SONNENGLAUBEN
 
Steinzeitalt ist unser Glauben,
an des Himmels Licht-Gesittung,
mit der Hoffnung auf Erfüllung
unsrer Sonnen-Huld-Erbittung.
 
Allzeit heilt die hohe Helle,
uns von Trübnis grauser Nächte,
ewig scheint das Sonnen-Wahre
als das göttliche Gerechte.
 
Nur die Namen sind im Flusse,
Freia, Frō und Herrgott, Herrin.
Vor Begriffen knien im Grunde
nur der Narr und seine Närrin.
 
Phoebus-Apollo, Lug und Mithras,
Sol und Šamaš -, wie auch immer,
all‘ die Worte loben droben
Helios im goldnen Schimmer.
 
Helios kreist in Helix-Bahnen,
im Spiral-Weg um die Erde,
für den Priester am Altare
und die Hausherrin am Herde.
 
Manchmal wird ein Mensch geboren,
sonnenklar, wie Frō’s Erscheinung,
der als „Weißer Christ“ und Heiland,
leuchtet in der Menschen Meinung.
 
Kommt der rechte Christ gegangen,
zeigt den Pfad des Heilsgewinnes,
weist den Dunklen die Verdammnis,
sammelt Seelen reinen Sinnes.
 
Begriffserklärung: Das Wort „Christ“ von „Christianer“ (Vorname Christian) kommt von griechisch „Gesalbter“, worunter der Auserwählte, der Soter, Retter, Führer, König gemeint war. Teile der jüdischen Essener-Sekte, die sich auf den reformerischen Zimmermann Jeschua-Jesus- beriefen, begannen - nach dem Untergang von Jerusalem 70 n.0 - im syrischen Antiochia sich die Sammelbezeichnung „Christen“ zuzulegen. Verständnisbeispiel: Für die NS-Anhänger war Adolf Hitler der Retter, der Führer aus der Misere der Weimarer Niedergangszeit, und somit der „Christos“, ebenso wie z.B. der rotchinesische Führer Mao Zedong als Heilbringer bzw. „Christos“ für China gefeiert wurde. Der Begriff ist - das soll klargemacht werden - unabhängig vom biblischen Christianismus zu gebrauchen.