05.04.2024

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Otto Rahn (1904-1939), Karl Maria Wiligut (1866-1946), Heinrich Himmler (1900-1945) und die Burg Montsalvatsch, über den Höhlen des Ariègetal, in den Pyrenäen. Und „Liegende Quellenymphe“, von Lukas Cranach d. J., 1550.

DER GRAL ?

Viele Männer, wie Himmler, Wiligut, Rahn,
erforschten den Wahrheitsgehalt vom Gral,
um unter kirchlichen Lügengeschichten,
die ältere, erhabene Wahrheit zu sichten.

Dieses Christen-Legendchen um Parzival,
ist sicher zu kleinkariert und schal.
Es muss etwas Größeres anfangs sein,
doch scheint es unergründlich geheim.

Lag auf Montsalvatsch über dem Ariègetal,
des Grals-Burges wahres Erkenntnismal,
waren die Albigenser und die Katharer
des Grales Hüter und treue Bewahrer ?

Oder kommt aus des Ur-Weibes Blütental
jener blutige Tropfen im mythischen Gral,
als echter Grund im Legenden-Gewoge,
wie der Hexen-Kessel und Lebens-Troge?

Nicht aus Jesus, sondern aus Weibes-Qual
kommt das Heilige Blut des „Sangreal“,
denn im Grunde aller verkirchlichten Mären
kann allein die Natur Erklärung gewähren.

Und altes Herkommen von Rune und Zahl
beschrieb „Odrörir“, den vergeistigten Gral,
wo im ODING-Wizzod, dem Runen-Gebind‘,
die heiligen Geist-Speisen zu finden sind.

Viele Männer, wie Himmler, Wiligut, Rahn
suchten vergeblich den urdeutschen Gral.
Denn der wurde nach ihnen erst entdeckt,
damit er im Frieden sein Heil erweckt.

„DAS AHNEN-ERBE“

Das sog. Projekt „Deutsches Ahnenerbe“ gilt heute als Forschungsorganisation von Heinrich Himmlers „Schutzstaffel“, diese Sicht ist, aus späterer Zeit gesehen, nicht unrichtig, doch das „Ahnenerbe“ geht auf eine Sammlung von deutsch-germanischen Frühzeitfunden des Deutsch-Niederländers Herman Wirth zurück, welche in der NS-Zeit vom „Reichsführer SS“ übernommen worden ist. Himmler, mit Wirth sowie fünf weitere Mitgliedern kamen im Juli 1935 überein, das „Ahnenerbe“ auf eine solide organisatorische und finanzielle Grundlage zu stellen und den Verein „‚Deutsches Ahnenerbe‘, Studiengesellschaft für Geistesurgeschichte e. V.“ zu gründen, später unter „Das Ahnenerbe e. V.“. Sie wählten Wirth zum Präsidenten und Himmler zum Kuratoriumsvorsitzenden. Von den ursprünglichen Mitgliedern, auch von Himmler, wurde die Institution als eine „Gralssuche“ der deutschen Nation verstanden, später, im Kriegsverlauf des WK II. wurde durch Weisungen Himmlers, auch kriegsbezogene Forschungen und Unternehmungen angeregt oder befohlen. Im März 1942 wurde das „Ahnenerbe“ parallel zum Verein, nach vorheriger formloser Eingliederung, formal als „Amt A“ in das „Hauptamt Persönlicher Stab Reichsführer SS“ integriert. Neben Himmler und Wirth war Wolfram Sievers die prägende Person des „Ahnenerbe“. Der Verlagskaufmann sollte zunächst als kaufmännischer Leiter mit dem Titel „Generalsekretär“ die Büroarbeit des Vereins organisieren. Zugleich war Sievers von der Gründung bis 1939 rechtlich alleiniger Vertreter des Vereins, ab diesem Datum wurde Himmler als alleiniger Vorstand und damit Nachfolger von Sievers im Vereinsregister eingetragen. Nachdem mit dem Münchner Indogermanisten Walther Wüst ein renommierter Wissenschaftler zum Ahnenerbe gestoßen war, nutzte Sievers dessen Erfahrung in der Forschungsförderung, um fortan größten Mittelzufluss für das „Ahnenerbe“ einzuwerben. Himmler und Sievers ergriffen ab 1937 die Gelegenheit, den Einfluss von H. Wirth, den Vertrauten des „Reichsbauernführers“ Richard Walther Darré, dessen „Reichsnährstand“ der bisherige Hauptfinanzier war, erheblich zurückzudrängen. Der Grund waren die immer deutlicher zutage tretenden Mängel bzw. unwissenschaftlichen Leichtfertigkeiten, hinsichtlich der untauglichen Arbeiten von Wirth, bezüglich seiner auf schwachen Beinen stehenden skandinavischen Felsbildbelege. Himmler pflegte sich von unsachlichen und schwachen Mitarbeitern oftmals sehr rasch zu trennen, er favorisierte immer die absolute Fachkompetenz. So geschah es mit dem schwatzhaft-nebulösen Esoteriker Karl Maria Wiligut (1866-1946), der sich „Weisthor, Jarl Widar, Lobesam“ nannte und „geheimer König von Deutschland“ und so geschah es mit Otto Wilhelm Rahn (1904-1939), einem Schriftsteller und engagierten Grals-Forscher, der letztlich ohne Fund-Erfolge blieb.

Der Grals-Stoff

Die Gralssuche interessierte Heinrich Himmler so sehr, dass er den Gralssucher Otto Rahn eingeladen hatte, seine Forschungen um Montségur, die Katharer-Burg, weiter zu betreiben und die Finanzierung übernahm. Rahn fand nichts. Die Quellen besagen, dass „Château de Montségur“ den Katharern gehörte. Auch Otto Rahn identifizierte es mit der albigensisch-katharischen Burg, die am 16.03.1244 von päpstlichen und nordfranzösischen Kreuzfahrern erobert und zerstört worden ist. Die Bewohner der Burg wurden vor die Wahl gestellt, entweder ihrem Glauben abzuschwören, sich katholisch zu bekennen oder auf dem Scheiterhaufen verbrannt zu werden. Es wurde erzählt, dass es vier führenden Katharern kurz vor dem Fall dieser Burg gelang, Montségur durch einen Geheimgang zu verlassen und die wichtigsten Schätze mitzunehmen, unter denen sich der Gral hätte befinden können. Dieser hätte unterhalb der Höhenburg, in den Tal-Höhlen, verstekt sein können. Otto Rahn stellte eine solche Hypothese in seinem Buch „Der Kreuzzug gegen den Gral“ auf. Am 23.10.1940 fand in der südfranzösischen Stadt Hendaye an der Grenze zu Spanien ein Treffen zwischen Adolf Hitler und Francisco Franco statt. Heinrich Himmler, der Hitler begleitete, befand sich bald im Benediktinerkloster „Santa Maria de Montserrat“, das sich in den Bergen etwa 50 km von Barcelona entfernt befindet, wo die Skulptur der erdmütterlichen „Schwarzen Madonna“ gezeigt wird. Zu dem Mönch Andreu Ripol, der aufgrund seiner Deutschkenntnisse als Dolmetscher diente, sagte Himmler: „Wir alle wissen, dass der Heilige Gral hier ist.“ Himmlers fieberhafte Leidenschaft für den Gral und den gesamten damit verbundenen esoterischen Mythenkomplex, erklärt sich aus seinem romantischen Selbstverständnis, die eigene Person als Lichtritter und Drachenbezwinger einzuschätzen und zu überschätzen, der die Titanenaufgabe übernommen hätte, gleich einem Siegfried und Parzival, dem Guten zum Sieg zu verhelfen und dem Niederträchtigen zum Untergang. 

Das 12. Jh., der Blütezeit des mittelalterlichen Rittertums, als in Deutschland und Skandinavien der Kirchenchristianismus fast bis in die hintersten dörflichen Winkel vordrang, zogen verblendete Ritter-Haufen in zwei Kreuzzügen bis nach Palästina, dem sog. „Heiligen Land“, um die Stadt und Festung Jerusalem zu erobern. Kirchliche Hetzredner und der Papst hatten sie dazu aufgeputscht. In dieser Zeit schieb der Dichter und Minnesänger Wolfram von Eschenbach (um 1170-1225) seinen Versroman „Parzival“, nach Anregungen aus dem Westfrankenbereich. Richard Wagner knüpfte- mit seinen beiden Grals-Opern „Lohengrin“ (1850) und „Parsifal“ (1882) an den Wolframschen Parzival-Stoff an: Der aus einer anderen Welt stammende Gralsritter Lohengrin reitet auf einem Schwan zu seiner Geliebten, der Herzogin von Brabant. Er berichtet von seiner Herkunft und der Gralsburg, genannt Montsalvat, in der der Gral von den Gralsrittern bewacht wird. Monsalvat, war der mittelalterliche Name des Bergzuges Montserrat, da er für den Ort der Gralsburg gehalten wurde. In seinem Wesen erhaben, schön und fern erhält der Gral seine Kraft durch den Heiligen Geist, symbolisiert durch eine Taube, die in Verbindung zum Christen-Gott steht. Wagner verband den Mythos - zum Ärger seines vormaligen Bewunderers Friedrich Nietzsche - dergestalt mit kitschigen christlichen Elementen. Es heißt, der Gral sei ein Gefäß das von den Engeln zur Erde gebracht worden sei.

Die Herkunft des Wortes Gral bezieht sich auf das altgriechische Mischgefäß „Krater“ und dem altfranzösischen „Graal“ = Gefäß, Schüssel. Im Altspanischen ist „Grial“ ebenso wie im Altportugiesischen „Gral“ ein gängiger Begriff für einen Mörser oder ein mörserförmiges Trinkgefäß. Die Herleitungen von „sang real“ (Blut des Königs) oder „le Saing-réal“ (das wirkliche Blut) sind bereits kirchenchristliche Umdeutungen in Bezug auf den christlichen „König-Jesu“. In der Vorstellungswelt der Mystiker galt der Gral als wunderkräftiges, heiliges Gefäß, das ewige Lebenskraft spendet. Dabei kann es sich bei natürlicher und naturreligiöser Betrachtung nur um den dichterisch verklärten Schoß der Frau handeln, doch in der frühen orientalisch-christlichen Männerreligion war es üblich, möglichst jeden Mythenstrang, mittels Jesus-Bezügen, umzudeuten. Ein „Gralssucher“ wurde ins Gedankenspiel gebracht, der Parzival. Dieser wird nötig, um das „Heil des Grals“ wiederzubringen, was grundsätzlich von jedem Herrscher und König von seinen Untertanen, dem Volk, zurecht gefordert wird. Die Vorgeschichte für die Berechtigung der Gralssuche drückt sich in den Legenden in Form verschiedener Bilder aus: dem Siechtum des Königs, der Unfruchtbarkeit des Reiches (Motiv der terre gaste, des ‚Öden Lands‘), der Sterilität der Gralsgemeinschaft. Deshalb wartet die Gralsgemeinschaft auf einen Helden, der den Gralskönig erlösen und ablösen kann; eine typische Hoffnung in jeder unguten Regierung. Die Proben, ob der neue Gralskönig befähigt sei, drücken sich beispielsweise darin aus, diverse Rätsel zu lösen, die richtige Frage stellen, sich selbst treu zu bleiben, eine Burg zu erobern oder Unrecht zu rächen. Ein guter Geist tritt, wie in der anglo-keltischen Artussage, der Zauberer Merlin, greift jeweils helfend ein.

Letztlich geht die vorchristliche Gralssage auf das Symbol des kraftvollen Kessels der keltischen Erdgöttin Cerridwen zurück. Die keltische Muttergöttin ist auch als Mondkraftgöttin bekannt und steht unter anderem für Tod und Wiedergeburt. Nach der Legende besitzt Cerridwen einen großen Kessel, in welchem sie die Ursuppe des Lebens umrührt. In diesem Sinne sind alle Ur- oder Erdgöttinnen, nicht allein der Indogermanen, zu begreifen; sie sind Herrinnen des Lebenskessels. Und im „Horn“ (Trinkhorn, Weihehorn, Füllhorn) der eddischen Göttin Frija, sowie dem „Odrörir“-Kessel des Geistgottes Wodin-Odin klingt es auch an, das Urbild vom geheimnisvollen Mischkessel, aus dem Od-Geist und alles Leben kommt. Das poetische Basismotiv alter Religion sind die Attribute Kessel und Lanze/Speer, als die Symbole für Ur-Mutter und Ur-Vater. Bei der Aufzählung der deutschen Reichkleinodien auf dem Trifels, werden neben der „Heiligen Lanze“ (926 erworben), u.a. ein silberner Kelch, ein silberner Weihwasserkessel, eine silberne Salzschüssel aufgezählt (H. Trnek, „Reichsinsignien“, in: Lexikon des Mittelalters Bd. 7, Sp. 623–626., Kunsthistorisches Museum Wien. Hermann Fillitz, „Die Insignien und Kleinodien des Hl. Römischen Reiches“, Wien/München 1954). Über die Heilige Lanze bestehen die Angaben, dass sie König Heinrich I. (876-936) von König Rudolf II. von Burgund erhielt. Ihre Hochschätzung ist aber auf „Gungnir“, den Geist- und Siege-Speer Odins zurückzuführen, der damals noch ungeschmälert im völkischen Bewusstsein war. Eine der typischen kirchlichen Täuschungsgeschichtchen ist die Legende von der „Mauritius-Lanze“. Sie habe dem Anführer der fiktiven röm. Thebaischen Legion gehört, deren sämtliche Mitglieder gegen Ende des 3. Jh. angebl. den Märtyrertod erlitten haben sollen -, oder nach anderen Quellen, dem römischen Hauptmann Longinus, der mit ihr den Tod Jesu überprüfte, so dass sie auch mit dessen Blut getränkt sein soll. Doch zeigten metallurgische Untersuchungen bereits im Jahre 1914, dass die „Heilige Lanze“ erst im 8. Jh. nach der Art einer Flügellanze hergestellt wurde, wie sie von den Karolingern Verwendung fand. Es war bei heidnischen Nordmännern vor Ausbruch des Kampfes Brauch, einen Speer über die Gegner zu schleudern, mit dem Ruf: „Odin hat Euch alle !“, d.h.: „Ihr seid dem Tod verfallen“. Aus dieser magischen Tradition kommt die christlichen Vorstellung von der siegbringenden „Heiligen Lanze“. 

Allgemeine Erklärungen fremder Autoren zum Gral-Thema: „Die Legende um den Heiligen Gral, kurz auch (der) Gral genannt, erschien im späten 12. Jahrhundert in vielgestaltiger Form in der mittelalterlichen Artus-Sage. Verschiedene Versionen der Legende kreisen um den Gral als ein wundertätiges Gefäß, das mit dem heiligen Abendmahl in Verbindung steht, sowie um die Ritter, die nach diesem Gral, und damit letztlich nach Erlösung, suchen. Im hochmittelalterlichen Gralsmythos vermischen sich Anliegen des Christentums und des Feudaladels sowie Versatzstücke der christlichen Liturgie (im Motiv des Kelchs) und des Reliquienkultes (Heilige Lanze) mit archetypischen Bildern und mündlichen Überlieferungen keltischer und orientalischer Herkunft. Auf Grund seiner höfischen Erziehung erscheint es Parzival als höchste Ehre, Mitglied der Tafelrunde von König Artus zu werden. Er ist jedoch zu Höherem bestimmt: Gralskönig soll er werden. Scheinbar zufällig findet er, der Auserwählte, die Gralsburg, die geheimnisumwitterte Burg des Lichtes und des Heils auf dem Monsalvat. Doch sein falsches Verhalten zeigt, dass er noch nicht würdig ist. Verflucht zieht er durch die Lande, mit deinem Schicksal hadernd. Aber diese Zeit der Prüfungen vergeht und geläutert findet er zurück zur Gralsburg, wo er - selbst Erlösung spendend - seinen Seelenfrieden erlangt.“

Trotz dem bösartig-antideutschen Haupttenor des folgenden Beitrages, bleiben für Aufnehmende, die zu selektieren verstehen, genügend sachliche Informationen zum Ahnenerbe und zum Gral übrig:  DAS SS-AHNENERBE: Heinrich Himmlers Besessenheit mit dem Heiligen Gral >> https://www.youtube.com/watch?v=OHHx6TquORg