WODINS MAID
 
Gern trug ich Last und Hass und Spott,
für Dich, mein Wod, mein‘ Seelengott.
Wie hab‘ ich sinnend gelitten, gerungen,
wie rief ich nach dir mit hundert Zungen.
 
Du fandest mich
du bandest mich.
Ich bin dein Kind,
ich bin dein Krieger,
ich bin dein Sturmwind,
bin dein Sieger.
 
Gibu auja asa !
 
Du Vater nahmst mich auf dein Ross,
ich ritt mit deinem Seelentross,
über mondscheindurchwobene Wälder,
über urferne Zeiten und Felder.
 
Du lehrtest mich,
du nährtest mich.
Dein Lied erklang
in jener Nacht -
der Zaubersang
von Runenmacht.
 
Gibu auja asa !
 
Mein Wodin ich bin dir geweiht,
für dich bin ich immer bereit;
darf mein Herz eine Bitte dir sagen,
um eine einzige Gunst dich befragen ?
 
Ich quäle mich,
erwähl‘ für mich
aus Asgards All,
dem sel‘gen Land,
aus der Walhall,
ein Liebespfand.
 
Gibu auja asa !
 
Der heiße Traum erfüllte sich,
die Wunschmaid trat an meinen Tisch,
herabgesandt von der Himmelswiese,
halb Mondscheinfee und halb Sonnendise.
 
Sie grüßte mich,
sie küsste mich.
Aus heil‘gem Glück,
aus Gott allein,
ist sie ein Stück,
wie Edelstein.
 
Gibu auja asa !
 
Bild: Eldrid am Altar