17.04.2024

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VON ZWEI VORBILD-LINKEN

Ob Günter Graß, ob Dieter Hallerforden,
die Vorbild-Linken hab‘ ich nie gemocht
und gar zum Ende hin als Dichter,
glichen sie mehr dem abgebrannten Docht.

Sie wurden hochgejubelt über viele Jahre,
als mediales Lob sie förmlich übergoss,
mit Weihrauch-Kübeln über ihre Birnen;
nach den Gedichten eher Wermut floss.

Ein Leben lang galten sie als Lehrer,
für Jung und Alt in unserer Be-Er-De,
ja wie Propheten hat man sie gehandelt;
jetzt steh‘n sie in der Medien Schmäh.

Ihre Gedichte sind auch grottenschlecht,
die lauten Rügen sind durchaus verdient.
Ganz nebenbei bemerkt, ist Thema Israel,
das weiß man ja, gefährlich scharf vermint.

Wie konnten diese Alten Fehler machen,
von solcher grundsätzlichen, argen Art,
sie musste jene Machtstrukturen kennen,
waren ihre Reimereien ein Selbstverrat ?

Waren und sind sie Deutsch-Antinationale
und verkappte Antijudaisten-Antizionisten,
oder sind es links-rechte Übermoralisten,
oder eher geltungssüchtige Narzissten ?

 Wie dem je sei, nie sind sie ernstzunehmen,
„Blechtrommler“ vom „Nonstop-Nonsens“.
Man darf sicher sein, beim letzten Urteil:
Linke Schwätzer sind es, heißt der Konsens.

 

Anti-Israel-Reimerei von Günter Grass:

Was gesagt werden muss (04.04.2012)

Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind.

Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
der das von einem Maulhelden unterjochte
und zum organisierten Jubel gelenkte
iranische Volk auslöschen könnte,
weil in dessen Machtbereich der Bau
einer Atombombe vermutet wird.

Doch warum untersage ich mir,
jenes andere Land beim Namen zu nennen,
in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten -
ein wachsend nukleares Potential verfügbar
aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
zugänglich ist?

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt "Antisemitismus" ist geläufig.

Jetzt aber, weil aus meinem Land,
das von ureigenen Verbrechen,
die ohne Vergleich sind,
Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,
wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,
ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen Spezialität
darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe
dorthin lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,
sage ich, was gesagt werden muß.

Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten.

Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
Weil gesagt werden muß,
was schon morgen zu spät sein könnte;
auch weil wir - als Deutsche belastet genug -
Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,
das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
durch keine der üblichen Ausreden
zu tilgen wäre.

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
mehr noch, allen Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten Region
dicht bei dicht verfeindet leben
und letztlich auch uns zu helfen.

Anti-Israel-Reimerei von Dieter Hallervorden

(Co-Autor ist Dieter Dehm):

Gedicht „Gaza Gaza“ (17.04.2024)

Ein Mann drückt zerfetzte Fingerchen an seinen Bart,
beim Flüstern fest dran,
was haben denn die zarten
Dingerchen den Herrn Generälen getan?

Dann hebt er den Rumpf seiner Kleinen zu Allah,
in die Sonne, zum Mond.
Und wieder haben wir da
einen, der nichts und niemanden verschont.

Soll ich diesem Vater empfehlen,
so cool wie ein Talk-Gast zu sein,
sich bloß in keinem Wort zu verfehlen,
das antisemitisch erscheint?

Sie geloben Apartheid die Treue,
von Ampel bis AfD,
sie liefern Granaten aufs Neue,
bittend, zart damit umzugehen.

Beim Menschen-wie-Viecher-Vertreiben,
mit Hunger und mit Drohnen,
dieser Kinderfriedhof wird bleiben,
als Albtraum für Generationen.

Die aus Ohnmacht brodelnde Kraft
hat sich nie jemand selbst ausgesucht.
Doch die Macht, die die Bestien schafft,
aus kaltem Kalkül, sei verflucht!

Gaza Gaza, ich schlag meine Augen nieder
vor der Ohnmächtigen Geschrei,
vor Deinen zerfetzten Gliedern,
und ich frag mich da immer wieder:
Und das soll kein Völkermord sein?