15.11.2014
DER MARBY-HOKUSPOKUS
Wer war Friedrich-Bernhard Marby (1882-1966), wie kam es zu seiner Runen-Gymnastik und wie ist sie aus neuzeitlicher Sicht einzuschätzen ? In seiner Rede zu einem Gedenken an Friedrich-Bernhard-Marby führte der Marby-Freund Theo Harm in Stuttgart am 26.04.1969 aus: „Etwa im Jahre 1906 fand Marby den Weg zu den Runen. Sie beschäftigten ihn sehr und nahmen seine freie Zeit ganz in Anspruch. Doch erst 1911 waren die Forschungen so weit abgeschlossene daß er sie in der Öffentlichkeit erwähnen konnte. 1915 ging Marby dann nach Hamburg und folgte 1917 einem Ruf nach Stuttgart. Bei der ,Württemberger Zeitung’ in der Hospitalstraße fand er lohnende Beschäftigung. Dabei fand er bald heraus, dass das Haus auf einem früheren Friedhof stand. Wiederholt gab es dort Geistererscheinungen. Heute wird dort ein Gebäude der Hypothekenbank errichtet, da im letzten Krieg dort alles zerstört wurde. Was sagen die Geister nun zu den Banknoten ? Entspricht dies ihrem frühren Leben ?
In Stuttgart baute Marby dann seine Ansichten über Runen und Astrologie aus und trat ab 1922 vor die Öffentlichkeit. Zugleich gab er seine berufliche Tätigkeit auf und arbeitete als freischaffender Schriftsteller. In vielen Kursen führte er Personen in die Astrologie ein und machte diese so in Stuttgart und Umgebung bekannt. Dazu beriet er Tausende in schwierigen Lebensfragen. 1924 erschien dann seine erste Zeitung ,Der eigene Weg’, sie erschien bis zu seiner Verhaftung 1936 in über 250 Nummern. Auch eine geisteswissenschaftliche Vereinigung (ORION e.V.) wurde gegründet und es gab oft Gelegenheit, an die Öffentlichkeit zu treten. Nebenbei sprach Marby in vielen Vorträgen im ganzen Reiche. Doch 1928 legte Marby mehr Wert auf die nordischen Studien. Er ging in sein ,Ursprungsland’, zuerst nach Schweden (Rimbö) und 1930 nach Dänemark (Holte). 1933 kehrte er wieder nach Deutschland zurück und wohnte anfangs in Winnenden, dann in Waiblingen. Winnenden und Waiblingen, zwei W-Orte waren ihm sehr gelegen und dem ,Eigenen Weg’, der auch von Schweden aus erschien, trat die ,Neudeutsche Zeitung’ ab 1932 bei, anfangs mit der Beilage ,Der Runenforscher’. Dadurch wurden seine Runenforschungen weithin bekannt und erregten reiche Feindschaft (mehr als die Astrologie).
Um einen weiteren Wirkungskreis zu haben, zog Marby 1935 wieder nach Stuttgart, aber dadurch wurde auch die Feindschaft größer, stärker und kritischer. Auch die Nationalsozialistische Partei bekämpfte ihn und wollte ihn mundtot machen. Doch Marby ließ sich nicht einschüchtern, daher wurde ihm 1936 der Prozess gemacht, was damals sehr einfach war und er verschwand von der Bildfläche. Im KL Welzheim (Konzentrations-Lager) und besonders in Dachau und Flossenbürg verbrachte er 99 Monate. Schon bei der Verhaftung mischte der Schutzmann Marby durch eine Handbewegung klar, dass er einfach heimlich verschwinden würde, wenn er reden sollte. Um durch ‘gewisse Leute‘ nicht einfach abgeknallt zu werden, schwieg Marby und rettete sein Leben. Auch wurde so seine Haft eigentlich zu einer Schutzhaft. Marby wusste schon vorher was ihm drohte, dennoch wollte er nicht ins Ausland emigrieren. Er wusste auch, dass er das KL lebend verlassen würde. Seine Verlage wurden jedoch zerschlagen, wie auch die große Druckerei. Die Runengymnastik sollte unterdrückt werden.
Als Marby am 29. April 1945 in Dachau befreit wurde, stand er vor dem Nichts. Von der Wiedergutmachung erhielt er keinen Pfennig. denn man fand, dass er auch gegen die Juden geschrieben habe. Anfangs lebte er in Stuttgart-Mitte, um bald nach Stuttgart-Kaltental zu ziehen. 1951 erhielt er eine Wohnung in Stuttgart-Vaihingen, wo er bis zu seinem Tode blieb. Als Fortsetzung zu seiner Zeitschrift ,Der eigene Weg’ erschien ab 1952 die Zeitung ,Forschung und Erfahrung’, die bis zu seinem Tode reiche, weltweite Berichte enthielt. Darin schrieb er einmal: ,Ich arbeite, bin gesund und habe alle meine Verbindlichkeiten, die mir durch das Verbot meiner früheren Zeitungen und meines Verlages entstanden sind, erledigt. Ich wirke weiter, so lange ich kann und erfülle möglichst meine Aufgabe. Die mich verfolgten, bedrohten und quälten sind alle gestorben – gegen meinen Willen und Wunsch. Dennoch, viele, zu viele geistig hochgestellte, hochentwickelte Menschen‚ die wir heute gut gebrauchen könnten, gingen elend zugrunde. Meine Gedanken haben sie, über den Tod hinaus, begleitet und ihnen im Jenseits die Wege geebnet, soweit es mir möglich war‘. Im KL gings Marby körperlich zeitweise erträglich, doch man wollte ihn seelisch erledigen, das gelang nicht. So konnte er nach seiner Befreiung für die geistige Entwicklung und Erweckung des deutschen Volkes weiterhin tätig sein. Obgleich es ihm gesundheitlich nicht immer gut ging, arbeitete Marby weiter bis kurz vor seinem Tode. Am 3. Dezember 1966 etwas um 5 Uhr ist er dann sanft entschlafen.“
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Diese biographischen Darlegungen stimmen nicht völlig mit der Wahrheit überein, denn 1935 veranlassten zwar Marbys diffuse Runen-Mätzchen den damals dem Reichsführer-SS noch nahestehenden Karl Maria Wiligut, zu einem Brief an H. Himmler, in dem er anregte, man möge doch etwas gegen die Runengymnastik des S. A. Kummer und des F. B. Marby unternehmen. Die beiden wurden als Okkultisten bezeichnet. Marbys Schriften hat man bald darauf beschlagnahmt und ihm jede Vortrags- und Verlegertätigkeit untersagt, da sie schädlich für Staat und Volksgesundheit seien. Festgenommen wurde Marby nicht. In Folge nahm er aber bei seinen Anhängern Darlehen in großer Höhe auf, die er außerstande war jemals zurückzuzahlen. Deshalb ist er Anfang 1938 wegen Betrugs und Bankrotts zu einer Gefängnisstrafe von 10 Monaten und 14 Tagen verurteilt worden. Zwei Monate wurde er im KL Welzheim bei Stuttgart inhaftiert, darauf sieben Monate in Flossenbürg, anschließend - weil mittlerweile der Krieg ausgebrochen war und die Behörden astrologisch-okkulte Verwirrer an der Heimatfront möglichst nicht haben wollten - als „Vorzugshäftling“ im Küchendienst im KL Dachau, bis zum 29.04.1945
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F. B. Marby hat niemals auch nur im Ansatz ein echtes Runenwissen besessen, seine Runengymnastik ist das Produkt eines überschäumenden Geistes, ohne die geringste Verankerung in irgendwelchen runologischen Realitäten. Ein ihm adäquaten Kopf fand er in seinem Propagandisten, dem bösartigen Psychopathen Rudolf Arnold Spieth, welcher in grandioser Schaumschlägerei folgendermaßen firmiert:
„Vorsitzender/Chairman: Rudolf A. Spieth“ vom „BUND DER RUNENFORSCHER DEUTSCHLANDS (BRD) UNION OF RUNIC RESEARCHERS OF GERMANY (URRG) INTERNATIONALER ZENTRALVERBAND GERMANISCHER RUNENFORSCHER (IZGR) INTERNATIONAL CENTRAL ASSOCIATION OF GERMANIC RUNIC RESEARCHERS (ICGR)“
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Die Jahrmarktsrummel-Scharlatanerie und unsinnige Verstiegenheit des Marby-Reklametrommlers R. A. Spieth zeigt sich einmal mehr in seinem Rundschreiben „Potsdam, 30. September 2002/ TH“ - Es erfolgt die Original-Wiedergabe:
„ZUR RUNENFORSCHUNG…..
Die Marby-Runengymnasfik wird wissenschaftlich bewiesen !
Liebe Mitglieder und Freunde,
an meinem 63 zigsten Geburtstag, am 3. August erhielt ich ein Buch mit dem Titel: „Bestellungen beim Universum“ von einem Mitglied im „Bund der Runenforscher…“ geschenkt (An ‚neun‘ ausgewählte Adressen geht diese Sendung) .- Aus der Schweiz erreicht mich am 25. September eine Sendung, die mir große Freude gemacht hat, denn ich suchte schon viele Jahre wissenschaftliche Beweise für die Runen-Gymnastik von Friedrich Bernhard Marby. -
Einen Beweis von einem chemisch-physikalischen Institut in Berlin (Herbst 2000), hatte ich schon, aber dieser War nicht populär gut verständlich ausgearbeitet und geschrieben, sondern zu trocken naturwissenschaftlich. Also wartete ich ab und suchte weiter. - Nun kam diese Nachricht in Form eines Artikels, quasi eine ‚Rezension‘ über das Buch Vernetzte Intelligenz “ von Grazyna Fosar und Franz Bludorf in der Zeitschrift „Licht-Forum/ NEUES WISSEN, 9/ Herbst 01“; ISBN 3-93024-323-7; 20,40 EURO (das wäre vor einem Jahr gewesen. kann das stimmen, oder ist es ein Satzfehler ?) von derselben Autorin = Bärbel Mohr, die das obige Buch „Bestellungen..“ verfaßt hat.
Schon vor ca. 100 Jahren hat der Runen- und Strahlenforscher Friedrich Bernhard Marby die RUNEN-GYMNASTIK (*) ENTDECKT !
Der russische Biophysiker Pjotr Garjajev hat mit Kollegen nun die DNS-Daten weiter erforscht. Seine Erkenntnisse sind im wahrsten Sinne des Wortes eine Sensation. (Doch lesen wir den hier beigefügten Artikel sehr aufmerksam durch !) Und alles was hier erforscht wird, ist von F. B. Marby. der sich auf sein ‚nordisches‘, das friesisch-schwedische Erbgut, atlantisch-germanischer Kultur beruft, schon viel f r ü h e r erkannt und bereits veröffentlicht worden. Doch seine Entdeckungen sind noch lange nicht in allen Bereichen bestädigt. Da fehlt noch einiges und sehr wichtiges ! –
Doch wir wissen nun u.a. die DNS...hat eine feste Grammatik (*)‚
...entspricht der menschlichen Sprache (*)
..die menschliche Sprache entspricht dem Aufbau der DNS (*)
..reagiert auf (bes. deutsche !?) Sprache (*)
-Direktbeeinflussung durch Worte (*) –Nur so viel: Damit bestädigt die heutige Wissenschaft die Entdeckungen F.B. Marbys in der Runensprache (*) die wir im BRD/IZGR weiter durch Runen-Übungen täglich praktizieren und in Schriften lehren.
Schon 1936 gab es eine wissenschaftliche Beweisführung über die Runengymnastik im NS-Schauprozeß gegen Marby in Stuttgart. Leider ist das Dokument entwendet (unterschlagen) worden und konnte so nicht dem Protokoll in der Prozeßführung beigefügt werden.
F.B. Marby hat mit 99 Monaten (= 8 1/4 Jahre) Konzentrationslager mit allen seinen Erfindungen zusammen, büßen müssen...aufgezeigt, dass „die höchst Religion, die ‚Germanische’“ ist, und mit der Hitler-Ära nicht viel am Hut hatte. Nur die Worte waren verwandt, der Einsatz arischer Grundhaltung aber ist ein ganz anderer. - Es hat sich so alles ereignet vor ca. 100 Jahren.... hat mein Autor (im Spieth-Verlag), Forscher, Entdecker, Astrologé, Schriftsteller, Verleger und seherische Mensch - Friedrich Bernhard Marby -, ein Gigant und Heroe, wurde zum Entdecker der Runen-Gymnastik. Begnadet, eine Methode unserer Ahnen, zu Höherentwicklung, Wohlbefinden, Erfolg im Leben und Glück gefunden (= wiederentdeckt nach tausenden von Jahren) zu haben.
Die „Direktbeeinflussung durch Worte“ ist das magische Wort, ist Wort-Magie, „Magie der Sprache“ ! = weiße M a g i e aus der R u n e n s p r a c h e aufgestiegen. Nichts steht höher denn sie !
Die Runen-Gymnastik arbeitet mit Lauten und Worten. Durch bewußte Stellungen des Körpers wurden durch sprechen, singen und summen Vibrationen ausgelöst und inkraft gesetzt, die ‚Runenübungen entsprechen‘. Jede Körperhaltung und Körperstellung entspricht einem Laut und einem Wort, welches intoniert wird. So wird das elektro-magnetische Energiefeld des Menschen begünstigt, sein zellulares Gefüge aufgeladen. - Das nennt man eine Runen-Übung machen.
Unser Körper ist Sender und Empfänger zugleich !
Ihre Wirkungen halten gesund. vital und geben einen Überschuß an Vitalität und Lebens-
kraft. Seine Bezirke reichen weit: irdisch und galaktisch menschlich und göttlich zugleich.
Kein anderer Höherentwicklungsweg hat eine derartige Transformationskraft und mithin ein Ur-Energiepotential. quasi Energieentfaltungschance, wie die Runenenergetik. Mit ihren Antennen/ Wurzeln reicht sie weit in die Galaxie unseres Sonnensystems. und mithin in noch unausgesprochene (,‚Himmel“) Weltall-Räume hinein.
(Selbst das „Frequenz-Problem“ ist gelöst: das „geordnete Gruppenbewußtsein“ u.v.a.m. mit.
Nun kann ich das nicht nur bei meiner USA-Kontaktierung, sondern auch meinem eigenen Bekannten in Rußland zur Kenntnis und weiteren Forschung überzeugend in gute Hände geben.)
Den russischen Wissenschaftlern sei großer Dank !! in ihrer Annahme, daß 90 Prozent
Datenmüll nicht sein kann, es jeglicher Logik entbehren muß....
Mit Runenheil,- Ihr Rudolf Arnold Spieth"
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Soweit das Rundschreiben des Marby-Propagandisten R. A. Spieth, in dem er sich auf den Artikel der Bärbel Mohr (1964-2010) bezieht, von der er glaubt, sie könne Marby Runengymnastik wissenschaftlich untermauern. B. Mohr schreibt in der Einleitung zu ihrem Artikel: „Mit neuesten russischen Forschungsergebnissen lassen sich sowohl Hellsehen, als auch Eingebungen, Heilungen, Fernheilung, Selbstheilung, Affirmationstechniken, Lichterscheinungen (u.a. bei spirituellen Meistern), Wetterbeeinflussungen durch Gedanken und vieles mehr ganz neu erklären und wissenschaftlich teilweise direkt, teilweise direkt bestätigen. Zudem eröffnen sich Möglichkeiten einer ganz neuen Medizin: Unsere DNS reagiert auf Sprache und Frequenzen und lässt sich damit umprogrammieren, ohne dass man einzelne Gene herausschneiden und ersetzen müsste.“
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Angenommen, dass das von B. Mohr Dargelegte und von R. A. Spieth als Marby-Bestätigung bejubelte in vollem Maße zutreffen würde, berührte es meine Fundamentalkritik an Marbys Runengymnastik überhaupt nicht ! Ich habe nie in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten einer übersinnlich-energetischen Fremd- und Selbstbeeinflussung in Abrede gestellt, vielmehr dargetan, dass Marby - und natürlich sämtliche seiner Jünger ebenso - mit den falschen Runen arbeitete ! Allein deshalb ist die Runengymnastik, wie sie nach Marbys Schule betrieben wird, als Hokuspokus anzusehen.
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MARBYS RUNEN-KALENDER
Was Marbys Runenkalender anbelangt, so ist er rein schematisch angelegt, ohne jegliches Fachwissen bezüglich der Kalenderorganisationen in alter Zeit, welche die jährlichen Mondstände niemals unbeachtet gelassen hat. In ungezwungener Albernheit legte Marby auf die 12 Sonnenjahreseinteilungen des Julianischen Kalenders die 24 Ur-Runen dergestalt, indem er sie in einigermaßen exakter Reihenfolge in 2 Reihen mit jeweils 12 Runen nebeneinander stellte, so dass der 1. und 24. Futhark-Stab für den Dezember zu gelten habe, der 2. und 23. für den November, der 3. und 22. für Oktober und so fort. Er beginnt die Runen den Jahresmonaten zuzufügen demnach mit der 12. und 13. Rune, die den Januar zu repräsentieren haben. Wie erwähnt, hält er die genaue Reihenfolge ein, bis auf eine Vertauschung von 13. mit der 14. Futhark-Rune. Wie irrsinnig sich eine derartige Runen-Vergewaltigung ausnimmt, erkennt man spontan auch daran, dass die Jahres-Teilungs-Rune an den Anfang geschoben wird, wo sie natürlich nichts zu suchen hat, denn das Jahr wird nur an einer einzigen Stelle sinnvoll geteilt, nämlich in der Jahresmitte, zur Sommersonnenwende, wo die solaren Aufstiegskräfte erlahmen und der jährliche Abstieg beginnt. Der Marby’sche Runen-Kalender also ein Unsinnskonstrukt, welches eigentlich einer Besprechung unwert ist.
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MARBYS RUNEN-GYMNASTIK
Vorweg sollte betont werden, dass Marbys Empfehlungen im Zusammenhang seiner R.-Gymnastik nicht in Abrede gestellt werden sollen, die da wären: Bewegung, bewusste Atmung, Darmspülungen usw.. Aber hier soll es ja um Runen-Übungen gehen und nicht um allgemeine Gesundheitsratschläge und Binsenweisheiten der Gesundheitsvorsorge ! Marby schreibt auf Seite 101 in „Marby-Runen-Gymnastik“, 1932: „Runenübungen, die einzige echte Gebetsform. Der Mensch Antenne und Sender. Der Mensch hat es in der Hand, durch Stellung und Lageveränderung seinen Körper in bestimme Richtung zu bringen. Wenn er das bewußt tut und dabei noch die bestimmten Worte spricht, so macht er sich damit für bestimmte Strahlen, Wellen und Kräfte leitend und aufnahmefähig.“ Möglicherweise ist der Mensch tatsächlich Sender und Empfänger von elektromagnetischen Schwingungen, doch ob durch unterschiedliche Körperhaltungen dieses Senden und Empfangen veränderbare wesentlich unterschiedliche Qualitäten annehmen könnte, ist nicht zu glauben. Selbst wenn man davon ausgehen möchte, dass unterschiedliche Körperhaltungen, vereint mit unterschiedlichen Intonierungen, wesentlich differenzierende elektromagnetische Wellen auszusenden und zu empfangen ermöglichte, so ist doch nie eine Untersuchung erfolgt, von welcher Qualität und Quantität diese wären -, was also diese exakt bewirken könnten. Man muss mithin resümieren: Wenn überhaupt ein Flug stattfindet, dann lediglich ein Blindflug !
Die I-Runen-Übung
In genannter Marby-Schrift auf Seite 105 bespricht er die I-Runenübung, bei der „im Ganzen: militärische Grundstellung“ angenommen werden soll, also: „Aufgerichteter Körper, Augen gerade aus, Kinn angezogen, Schultern leicht hochgezogen, Brust gewölbt, Kreuz hohl, Leib eingezogen, Knie durchgedrückt…“. Marby, ohne jegliches medizinisch-physikalisches Wissen, empfiehlt hier die Kasernenhofstellung, welche so kein moderner Physiotherapeut anraten würde. Ich weiß von was ich rede, ich bin vom Fach. Die wie auch immer, hochgezogenen Schultern sind z.B. genau das Gift, welches die Nackenverspannungen im Trapez-Muskel hervorruft ! Und diese verkrampfte Haltung - zusammen mit „leise das ,i’ singen“ - soll nach Marby folgendes bewirken: „Kräftigung des Körpers, Befreiung von Schlacken, Befreiung von seelischen Hemmungen, Stärkung des Ich-Bewusstseins, allgemeine Verjüngung.“ Das Gegenteil ist jedoch partiell der Fall, denn diese Haltung in gewisser Dauer eingenommen, verursacht Schlackenablagerungen von Milch- und Harnsäure-Stoffwechselendprodukten, sogenannte Myogelosen, im Schulter-Nackenraum. Seinen Unsinn steigert Marby in fast unerträglicher Weise auf Seite 107 mit folgender Ausführung: „Es gilt vor allen Dingen erst auf eine bewußte Ich-Richtung den Körper einzustellen und sie im Körper auch im Klange sich auswirken zu lassen. In der aufrechten bewußten Körperhaltung haben wir die militärische Grundstellung vor uns, ein Beweis dafür, daß in dem Schulungssystem des alten Heeres noch etwas von den alten Runenübungsmethoden erhalten war. Aber durch diese Stellung wurde hier lediglich erreicht, den Körper der Rekruten und Soldaten zu einer aufnahmefähigen Antenne zu machen. Was also im preußischen Heere damals gepflegt wurde, war schon Runen-Magie….“
Im preußischen und in sämtlichen anderen Heeren wurde sinnvoll oder weniger sinnvoll versucht, die Männer körperlich zu ertüchtigen und sie zu möglichst kritiklosen Empfangsantennen für Befehle von oben zu trainieren, aber mit Runenübungen hat das alles rein nichts zu tun. Mit folgender Krönung schwärmerisch-wirrer Assoziationen endet Marbys Artikel über die I-Runen-Übung: „Die I-Runen-Übung und ihre Auswirkungen sind erklärlich … darin, dass der Mensch zum lebendigen Stabmagneten wird, der alle Ströme anzieht aus der Richtung, in der er gestellt ist. - Gleichzeitig ordnen sich die Abstrahlungen des stofflichen Körpers. Sie werden gerichtet, lebhafter. Sie geraten in Schwingungen, in ein feines Leuchten. Die leuchtende Aura, das Strahlenkleid der Heil-Ich-en beginnt sich zu bilden. (Viele Dinge werden nun klar: Heiligenbilder mit Strahlenkranz, Nordlicht, Lichterscheinungen bei keimenden Samen usw.)“
F. B. Marbys Verblödungsliteratur wird von unverantwortlichen Schwarmgeistern und Geschäftemachern bis heute als „Gipfel der Weisheit“ an den Mann gebracht. Und wer in der öden Leere keine „Hohe Lehre“ erkennen will, dem werfen diese Leute „mangelnde Spiritualität“ vor.
Und der gesamte Unsinnswust von der strammen Haltung des „i“-summenden „Runen-Ich-Menschen“ nur deshalb, weil ein Guido List in seinem Buch „Das Geheimnis der Runen“, 1907, die „Eis-Rune“ () in völlig haltlos freier Erfindung zur „Ich-Rune“ erklärt hatte ! Marby erwähnt die Quelle aus der er seine „Runenweisheiten“ hinsichtlich der Runenerklärungen schöpfte, nämlich die Schriften des Guido List, so weit ich sehe nicht, um den Anschein der Wissenschaftlichkeit möglichst zu wahren. So bringt er in „Runenschrift, Runenwort, Runengymnastik“, 1932, zwar in seiner Runen-Tafel-Anhang unter Nr. 11 die 18er-Runenerfindung des G. List, aber bespricht sie auf den Seiten 45-55, wo er auf die diversen Runen-Systeme eingeht, nicht. Auf den Seiten 74/75 aber ist er deutlich: „Wir werden zu einer ichbewussten Säule, zur Ich-Rune selbst, in täglichem Meistern dieser Strömung …. dass man in der Ich-Runenstellung im Freien diese Rune raune….“ Nicht der antike Runen-Schöpfer, noch einer der alten Erilari, jener mittelalterlichen Runen-Magier, hat jemals bei der Eis-Rune an eine menschliche Antenne gedacht, sondern an einen Eiszapfen oder/und an einen im Tode erstarrten Leichnam, denn Eis war die nordische Metapher für den Tod. F.B. Marby baute seine Verschrobenheiten auf verschrobenem Grund auf --, so armselig fern allen echten Runen-Weistums schwirrt der Marby-Hokuspokus im Haltlosen ! Aber selbst auch bei den Runenzeichen, die von List-Marby korrekt interpretiert werden, wie beispielsweise das blitzförmige Sonnen-Sinnbild , warum sollte sich ein runeninspirierter Sonnenanbeter in eine derart verschränkte Körperhaltung zwingen, mit einem erhobenen, einem gesenkten Arm und einem angewinkelten Bein, um dann den „s“-Laut zu summen ?! Warum sollte diese alberne Aufstellung „energetisch“ erfolgreicher sein als die Normalhaltung des freien, gesunden Menschen ? - Wer, wie Marby und Konsorten, die Runen nicht im Sinne ihres altgermanischen Schöpfers versteht und gebraucht, der mag mit neuzeitlichen Symbolen gleich welcher Art arbeiten, er benötigt dafür keine Runen, die uns in ihrem unverfälschten, puristischen und fundamentalistischen Urverständnis ein heiliges Ahnen-Vermächtnis sind.
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ZUSCHRIFT:
Sehr geehrte Damen und Herren,
sicher gibt es bei Marby einige Ungereimtheiten - und der große Vertreiber R. A. Spith, den ich persönlich einige Jahre kannte. hat dazu bis heute beigetragen. Dieser Mensch hat viele Jahre eine reiche Witwe gesucht um sein großes Archiv an Büchern und Schriften erfolgreich zu vermarkten. Es stimmt - Herr Spieth aus Potsdam trägt psychopatische Symptome, für ihn ist Marby der Runengott. Ich sollte natürlich seinem nationalem und internationalem Runenbund sofort beitreten und kräftig zahlen. Da war er natürlich beleidigt, daß ich nicht beigetreten bin.
Aber trotzdem zu Marby, ich habe seine Runenbücher alle mehrmals durchstudiert und muß ehrlich sagen, daß eine Menge Wahrheit darin steckt : Z.B. Die Entgermanisierungsbestrebungen in den letzten 1000 Jahren die er anspricht - die Ergebnisse sehen wir heute im kranken Rassenmischmasch in Europa, oder die Unterdrückung des dynamischen Weltbildes, alles durch Juden und den willfährigen Judenknechten angezettelt und deren instrumentalisierte Tiermenschen, die das Blut weißer Frauen auf Generationen vergiftet haben. Da bin ich Herrn Marby für diese Aufklärung doch in gewisser Weise Dankbar und dazu stehe ich auch mit meiner Person ! Ich habe schon viel auf Ihrer Seite gelesen, aber so ganz sicher bin ich mir nicht wo Sie eigentlich stehen.
Vielleicht können Sie mir eine Antwort darauf geben, worüber ich mich sehr freuen würde.
Herzliche Grüße XXX, Berlin
ANTWORT:
Sehr geehrter Herr XXX,
danke für die freundliche Nachricht. Ich kritisierte Marby nicht wegen seiner weltanschlichen Äußerungen - die habe ich bislang keiner exakten Untersuchung unterzogen - sondern wegen seines seichten Runen-Quarks den er verzapfte. Wenn Sie nicht sicher sein können, wo ich weltanschaulich stehe, haben Sie noch nicht genau genug in der GOD-Seite herumgeschaut. Unter der Rubrik „Rügende Reime“ und „Historien-Poesie“ bin ich so deutlich, wie man in der BRD nicht deutlicher werden kann. Marby, der sich frei im Fantastischen bewegte ist natürlich ein Runen-Verwirrer und Scharlatan. Aus völkischer Sicht war er ein redlicher Mann, im Privaten bzw. Fiskalischen bewegte er sich an der Grenze der Legalität, weswegen er in der NS-Zeit in (Vorzugs-)Haft kam. Was Marbys Rassenlehre anbelangt, so ist der Niedergang des nordeuropäischen Menschentums nicht zu leugnen, ebenso wenig, dass es offen agierenden und geheime Mächte gibt die den Untergang der weißen Rasse wünschen und daran mitarbeiten. Aber die Art der Simplifizierung des Prozesses, wie ihm Marby in seinen Schriften propagandistisch vorführte, ist - so ist mein gewonnener Eindruck - weder haltbar und tragbar. Die korrekte Sichtweise wäre - wollte man sie darstellen - bedeutend komplizierter und vielschichtiger.
Gute Grüße, Guntram