Christliche Parabolani-Rotten ermorden Hypatia
engl. Fantasie-Bild des 19. Jh.
 
Machthaber und ideologische Anführer fanden zu allen Zeiten willige Pöbelhaufen,
um mit deren Hilfe ihre Gegner wegzuräumen.
 
DRECKSKERLE
 
Drecksäcke, Schurken, Rauf-Gesindel,
gab es immer, gibt’s auch heute.
Und es ist - wie ich's begreife -
immerzu die gleiche Meute !
 
In jedem Volk gibt es Proleten,
das erscheint als „Bildungs-Frage“,
doch es ist Charakter-Sache,
dies‘ tritt bei Beschau zu Tage.
 
Mit Bildung hat das nichts zu tun,
denn es gibt den Bildungs-Pöbel.
Akademiker, ganz gemeine,
hauen auch mit Faust und Möbel.
 
Nein -, es gibt Berufs-Chaoten,
man kennt Straßenköter-Seelen,
primitive Gassen-Jungen,
die als Feld die Gosse wählen.
 
Ihr Urantrieb ist Hass und Rache,
weil sie sich im Schmutze fühlen,
selbst in Villen und Palästen
geistig wie die Würmer wühlen.
 
„Minus-Seelen“, sei ihr Namen,
trotz der vielen bunten Masken,
tragen mal an Rock und Mützen,
rote, braune, grüne Quasten.
 
Seelen bleiben, Hemden wechseln,
gleich sind sich die Schläger-Rotten,
allzeit sind sie gern zu Diensten,
für Abgötter und Marotten.
 
„Parabalani“, ob „Bolschewiki“,
Bürger-Mord war ihr Begehren -,
„Rot-Front“, „SA“ und „Antifa“,
woll‘n mit Terror uns belehren.
 
Der Menschtypus heißt Kanaille,
Pack findet sich in allen Kreisen,
wie sich die Gesichter gleichen,
wenn wir durch die Zeiten reisen !

 
Begriffserklärungen:
 
Die Parabolani bzw. Parabalani waren frühchristliche Schläger-Mönche des 3. bis 6. Jahrhunderts, die in den größeren Städten des vornehmlich östlichen Römischen Imperiums gegen die heidnischen Bürger wüteten. Mit Krankenpflege sollen sie sich auch beschäftigt haben, aber ihr Ziel war nur die Verbreitung ihres judäo-christlichen Wahngebildes. Aus Alexandria und Ephesus ist überliefert, dass sie im 5. Jahrhundert die Putz- bzw. Schlägertruppe für den örtlichen Bischof bildeten, die äußerst aggressiv und menschenverachtend gegen Andersgläubige vorging. Im Verlauf des Konflikts zwischen dem maßlosen Christen Kyrill v. Alexandrien und dem Stadtpräfekten Orestes ermordeten die christlichen Terrorrotten die Philosophin Hypatia, indem sie die ca. 60-jährige Griechin im März des Jahres 415 in eine der Kirchen schleppten, um sie mit Scherben und Muscheln zu zerschneiden, denn nach ihrem christlichen Wahn durfte er keine wissenden Frauen in Lehrämtern geben. Die Paraboloni spielten ebenfalls eine Rolle während der „Räubersynode“ in Ephesus im Jahr 449, wo sie unliebsame Bischöfe bedrohten. Zahllose Mordtaten dieser Fanatiker an heidnischen Gelehrten, Philosophen und Priestern sind bezeugt, noch heute finden die Archäologen beispielsweise Skelette der Umgebrachten in den ausgegrabenen Mithras-Tempeln.
 
Die zeitgenössische Darstellung des Mordes ist von Sokrates Scholasticus überliefert: „Es war eine Frau in Alexandria namens Hypatia, Tochter des Philosophen Theon, der solche Errungenschaften in Literatur und Wissenschaft gemacht hat, um alle Philosophen ihrer Zeit weit zu übertreffen. Nachdem sie an die Schule von Plato und Plotinus gelangte, erklärte sie ihren Prüfern die Grundsätze der Philosophie, von denen viele von weitem ihre Anweisungen erhalten hatten. Wegen des Selbstbesitzes und der Leichtigkeit [sophrosyne] , die sie in Folge der Kultivierung ihres Geistes erworben hatte, erschien sie nicht selten in der Öffentlichkeit in Anwesenheit der Richter. Sie fühlte sich auch nicht beschämt, als sie zu einer Versammlung von Männern kam. Denn alle Männer wegen ihrer außerordentlichen Würde und Tugend bewunderten sie um so mehr. Doch selbst sie fiel der politischen Eifersucht zum Opfer, die damals herrschte. Denn da sie häufige Gespräche mit Orest gehabt hatte, wurde sie unter der christlichen Bevölkerung verleumdet berichtet, daß sie Orestes daran hindere, mit dem Bischof versöhnt zu werden. Manche von ihnen eilten daher von einem heftigen und bösartigen Eifer, dessen Rädelsführer ein Leser namens Peter war, nach Hause zurückkehrte und sie aus ihrer Kutsche schleppte, und brachten sie in die Kirche Cæsareum, wo sie sie vollständig abstreifte Dann ermordete er sie mit Fliesen. «Nachdem sie ihren Körper in Stücke gerissen hatten, nahmen sie ihre zerfetzten Glieder an einen Ort namens Cinaron, und dort brannten sie. Diese Angelegenheit brachte nicht die geringste Opposition, nicht nur auf Cyril, sondern auch auf die ganze alexandrinische Kirche. Und sicherlich kann nichts weiter von dem Geist des Christentums entfernt sein als die Zulassung von Massakern, Kämpfen und Transaktionen dieser Art. Das geschah im Monat März während der Fastenzeit, im vierten Jahr des Bischofs von Cyril, unter dem zehnten Konsulat von Honorius und dem sechsten Theodosius.