GOZACHA - GOTTESACKER

Froh geschmückt mit Eibenzweigen,
wanderten der Sippen Scharen,
hin zum Sonnwend-Winter-Reigen,
der Stiere Weih-Fest zu gewahren -;
vor 7.000 Sonnen-Neigen.

Flach lag Winters Sonnen-Bogen.
Schwächlich war die Feuerscheibe
müd’ zum Untergang gezogen,
zur geheimen, düsteren Bleibe,
der Barke über Nachtmeerwogen.

Neubeginn erheischt sich Kräfte,
will des Jahres Aufstieg meistern,
Sonnen-Wart dient' dem Geschäfte,
heil den himmelslichten Geistern;
Stierblut rann -, des Opfers Säfte.

Im heil’gen Feld, im Gottes-Acker,
Goz-acha -, Goseck heut’ genannt,
vielerorts brannt’ Fest-Geflacker,
im Tempelrund der große Brand -;
rings die Wahrer, wohl und wacker.

Tausende der stärksten Pfosten
säumten diesen Sonnen-Hof -,
freie Sicht nach West und Osten.
Hier stand mancher Theosoph,
bis ihm Lichtgedanken sprossten.

Das Heiligtum der Sonnen-Bitte,
ein Jahres-Uhr-Kalender-Bau,
misst einundsiebzig Männerschritte,
er weist die Fest-Zeit haargenau,
noch für heut’ge Weihnachts-Sitte.

Jul-Fest seit 7.000 Jahren -,
lang' vor Ägypten und vor Babylon,
so war’s im Nordland zu erfahren.
Die alten Weisen lehrten schon
den Sonnen-Kult, den ewig wahren.