Aus der h-Rune des jüngeren Futhark bastelte Frau Isa Denison ein „Raum-Modul“
 
 
DER RUNENSUMPF HAT WIEDER EINE BLASE NACH OBEN GETRIEBEN:
 
 
Eine Frau Isa Denison schrieb die Trilogie: „Der göttliche Code“, 2009/2011/2012, in der sie vorgibt, eine „Runenentschlüsselung zum göttlichen Code“ aufgezeigt zu haben. Sie gab an, woher sie ihre „Weisheiten“ bezog. Es soll eine verstorbene Frau Barbara Johanna Renner alias „Alice Monty“ gewesen sein bzw. deren „Gespräche mit Odin/ODIS. Für sie war es von Kindheit an das Natürlichste der Welt, mit Engeln und Geistführern reden zu können“, ebenso sprach sie mit Donnergott „Thor, mit Erzengel Michael oder mit Saint Germain“. Frau Denison schreibt vom letzten Treffen mit der „Hellseherin“: „Im Jahr 2009 kam Alice nochmals für mehrere Tage zu mir. Ich hatte die letzten Fragen für die Fertigstellung von Band 2 vorbereitet, auch die restlichen Fragen für Band 3. Es waren wieder wunderbare Tage mit ihr.“ Und „sie hat viele Botschaften hinterlassen“, schreibt Denison, womit sie ihre eigentliche Quelle kundgeben will. Sie verkündet, sie hätte die „aktuellen Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern, die sich nicht auf Materie beschränken - vor allem in Bezug auf unsere Welt der 12/13 Dimensionen“ erkundet. „In zahlreichen Gesprächen mit der göttlichen Ebene“ konnte sie „dieses System ordnen und übersichtlich darstellen. Horst Fuhrmann, der Verleger dieser Bücher und selbst Physiker, stellt in Band 3 diese mehrdimensionale Welt erstmals auch Nichtphysikern auf verständliche Weise dar.“ In ihrer Werbung heißt es weiter: „Der göttliche Code: Gespräche mit dem einen Gott über seine Inkarnationen als Indra, Prometheus, Apollon, Viracocha, Quetzalcoatl, Rama, Krishna, Buddha und Christus / [hrsg. von Horst Fuhrmann]“ Eine riesige Spannweite eröffnet sich dem erstaunten Leser. Das klingt nach Superlativen. Jedoch  beim näheren Hinsehen entschleiert sich der scheinbar „Große Wurf“ als kleiner Flopp. Bernard Mannes Baruch war ein umstrittener Börsenspekulant, doch in einem traf er dem Nagel auf den Kopf: „Jeder Mensch hat das Recht auf seine Meinung aber kein Mensch hat das Recht sich in den Fakten zu irren.“
 
Es war zu keiner Zeit ein Runensystem im Gebrauch das 18 Buchstabenzeichen umfing. Frau Denison irrt in den Fakten ! Es handelt sich dabei um eine nicht ernstzunehmende Erfindung eines einfallsreichen Esoterikers namens Guido List. Was sich Frau Isa Denison, gemeinsam mit Dipl.-Ing. Horst Fuhrmann, zusammenreimten ist eine haltlose Schaumschlägerei die keinerlei Beachtung verdient. Die Unsinnigkeit der Ergüsse die im ODISIS-Verlag des Dipl.-Ing. Horst Fuhrmann erschienen sind, werden beim ersten Überblick der Werbetexte offenbar. Frau Denisa, eine sympathische blonde Frau, die ihren Seitenbesucher aus treuherzig blauen Augen anschaut, scheint zwar gewiss nicht wissenschaftlich auf der Höhe zu sein, aber ganz sicher trotzdem in allerhöchsten Regionen zu schweben. Dem erstaunten Leser wird dieses Selbstbekenntnis zugemutet: „Für die Erforschung von Runen führte ich als Schriftdesignerin 15 Jahre lang Gespräche mit ODIN, dem Erschaffer der Runen, der sich heute ODIS nennt. Weil auf der Frontfläche des Sarkophags des Heiligen Grabs in Arles sur Tech in Südfrankreich eine Rune HAGAL in Stein eingemeißelt ist, erfuhr ich höchst Interessantes und bisher...“ Welch ein unlauterer Nimbus ! Die Frau spricht persönlich mit Gott Odin. Unbekanntes über die Rune HAGAL von ODIS. Erstaunlicherweise füllt sich dieser Sarkophag jährlich mit Wasser, obwohl er geschlossen ist. ODIS erläuterte den Grund: Die Rune schöpft das Wasser, und dies wird sie auch tun, wenn bei uns das Wasser knapp sein wird … sofern wir unseren Getränkebehältern eine Rune HAGAL verleihen. Vollständiges Gespräch mit ODIS darüber siehe Band 1 DER GÖTTLICHE CODE. An jedem 30. Juli wird dieses Wasser öffentlich entnommen – und scheinbar pünktlich zu diesem Termin wurde der neue Kornkreis in England erstellt - in einem durch und durch trockenen Feld. All meine Gespräche mit ODIS sind in der Buchtrilogie DER GÖTTLICHE CODE (Band 1 bis 3) wiedergegeben. Auch alle Informationen über den Code der Evolution, der in den Runen verborgen ist. Eine Vielzahl der Rätsel unserer Vergangenheit und möglichen Zukunft wurden offengelegt.“ Dass sich der geschlossene französische Steinsarg auf übernatürliche Weise mit Wasser füllen kann, mag glauben wer will. Ich sage, es ist Hokuspokus; eine natürliche Erklärung wird sich finden lassen. Man kennt ja die Tricks der Pfaffen und Kirchendienern, mit denen die naiven Gläubigen seit Jahrhunderten gefoppt werden.
 
Frau Denison, eine Psychotikerin, wie Frau S. Schleipfer, die verstorbene Armanen-Chefin, die ebenfalls vorgab, mit Gott Odin Unterhaltung zu pflegen und dann den Kalenderrunen-Quark des sog. „Norning“, zusammenwürfelte ? Dazu erübrigt sich jedes weitere Wort. Die Schriftdesignerin gibt an, sie hätte sich über 15 Jahre mit „Odin/Odis“ unterhalten. Ich bin darin sehr viel bescheidener, ich sprach nie mit der Gottheit persönlich, doch forsche ich über Runen mehr als doppelt so lange, seit fast 40 Jahren. Der Zeitraum eines Studiums ist aber von keiner Bedeutung; dem einen gibt‘s bekanntlich der „Herr“ im Schlaf und ein anderer kommt nie ans Ziel. Denison erwähnt den Sarkophag in „Arles-sur-Tech“/Südfrankreich, auf dem ein bedeutendes Zeichen eingemeißelt sei. Sie sieht darin die „Hagal-Rune“. Völliger Unfug ! Es handelt sich dabei um das hundertfach vorkommende frühchristliche Symbol der Kombination vom griechischen Kreuz und dem Malkreuz (Andreaskreuz) zum „Christusmonogramm“. Das entsteht durch Zusammenfügung beider griechischen Buchstaben P und X. Wenn die beiden Buchstaben PX das Christuszeichen darstellen sollen, werden sie in der Regel als ein Lignum, d. h. als übereinanderliegende Buchstaben gezeigt und tragen dann die folgende hineingelegte Bedeutung: „P und X stehen für das Wort Christus, genauer für die ersten drei Buchstaben dieses Wortes „CHR“. Χριστός ist griechisch für Christus. Deutlich ist hier zu sehen, dass das griechische „CH“ wie das lateinische X und das griechische R wie ein lateinisches P aussieht. Das PX Zeichen kann auch als PaX gelesen werden, dann bedeutet es „Friede“. Christus ist ein Titel, der dem Jesus bereits in den Texten des „Neuen Testaments“ zugeschrieben wurde und bedeutet „Gesalbter“ (ein alter Königstitel). Dass Frau Denisa in dem Symbol von Südfrankreich etwas Besonderes sieht, zeigt ihre völlige Unkenntnis der frühkirchenchristlichen Ikonographie. Man könnte ihr diese Symbolform auch aus dem mittelalterlichen Deutschland, etliche Male aus Italien, auch aus den spanisch-westgotischen Baudenkmälern vorführen. Diese Christenzeichen sind aber älter als die Rune gleichen Aussehens, die für den Konsonant „h“ steht. Allerdings taucht sie erst im Hochmittelalter, in der jüngeren Futhark-Reihe von 16 Zeichen, und ist in den Ur-Runen nicht vorhanden ! Wenn also ein Gedankentransfer abgelesen sein wollte, müsste man die hochmittelalterliche Rune aus den griechischen Buchstaben und christlichem Gedankengut ableiten. Das wäre fatal, dann verlören die Runen jegliche originäre Bedeutung ! Damit erübrigt sich jede weitere Diskussion um Frau Denisons Fantasiekonzeption. Sie will nun - das ist ihr Spleen - in die zweidimensionale griech. Buchstabenkombination ein dreidimensionales Raummodell hineinprojizieren. Das ist völlig willkürlich, dafür gibt es weder irgendeinen Hinweis noch eine vernünftige Veranlassung. Ich fasse zusammen: Frau Denison kaspert mit Runen herum die es real nie gab, die allein den obskuren Gedankenknäulen eines westfälischen Teppichdesigners und eines Wiener Journalisten vor 100 Jahren entsprungen sind (Fr. Fischbach und G. List).
 
Denisons dritte Verstiegenheit dokumentiert sich in der schon stark müffelnden Totgeburt, die Runen würden alle in das Hexagramm hineinpassen. Auch diese laienhafte Idee stammt von den alten Runen-Quacksalbern der peinlichen deutschen Runen-Esoterik aus dem Beginn des hinter uns liegenden Jahrhunderts. Schon die ganz frühen Runenzeichen aus dem Thorsbergfund, bis zu den Runen Gotländischer Bildsteine der Völkerwanderungszeit (und darüber), führen beispielsweise die Rundformen des „o“, „th“, „w“, „b“ vor. Keine dieser genannten Runen passen in den Sechsstern hinein und etliche andere auch nicht ! Frau Denison ist mit Herrn Horst Fuhrman liiert, der ihre Bücher in seinem „Odisis-Verlag“ verlegt und anpreist. Er ist ganz offensichtlich der Mitinspirator der schreibenden Runen-Verunklarerin Denison. Fuhrmanns Verlags-Namen „Odisis“ soll offensichtlich „Od-Dise“ bedeuten, der durch meine seit 1981 vorgetragene „Od-Erkenntnis“ und mein „Oding-Buch“ von 1993 angeregt worden sein muss. Diese Annahme gründet sich auf dem Fakt, dass vor mir kein Runenesoteriker und kein Runen-Wissenschaftler die hohe Bedeutung des „Od“-Begriffs hervorgehoben hat. Frau Denison doziert über die Bedeutung der Silbe „yr“ und „ir“ und erläutert die göttlichen Urquelle zum Namen der Rune „YR“ folgendermaßen: „Heute sagt euch diese Silbe kaum etwas, dies wird erst in Zukunft möglich sein. Die wirkliche Bedeutung der Silbe könnt ihr heute nur in ihrer Anwendung als Nachsilbe erkennen, und zwar als Nachsilbe bei weisen Wesen. Ich sagte schon, dass die Silbe „ir“ oder „yr“ immer Weisheit bedeutet. Schaut in den Nordischen Mythen die Namen der Weisen an, dann versteht ihr es. Denkt nur an Skibladnir oder Sleipnir. Die Silbe „yr“ ist die Silbe der weisen Frau, der harmonischen Linie.“ Was Deniso vorträgt ist Unsinn. Der Ablaut „ir/yr“ hat im Altnordischen keine Sonderaussage, bezüglich für das Heilige/Hervorgehobene sowieso nicht. Der an. „nirfill“ ist der „Geizhals“. Die kurzsilbigen maskulinen ja-Stämme sind fast alle durch Übernahme derPluralendungen „-ir“ (N.) und „-i“ (A.) mit den „i-„Stämmen zusammengefallen. Wie „hirðir“ (Hirte) flektieren viele zweisilbige Wörter auf „-ir“.Beispiel: „gjòf“ (Gabe), plural „gjafar“ oder „gjafir“; „gestr“ (Gast), plural „gastir“; „nauðr“ (Not), plural „nauðir“ (stark vereinfachte Darstellung). Die von Denison erwähnte Silbe „yr“ ist ohnehin eine späte Schriftentwicklung, denn das „y“, als griechischer Buchstabe, ist dem Nordischen eigentlich wesensfremd und ersetzte im Hochmittelalter den urnord. „ei“-Laut der 12. Oding-Rune. Denison betont die Besonderheit des „nir“-Suffix bei Sleipnir, dem Götterpferd Odins. Die alternative Schreibweise in der Edda ist „Schleifner“ („Dahingleitender“). Genau wie im Deutschen, beispielsweise bei den Begriffen „Glöckner, Pförtner, Rentner, Zöllner, Söldner“, wird das Suffix „-ner“ bei den Nomen bevorzugt, die einerseits für das Femininum markiert sind und anderseits ihren Plural auf „-n“ bilden. Das Pluralmorphem „-n“ gilt als Indikator für die Suffixvariante „-ner“, motiviert durch der Nasallaut „n“. Frau Denison zeigt, dass ihr jegliches Verständnis für die altnord. Grammatik fehlt. Ihren ebenso schwer verdaulichen Unsinn, wie: „Alle Runen stammen aus der Kugel und dem Runenmodul. Wenn sich das Modul dreht, wird sein Bausystem erlebbar. Vor allem die Beziehung zwischen den Runen MAN, der Rune des Mannes, und der Rune YR, der Rune der Frau. Zu Beginn steht die Rune YR mit der senkrechten Achse und ihren beiden Punkten Wasser und Feuervorne. Dreht sich das Modul, dann wandern diese beiden Punkte auf die Rückseite und erscheinen wieder vorne als die Rune des Mannes. In den Runen stellen also Mann und Frau zwei Seiten derselben Medaille dar.“ Diese „Einsicht“ nennt die Dame „den göttlichen Code“. Zunächst: die Rune „man“ hat nie den Mann sondern die Menschheit bzw. den zweigeschlechtlichen Urmenschen gemeint -; sie kommt aus den altgerm. Begriff „mannaz/mannus“. Der Mann heißt an. „maður“ und die Frau „kona“; wie die alte Final-Rune „R“, die zur „y“-Rune geändert wurde, die Frau versinnbildlichen soll, bleibt schleierhaft. Isa Denisons Runen-Vision ist globalistisch völlig überspannt, sie erklärt ein im Jahre 1908 erfundenes Zeichenkonglomerat zur Grundlage von nordischen und absolut fernliegenden Religionskonzepten - von Mexiko, Judäa, Ägypten bis Indien - mit denen auch die echten Runen der 2.000 Jahre alten Reihe, nicht das Geringste zu tun hatten. Auch daran erweist sich der Denison'sche „Runen“-Humbug, hat doch z.B. die altmittelamerikanische Maya- u. Azteken-Kultur mit den arisch-indogermanischen Geistestraditionen rein keine Gemeinsamkeiten. Das gesamte Konzept der Isa Denison ist ein bunt schillerndes Glasmurmelspiel, mehr nicht !