22.12.2023

Frauen_Ende_4.JPG

Marika Rökk, Irene von Meyendorff, Zarah Leander, Karin Hübner,

Unbekannte, Nina Møller-Hasselbalch, Mady Rahl

 WEISSE SCHÖNHEIT

Schönheit ist das Herz des Kosmos
und Schönheit ist Vollkommenheit.
Drum sei unsrer Gottheit Zentrum,
mit Schönheitswerk, gebenedeit.

Wo nur glüht die höchste Schönheit,
im Kosmos-Raum als Od-Kristall?
Ich forschte unter Elfen-Flügeln
durchs Sonne-Mond- und Sternen-All.

Aus fern und nahen Über-Sphären,
wo sich der Geist Ideen denkt,
werden sie eh und je, nach Reifung,
den Erdenkindern froh geschenkt.

Die dort erblühten Gottes-Träume
erdachten sich das Weiße Weib,
mit einer Haut wie Schwanen-Flaum
und einem Zaubermärchen-Leib.

Aus Rosenknospen wachsen Kindlein,
so weiß wie ihre schönen Mütter
und zu Wehre, Wucht und Wagnis,
gebären sie sich Weiße Ritter.

So ist der letzte Wurf der Schöpfung,
ein Werdeschritt hinauf ins Licht,
näher zum Klaren, Starken, Reinen,
das keine Dunkel-Macht zerbricht.

Hell sein in allen irdischen Fasern
und weiter nach dem Hellen streben,
in sämtlichen Erscheinungsformen,
so lautet Gottes Plan fürs Leben.

Geburt_der_Venus.JPG

Die Geburt der Venus von Alessandro Botticelli, 1484-1486

Auf den Liebreiz der weißen Frau, idealisiert zur „Weißen Göttin“, bezieht sich der „Kosmogonische Eros“ der Griechen und zwar auf die goldlockige Aphrodite/Venus, die blauäugige Athene, die germ. Frija/Freya. Die lockende Schönheit des hellen Nordweibes ist als Quelle der Weltwerdung (Kosmogonie) zu begreifen. So wie allein aus der Schönheitssehnsucht des Mannes der Wille zu Ehe, Familie und Kinderwunsch erwächst, so ist ohne jegliche Einschränkung, die Kosmoswerdung ohne Urweib-Idee und Eros gar nicht denkbar. Auch aus diesem Grund ist der weibverlustige jüdische Monotheismus und Kristismus als naturfern-pervers zu durchschauen. Der Vorsokratiker Parmenides erklärte die weibliche Schöpfungsgottheit, die Lenkerin der Welt, habe Eros als ersten der geschaffenen, ihr untergeordneten Götter „ersonnen“, also denkend erzeugt. Auch der Pythagoreer Empedokles (um 435 v.0) hat sich mit dem Rätsel der Weltentstehung beschäftigt. Er ging von einem ewigen Kreislauf aus, der von zwei einander entgegenwirkenden bewegenden Kräften angetrieben wird, einer anziehenden und vereinigenden und einer abstoßenden und trennenden. Sie streben unablässig danach, einander zu verdrängen. Aus ihrem endlosen wechselhaften Kampf - man könnte auch vom Ringen der Licht- und Dunkelmacht reden (Zarathustra: guter Geist + böser Geist, Spontamaniu + Angramaniu) - resultieren alle Vorgänge im Universum einschließlich der menschlichen Schicksale. Die vereinigende Kraft nannte Empedokles „Liebe“, die trennende „Streit“. In einer fernen Vergangenheit, als die Macht des Streits noch geringer war, hat nach Empedokles’ Darstellung die Liebesgöttin Kypris (Aphrodite) die Welt regiert. So amüsant das schelmische Schlitzauge der Ostasiatin und Indianerin sein mag, oder das erotisch-verhangene Auge der Semitin und das schwarzpupillige Kullerauge der Afrikanerin -, dergestalt ist der Blick einer Weltenmutter für uns Euroäer nur schwerlich denkbar.

Die in sich widerspruchslosen Ideen von androgyner Gottheit, Schönheit und Vollkommenheit stammen vom Pol des Willens zum Idealen und Wahren. Ganz natürlich gehen wir von den uns eigenen, angeborenen Wertetafeln und Empfindungskodizes aus. Weder die äthiopischen, negroiden noch mongoliden Rassen, mit ihren weniger feinsträngig-fazialen Ausdrucksfähigkeiten, sind eines Minenspieles fähig, wie die mimische Klaviatur einer Hellhäutigen es zulässt, mit ihrer fein gegliederten Antlitz-Struktur. Wir kennen nicht die Sensibilitäten und Empfindungsfähigkeiten andersgearteter Menschengeschöpfe, der Mensch vermag sich allein in die Natur seiner eigenen Artung hineinzuversetzen und sie in allen ihren Höhen und Tiefen nachempfinden. Auffällig und nachweisbar ist, das die mimische Muskulatur der weißen Frauen eine Feinnervigkeit aufweist, wie wir sie bei Menschenarten anderer Hautfarben nicht zu erkennen vermögen. Die mimische Ausdruckskraft weißer Künstlerinnen und Schauspielerinnen erscheint uns unübertrefflich in der Bandbreite ihrer emotionellen Ausdrucksmöglichkeiten. Sie schöpfen aus einer verstandlichen und gefühlvollen Substanz wie sie weltweit kein zweites Volkstum bisher herzubringen befähigt war. Adrette Frauen gibt es überall, doch die göttergleiche weibliche Vollkommenheit allein unter einer Auslese weißer Schönheiten. Die Lebenswerke weißer Forscherinnen, Denkerinnen, Dichterinnen, Werkmeisterinnen verschiedenster Arten sind unübertroffen. In der Weißen Frau haben sich, in ihren Spitzenausformungen, in einzigartiger und entzückender Weise Schönheit, Güte, Klugheit und Vernunft bzw. Empfindungstiefe zusammengefunden. Somit darf das Weiße Weib als das erhabenste irdische Gottesgeschenk und Weltwunder bezeichnet werden.