Seemannskneipe „Zur Kogge“ am Rostocker Hafen
 
„ZUR KOGGE“ IN ROSTOCK
 
Zu Rostock in der „Kogge“,
mit Steuermann und Maat,
da saßen wir am Knobeltisch,
und klopften unseren Skat.
 
Es troff der gelbe Gerstensaft
in Mund und Bart und Hemd.
Seeleuten von der Waterkant
war nie die „Kogge“ fremd.
 
Das alte, dunkle Eichenholz
raunt‘ von der Seefahrt Sinn,
als einst die Deutsche Hanse
den Gauen bracht‘ Gewinn.
 
Dort drüben, überm Tresen,
hing hoch ein Kogge-Schiff.
Die weite Welt, die freie See,
war‘n unserer Zunft Begriff.
 
Wir kamen aus dem Westen
und hier war Deutschland-Ost.
Verboten war das freie Wort,
schlecht war die Kneipenkost.
 
Wen scherte es, naivlich jung
und schlimm verliebt dazu ?!
Der blonden Susi war ich gut,
die raubt‘ mir nachts die Ruh‘.
 
Den einen süßen Kuss am Kai
den hat sie mir geschenkt -;
nur jener Abschiedsaugenblick,
den Geist zur „Kogge“ lenkt.
 
In den Jahren 1966/68 befuhr ich als Smutje, mit Kümos die Ostsee (DDR, Polen, Finnland, Schweden), England und Irland, auch mit einem Seitentrawler sowie Heckfängern die Nordsee bis Island und Grönland.