UNSTERBLICHKEIT ?
Du Mensch bedenk’,
Unsterblichkeit ist kein Geschenk !
Der stille Rest im Grabe,
der Tauben und der Toren,
für diese höchste Gabe
ist der nicht auserkoren !
Wer da verspricht,
dass dir ein Gott die Karten mischt,
dem Menschlein in die Wiege gibt,
ein Seelending das niemals stirbt -;
um unser höchste Ziel betrügt,
der dich mit solchem Wahn umwirbt !
Der Krone gleich,
die nur vergibt ein mächtig’ Reich -,
ein Reich das du geschaffen,
so ist Unsterblichkeit -;
du musst zusammen raffen,
was trotzen soll der Zeit !
Such’ deinen Weg -,
zu allen Höhen führt ein Steg -,
vom Menschenmeer-Gestade,
vorbei an schroffen Gründen,
da klettern steile Pfade,
die in die Gipfel münden !
Zwinge bergan,
die Kraft in dir die steigen kann -;
mit Fleiß und Schweiß im Willenszwang,
bau' hoch hinauf dein Zeichen -,
lass’ deiner Werke hellen Klang
in ferne Zukunft reichen !
So hör’ den Rat:
Besieg’ den Tod mit deiner Tat,
die über dich hinausbesteht,
von deinem Wesen treffend spricht -;
wenn auch dein Leib im Grab vergeht,
dein Tatengeist der wird es nicht !
Du ganz allein,
hauchst deinem Leben Seele ein,
deren Gestalt und Stärke schafft -
ihr Sterben zu bezwingen -
nur deine eigene Schöpferkraft -;
frisch auf -, es muss gelingen !
(1960)
Du Mensch bedenk’,
Unsterblichkeit ist kein Geschenk !
Der stille Rest im Grabe,
der Tauben und der Toren,
für diese höchste Gabe
ist der nicht auserkoren !
Wer da verspricht,
dass dir ein Gott die Karten mischt,
dem Menschlein in die Wiege gibt,
ein Seelending das niemals stirbt -;
um unser höchste Ziel betrügt,
der dich mit solchem Wahn umwirbt !
Der Krone gleich,
die nur vergibt ein mächtig’ Reich -,
ein Reich das du geschaffen,
so ist Unsterblichkeit -;
du musst zusammen raffen,
was trotzen soll der Zeit !
Such’ deinen Weg -,
zu allen Höhen führt ein Steg -,
vom Menschenmeer-Gestade,
vorbei an schroffen Gründen,
da klettern steile Pfade,
die in die Gipfel münden !
Zwinge bergan,
die Kraft in dir die steigen kann -;
mit Fleiß und Schweiß im Willenszwang,
bau' hoch hinauf dein Zeichen -,
lass’ deiner Werke hellen Klang
in ferne Zukunft reichen !
So hör’ den Rat:
Besieg’ den Tod mit deiner Tat,
die über dich hinausbesteht,
von deinem Wesen treffend spricht -;
wenn auch dein Leib im Grab vergeht,
dein Tatengeist der wird es nicht !
Du ganz allein,
hauchst deinem Leben Seele ein,
deren Gestalt und Stärke schafft -
ihr Sterben zu bezwingen -
nur deine eigene Schöpferkraft -;
frisch auf -, es muss gelingen !
(1960)
Das war die Auffassung in spätnordisch-eddischer Zeit, während die nordischen Menschen in den Zeitaltern davor von der Oding'schen Reinkarnationslehre überzeugt waren !
Edda, 76. Strophe der Hávamál
Du stirbst - Besitz vergeht
Die Sippen gehen unter
Einzig überlebt - wir wissen es -
Der Toten Tatenruhm !
Die Sippen gehen unter
Einzig überlebt - wir wissen es -
Der Toten Tatenruhm !
Das Lebensmotto von J.W. Goethe: „Diese Begierde, die Pyramide meines Daseins, deren Basis mir aufgegeben und gegründet ist, so hoch als möglich in die Luft zu spitzen, überwiegt alles andere.“
Bild: Die Burg Hohenzollern ist eine der bedeutendsten und imposantesten Burganlagen Deutschlands. Sie ist der Stammsitz der Familie Hohenzollern, aus der die Könige von Preußen und die letzten Deutschen Kaiser hervorgingen.