Frauke Petry, Bundesvorsitzende verlässt die Bundespressekonferenz
unter den Blicken der AfD-Spitze.
 
FRAUKE PETRYs RACHE ?
 
So sind Frauen, leider Gottes,
allzu oft und allzu schlimm,
Rache-Sinn geht vor der Sache,
über Korpsgeist siegt der Grimm.
 
Übt‘ Frauke Petry den Verrat
ihrer schnöden Fahnenflucht,
wegen Alexander Gauland,
allein aus purer Eifersucht ?
 
Man zog Alice Weidel vor,
bei Abstimmung der AfD,
da regt‘ sich Zickenbissigkeit,
das tat Frauke Petry weh.
 
Sie hat das Vaterland verraten,
die Fraktion und die Partei,
waren ihre Worte Phrasen,
ist ihr Deutschland einerlei ?
 
Gibt es keinen Wert darüber,
seh’n Frauen alles nur persönlich,
selbst wenn das Große-Ganze leidet
bleiben Weiber unversöhnlich ?
 
Ist Petry also nur ein Frauchen,
das man sträflich überschätzte,
weil es - eloquent wie Weiber -
zuckersüße Sätze schwätzte ?
 
 
(Nach dpa/red) Der erste Eklat innerhalb der AfD kam kurz nach dem vorläufigen Endergebnis der Bundestags-Wahl 2017. Parteichefin Frauke Petry verließ die Pressekonferenz und verkündet, unabgesprochen mit ihren Kampfgefährten der AfD-Fraktion, dass sie nicht Teil der AfD-Fraktion sein will. Die geplante Eskalation kam schleichend. Gerade noch war die Stimmung in der Bundespressekonferenz so gut: „Selber überrascht“ sei sie von dem Ergebnis der Wahl gewesen, sagt Spitzenkandidatin Alice Weidel. „Der Bundestag wird wieder ein Resonanzboden für gesellschaftliche Fragen“, freut sich Alexander Gauland. „Ein Riesenerfolg für die Debattenkultur“, sagt Frauke Petry, in deren Bundesland die AfD stärkste Kraft noch vor der CDU geworden ist.
 
Doch dann änderte sich der Ton: „Ich will ganz offen sein“, beginnt Petry, „es gibt Dissens.“ Die AfD von 2013 habe stets den Anspruch gehabt, „schnell regierungsfähig“ zu sein. „Und ich möchte Politik aktiv mitgestalten.“ Es wurde es unruhig im Saal. „Daher habe ich mich nach langer Überlegung entschieden, nicht Mitglied der Fraktion der AfD zu werden.“ Dann stand sie auf und ging. Ein unfassbarer Dolchstoß in den Rücken ihrer Kameradinnen und Kameraden -, ja eine Ohrfeige für die Millionen tapferer Wahlkämpfer und Wähler der AfD ! Zurück ließ sie drei ratlos blickende Parteikollegen - Jörg Meuthen, Alexander Gauland und Alice Weidel. „Das ist ein Missbrauch der Bundespressekonferenz“, schimpfte Tim Szent-Iványi, der Moderator der Runde. Noch in der konstituierenden Pressekonferenz verließ die Chefin einer Partei, die gerade aus dem Stand zweistellig in den Bundestag gekommen ist, die Runde. Vieles spricht dafür, dass die Aktion von langer Hand geplant war. Spätestens seit dem Parteitag der AfD im April ist Petry in gewisser Weise isoliert, das sie den härteren Kurs von A. Gauland nicht mittragen will. Damals versuchte sie, die Partei auf einen gemäßigten Kurs einzuschwören, was leider scheiterte ist und dazu führte, dass die AfD noch einmal klarer ins patriotische Feld rückte. Immer wieder gab es Gerüchte, Petry und ihr Ehemann, der NRW-Vorsitzende Marcus Pretzell, könnten sich von der AfD in irgendeiner Form abspalten.
 
Im Anschluss an die Pressekonferenz präzisierte Petry ihren Plan: Sie werde zukünftig als Einzelabgeordnete in das Parlament einziehen. „Seien sie aber versichert, dass ich weiter aktiv Politik machen werde“, ergänzte sie. Schon in vier Jahren wolle sie im Bundestag für eine konservative Wende sorgen. Nach unbelegten Behauptungen von WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ sei die Abspaltung lange geplant gewesen. Ein Vertrauter Petrys bezeichne den Plan demzufolge als „Lucke 2.0“. Es habe bereits Gespräche mit Bundestagsfraktionsmitgliedern gegeben, sogar Probeabstimmungen, bei denen die Stimmung ausgelotet werden sollte, hätten in Sachsen stattgefunden. Ist Petry also eine notorische Spalterin ? Die Zukunft wird es zeigen. Dass eine Frau mit mehreren Kindern einknickt, angesichts der Unfähigkeit der Polizei volkstreue Menschen vor linksmotivierten Hass-Taten seitens der Antifa und Konsorten zu schützen, wäre nachzuempfinden. Möglicherweise will sie sich als hochgefährdete Person etwas aus der Schusslinie möderischer Hetzkampagnen bringen, von denen man nie weiß wann sie im Hirn eines linksverhetzten Täters zur blutigen Explosion kommen.
 
Wörtlich sagte der SPD-Chef Martin Schulz, die AfD verstehe er als „Feind“. Eine solche undemokratische Sprache kennen wir aus der Weimarer Republik, wo die fanatisierten Roten üblicherweise mit der geballten Faust grüßten, die Massen zur Weltrevolution aufpeitschten und nicht zögerten dafür auch Mordtaten zu begehen. In eine Demokratie gehört kein Freund-Feind-Denken ! Was die verleumdeten und gehetzten AfD-ler im vergangenen Wahlkampf hinter sich haben - an erlittener Aggressivität und Vernichtungslügen - ist gewaltig. Es nähme kein Wunder wenn sich Frauen und namentlich Mütter diesem Druck nicht mehr gewachsen fühlen würden.   I
In eineDemokratie 
 
Vielleicht sind die heutigen Unterstellungen gegen Petry gegenstandslos und es ging ihr wirklich nur um eine Versachlichung der Debatten, weg vom übertrieben kämpferischen Marktschreiern der AfD ? Die AfD habe zwischenzeitlich bei 16 Prozent gestanden. Man habe bei dieser Wahl aber auch 20 Prozent holen können - wenn eben die radikalen Äußerungen mancher Parteikollegen nicht wären, sagte sie noch am Wahlabend. Dann ging sie am Morgen direkt auf Distanz zu A. Gauland. „Die AfD war im Wahlkampf laut zu hören“, so Petry. „Ich möchte, dass die Themen zukünftig dominieren und nicht die abseitigen Äußerungen.“ Die Ankündigung Gaulands vom Wahlabend, künftig die Regierung zu „jagen“, bezeichnet sie zurecht als „nicht konstruktiv“. Dass aber ein Wahlkämpfer der selbst ein vom linken Hass Gejagter war und ist, im Moment eines kleinen Triumpfes gern mal ein starkes Wort - zur Selbstmotivation - in den Mund nimmt, dürfte menschlich nur allzu verständlich sein.
 
Petry spielte im Wahlkampf kaum eine Rolle. Der Wahlerfolg wird innerhalb der AfD dem Spitzenduo Weidel/Gauland zugeschrieben und nicht der Parteichefin. Nach dem Verschwinden Petrys aus der Pressekonferenz beklagt man ihre Unfairness. Meuthen sagte, sie habe sich nicht mehr an Treffen und Telefonkonferenzen beteiligt. „Sie ist aus der Teamarbeit ausgeschert.“ Gauland kommentiert bissig: „In dem gärigen Haufen ist wohl gerade jemand obergärig geworden.“ Frau Dr. Weidel forderte Petry am Nachmittag gar auf, die AfD zu verlassen: „Nach dem jüngsten Eklat von Frauke Petry, der an Verantwortungslosigkeit kaum zu überbieten war, fordere ich sie hiermit auf, ihren Sprecherposten niederzulegen und die Partei zu verlassen, um nicht weiteren Schaden zu verursachen.“ In einem persönlichen Statement schrieb Petry, um „breite gesellschaftliche Schichten für eine verlässliche und wirklich konservative Politik zu gewinnen“, müssten gute programmatische Lösungen von glaubwürdigen politischen Köpfen vertreten werden, ohne „dass schrille und abseitige Äußerungen einzelner Vertreter das Ansehen in der Öffentlichkeit dominieren, dabei das Vertrauen der Wähler erschüttern und auf diese Weise das politische Ziel in weite Ferne rücken lassen“. Dem kann nicht widersprochen werden. Wer wird sich durchsetzen ? Trotz aller differenzierender Bewertungen kann sich der Beobachte aber des Eindrucks nicht erwehren, dass die Frau Frauke Petry im Abgang von der Pressekonferenz emotionell reagierte und sich damit für ihre Zurücksetzung hinter Frau Dr. Alice Weidel zu rächen versuchte.