PRINZ EISENHERZ
Wer kennt ihn nicht, Prinz Eisenherz,
den Ritter ohne Furcht und Tadel ?!
Vom hohen Norden kommt er her,
aus Thule stammt sein Sippen-Adel.
Den Vater Aguar hatte es vertrieben,
das böse Schicksal, nach Britannien.
Dort herrschte damals König Arthus,
erst später wurd‘ das Land zu Anglien.
Dort in Britannien wurde er geboren,
der starke, tapfere und gerechte
Wikinger-Prinz mit dunklen Haaren,
ein Held der Liebe und Gefechte.
Im Nordmeer wie im Griechenmeer
hat es den Prinzen hin und umgetrieben.
Am heimatfernen weißen Inselstrand,
lernt‘ er im holden Glück Aleta lieben.
Sie war die Königin der Rätselinseln,
in der Ägäis sonnenfrohen Landen,
wo sich aus Nord und Süd die Herzen
zur dauerhaften Einigkeit verbanden.
Wie Odysseus im Lande der Phäaken,
trieb Eisenherz, nach Schiffes Sinken,
ohnmächtig über Wellen an den Sand,
erwachend sah er blaue Augen blinken.
Lichtblonde Locken der Hellenin
umflorten ihre reinen Mädchenblicke.
Und fortan band die beiden Schönen
ein holder Einklang der Geschicke.
Prinz Eisenherz erlebte hohe Ehren,
er wurd‘ berufen, so erging die Kunde
in den erlauchten, blanken Ritter-Kreis
zu König Arthus stolzer Tafelrunde.
Harold Rudolph Foster kam am 16. August 1892 in Halifax auf der kanadischen Halbinsel Neuschottland zur Welt -, er starb 1982. Die nordischen Seefahrer in Fosters Ahnenstamm mögen seinen Hang zum Abenteuer erklären, wie auch seine Schöpfung des „Pince Valiant“ bzw. des „Prinz Eisenherz“ als Zeichner. Schon als Zehnjähriger segelte er auf einem kleinen Boot in den Küstengewässern von Halifax umher. Mit 14 Jahren verdiente er sein erstes Geld als Fallensteller in den Wäldern seiner Heimat. Dann zog seine Familie 2.500 Kilometer nach Westen und ließ sich in Winnipeg, der kanadischen Provinzhauptstadt von Manitoba nieder. Mit 18 Jahren verließ er die Schule, er war kein guter Schüler. Das Herumstreifen in den Wäldern und die Entenjagd waren ihm wichtiger als sein Bürojob. Da Foster als Junge schon immer gern gezeichnet hat, fand er eine Beschäftigung als Reklamezeichner. Als Kanada 1913 von einer Wirtschaftskrise heimgesucht wurde, stand Foster wieder auf der Straße und zeichnete bald als freier Mitarbeiter für verschiedene Zeitungen. Im Februar 1936 erfand er seinen Fortsetzungsstreifen „Prince Valiant“ (deutsch: „Prinz Eisenherz“). Die Hauptfigur ist ein Wikingerprinz aus Thule, dem sagenhaften Königreich im hohen Norden. Der Knabe wurde als Kind aus seiner nordischen Heimat ins mittelalterliche England von König Arthus verschlagen. Der schön und ansprechend gezeichnete Streifen war eine aufregende Nachbildung dieser Zeit, reich an sorgfältig recherchierten Details zu Rüstungen, Wohnungen und Landschaften. Foster arbeitete weiter am Sonntags-Comic, bis er ihn 1979 einem langjährigen Mitarbeiter überließ. Die sehr realistischen und detailgetreuen Zeichnungen Fosters hoben die Serie von vergleichbaren zeitgenössischen Werken positiv ab. Unterstützt wird die Wirkung der Bilder durch das große Originalformat und das Fehlen von Sprechblasen.