Meine Buchempfehlung:
  
Horace Fletcher „Die Essucht“, 1911
 
 
VERFLUCHTE FRESS-SUCHT
 
Es gibt ein Dutzend Lebensregeln,
doch das ist so wie beim Kegeln,
man trifft nichtmal „alle Neune“,
denn den Willen bremsen Zäune.
 
Eingezäunt ist Menschen-Denken,
woll’n wir unsern Leib beschenken,
geben wir ihm das zu speisen,
was des Gaumens Nerven preisen.
 
Das ist meistens das Verkehrte,
das uns bald darauf beschwerte,
oftmals liegt es schwer im Magen
oder ist als Speck zu tragen.
 
Doch das schlimmste aller Gifte,
das den Körper uns versiffte,
ist der künstlich weiße Zucker,
wonach lechzt ein jeder Schlucker.
 
Die süßen Sachen sind so lecker,
gerade die vom Zuckerbäcker:
Spekulatius, Printen, Stollen,
die wir streng vermeiden sollen.
 
Zucker müssen wir beschränken,
gar nicht oft ans Essen denken,
besser als die Zuckersachen
ist jedenfalls das Liebemachen !
Zucker ist Gift für den Körper !
 
In westlichen Gesellschaften ist der Konsum von raffiniertem Zucker zur täglichen Sucht geworden. Zucker im Kaffee und Tee, süße Aufstriche als Brotbelag, Kuchen, Kekse und andere Süßigkeiten für den kleinen Hunger zwischendurch und Süßgetränke gegen den Durst. In Kombination mit all den versteckten Zuckermengen in Fertiggerichten, Saucen, Konserven, Milchprodukten etc. schafft es der europäische Durchschnittsbürger auf rund 40 Kilogramm reinen Zucker pro Jahr. Diese Entwicklung führt nicht „nur“ zur Fettleibigkeit, sondern trägt zu enormen gesundheitlichen Problemen bei. 40 Kilogramm Zucker pro Jahr entsprechen pro Person einem Zuckerverbrauch von etwa 37 Zuckerwürfeln am Tag. 37 Zuckerwürfel bringen Ihnen fast 600 zusätzliche Kalorien. Wenn Sie diese 600 Kalorien nicht auch tatsachlich wieder verbrennen, wie beispielsweise im Sport oder bei körperlicher Arbeit, dann schlagen diese zusätzlichen Kalorien nach nur knapp drei Wochen mit einer Gewichtszunahme von 1 Kilogramm zu Buche. Und wir reden hier nicht von exzessivem, sondern von einem ganz durchschnittlichen Zuckerverzehr. Der Zuckergehalt eines Produktes wird häufig absichtlich vor dem Konsumenten „versteckt“. In der Zutatenliste des Etiketts wird der Zucker nämlich nicht unbedingt auch als solcher deklariert.
 
Da steht vielleicht Saccharose (einfach ein anderer Begriff für Zucker) oder Glucosesirup (ein billiger Ersatz für Haushaltszucker, der nicht minder gefährlich ist). Oft enthalten Produkte auch reinen Traubenzucker (Glucose), Fruchtzucker (Fructose), Milchzucker (Lactose) oder Malzzucker (Maltose).
 
Bei all diesen Zuckerarten handelt es sich um raffinierte Industriezucker - ganz egal, ob sie nun aus der Milch oder aus Früchten gewonnen wurden. Die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Zuckerarten sind ähnlich gravierend wie die des herkömmlichen Haushaltszuckers. Da Zucker jedoch für die meisten von uns so alltäglich und selbstverständlich geworden ist, fragen sich viele: Ist Zucker tatsächlich so schlimm ? Was genau ist denn nun seine Wirkung auf den menschlichen Körper ? Ist Zucker wirklich ein „Gift“, wie gelegentlich behauptet wird ? Schaut man im Wörterbuch nach, so wird dort der Begriff „Gift“ folgendermaßen beschrieben: „Eine Substanz, die einen Organismus verletzt oder tötet“ und „zerstörerisch auf die Gesundheit wirkt“. Kann Zucker die Gesundheit zerstören ? Kann er einen Organismus verletzen oder gar töten ? Schließlich essen rund um den Globus viele Millionen Menschen tagtäglich große Mengen an Zucker in Form von Süßigkeiten, Eiscreme, Kuchen und gesüßten Getränken - und fallen danach NICHT tot um.
 
Zucker beeinträchtigt bewiesenermaßen die Leistungsfähigkeit des Immunsystems. Schon die durchschnittlich am Tag konsumierte Zuckermenge reicht aus, um das Immunsystem deutlich zu schwächen. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, haben Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten leichtes Spiel. Dadurch wird der Mensch ganz automatisch anfällig für viele Krankheiten. Wenn Sie eine Zuckerrübe essen, dann nehmen Sie nicht nur Zucker zu sich, da die Rübe auch Ballaststoffe, Vitamine und sehr viele Mineralien enthält. Die Natur hat in unseren Lebensmitteln alles vereint, was unser Körper zur Gesunderhaltung benötigt. Wenn jetzt nur noch der von der Industrie extrahierte Zucker verzehrt wird, dann vermisst unser Organismus die Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien, die normalerweise in der Zuckerrübe sind. Industriezucker enthält diese Vitalstoffe nicht mehr. Das einzige, was Zucker zu bieten hat, sind Kohlenhydrate in Hülle und Fülle. Sie machen nicht nur dick, sondern auch noch krank. Natürlich nicht sofort, denn sonst würde ja keiner mehr Zucker essen wollen.
 
Der Prozess verläuft schleichend und unauffällig, so dass kaum jemand auf die Idee kommt, im Zucker den Schuldigen für seinen miserablen Gesundheitszustand zu suchen. Da mit dem Zucker also weder Vitamine noch Mineralien oder Ballaststoffe eintreffen, muss sich der Körper die zur Verarbeitung des Zuckers erforderlichen Begleitstoffe aus seinen eigenen Vorräten holen. Und was passiert, wenn Tag für Tag große Mengen reinen Zuckers im Körper eintreffen, aber die eigentlich dazugehörigen Vitalstoffe fehlen? Dann muss der Körper jeden Tag aufs Neue in seine Vorratsschränke greifen. Ein chronischer Mineralstoffmangel ist zwangsläufig die Folge. Dieser Mangel erzeugt Karies, Fettsucht, ein schwaches Immunsystem, hyperaktive Kinder und sämtliche Erscheinungen, die mit vorzeitigem Altern in Verbindung gebracht werden (Falten, Haarausfall, Augen, die stets eine stärkere Brille benötigen, etc.). Nach vielen Jahren regelmäßigen Zuckerkonsums können sich Krankheiten wie Osteporose und Diabestes entwickeln, die beide zu den Spätfolgen eines erhöhten Zuckerverzehrs zählen. Zusätzlich erhöht Zucker das Risiko, in absehbarer Zeit an Herzerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen wie Arthritis, Asthma und Multipler Sklerose zu leiden.
 
Zucker schädigt außerdem die Leber, irritiert den Magen und zerstört die gesunde Darmflora. Im Darm füttert der Zucker die dort ansässigen rarasitären Pilze und führt auf diese Weise zu Hormonstörungen der unterschiedlichsten Art. Zucker kann also sehr wohl die Gesundheit zerstören. Schon 1957 bezeichnete Dr. William Coda Martin den Zucker in einem Artikel für die Michigan Organic News als ein Gift, dem es an Lebenskraft, Vitaminen und Mineralien mangele: „Was übrig bleibt sind pure, raffinierte Kohlenhydrate.
 
Eine unvollständige Umwandlung von Kohlenhydraten führt zur Bildung giftiger Stoffwechselprodukte (wie zum Beispiel der Brenztraubensäure)“. Heute ist diese Aussage nicht weniger aktuell. Die völlig unterschätzten Giftstoffe, die bei der Verstoffwechslung von Zucker entstehen, beeinträchtigen viele Funktionen des Körpers und geben den Startschuss für die Entwicklung degenerativer Erkrankungen. Die meisten Menschen wissen, dass Zucker schlecht für die Zähne ist, sie angreift und „durchlöchert“. Zähne stellen das härteste Material unseres Körpers dar. Wenn Zucker dieses Material durchlöchern kann, was glauben Sie, was er dann mit dem Rest des Körpers anstellen kann ? In seinem Buch „Sugar Blues“ bemerkt William Dudty: „Zahnforscher haben bewiesen, dass die Zähne den gleichen Stoffwechselprozessen unterliegen wie der Rest des Körpers.“ Mit anderen Worten: Die Säure, die den Zahnschmelz ruiniert, ist dieselbe Säure, die auch Ihren Eingeweiden schadet. Ganz besonders gefährdet ist hier der Darm. Die Ursache eines Leaky-Gut-Sydroms (durchlässige oder löchrige Darmschleimhaut) entwickelt sich zum Beispiel in den meisten Fällen durch einen übermäßigen Zuckerkonsum. Ein nicht zu unterschätzender Nachteil des Zuckers ist sein hohes Suchtpotential. Ja, Zucker macht definitiv süchtig und daher ist es gar nicht so leicht, den Zuckerkonsum drastisch zu reduzieren. Falls Sie jedoch aus Ihrer Zuckersucht aussteigen wollen, hätten wir ein paar gute Tipps für Sie parat. Hier finden Sie auch die Erklärung dafür, warum der Zucker süchtig macht. Treffen Sie eine Entscheidung ! Es ist IHR Körper und IHR Leben. Wenn Sie sich für ein Leben ohne Zucker entscheiden, lesen Sie immer die Zutatenliste auf den Etiketten Ihrer Lebensmittel, um auch den versteckten Zucker im Frischkäse, in der Fertigsuppe, in der Wurst und in den Frühstücksflocken aufzuspüren.
 
Übrigens ist sogenannter brauner Zucker, Rüben- oder Rohrzucker nicht besser für Ihre Gesundheit als weißer Zucker. Brauner Zucker ist oft sogar nur weißer Zucker mit zugesetzten Farbstoffen und anderen Chemikalien. Bleiben Sie wachsam - es lohnt sich ! Schon sehr bald werden Sie die positiven Auswirkungen spüren können, die ein zuckerfreies Leben mit sich bringt. Während der Umstellungsphase können Sie alternative Süßungsmittel, wie z. B. Kokosblütenzucker, Xylitol, Melasse, Melasse oder Stevia verwenden. Wenn Sie der Heißhunger auf Süßes packt, greifen Sie einfach zu frischen Früchten. Auch die Mandelmilch, mit oder ohne Früchte zubereitet, stellt eine sehr gesunde und überaus köstliche Alternative dar. Testen Sie ferner die fantastische Wirkung von Bitterstoffen, die den Heißhunger auf süße Speisen reduzieren können. Damit werden Sie Ihren Verzehr an gesüßten Speisen schnell minimieren. („Zentrum der Gesundheit“)