24.11.2023

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BLONDINEN-JAGD

Nette Nieten – linke Laffen,
satte Säcke und die Taffen,
wie sie schwafeln, wie sie schwätzen,
auf Germanien meistens hetzen.

Ob links-deutsch und ob hebräisch,
keine Sorge, das versteh‘ ich,
sind es Redner sind es Schreiber,
lieben wacker blonde Weiber.

Germanen-Frauen, die Blondinen,
sind ihnen im Traum erschienen.
Wer immer etwas auf sich hält,
schnappt sich eine die gefällt.

Fühlt einer sich zu klein und hohl,
braucht er zum Status ein Symbol,
die blonde Frau verschafft ihm das,
trotz Schmähung und Germanen-Hass.

Dann zeigt der Kerl sie gerne her,
mit der Absicht, so ungefähr:
Seht, ich hab‘ eine gestemmt,
jetzt gehör‘ ich zum Establishment!

Seine „Aufnordung“ strebt er an,
wie er‘s als Mann betreiben kann,
doch den Nazis wirft er‘s vor,
wer ist denn nun der wahre Tor ?

Zumindest ist‘s ein Widerspruch,
den nennt uns kein Marxisten-Buch.
Karl Marx, von dem man viel erfährt,
hat Wesentliches nicht erklärt!

Nämlich die Neigung mancher Zunft,
zu dem Verhalten in der Brunft,
Germanen-Frauen zu begehr’n,
und steht trotzdem Germanien fern.

Schon Marx betrog die Ehefrau,
mit Lenchen Demuth, ganz genau.
Und die war blond, gleich wie ihr Sohn
Henry Frederik, Karls Sexgiers Lohn.

Henry Frederick Demuth, am 23. Juni 1851 im Londoner Stadtteil Soho geboren, war der uneheliche Sohn von Haushälterin und Kindermädchen Helene Demuth und Karl Marx. Auf Karls Drängen hin übernahm Friedrich Engels vor der Familie die angebliche Vaterschaft, daher der Name Frederick. Ehefrau Jenny war zur Zeit der Liaison abwesend und auf Reisen zum holländischen Verwandten, von dem sie vergeblich finanzielle Unterstützung erbat. Frederick wurde adoptiert von einer armen Fuhrmannsfamilie, den Lewis (oder Louis) und erlernte das Büchsenmacher-Handwerk, eine Ausbildung, die vermutlich auch von Engels bezahlt wurde. Im Jahre 1873 heiratete Frederick Demuth in der Pfarrkirche St. Georg am Hanover Square die irische Gärtnerstochter Ellen Murphy. Als seinen angeblichen Vater gab er einen „William Demuth“ an, Beruf: Fuhrmann. Frederick war eine respektable Erscheinung, trug eine Arzttasche mit seinen Mittagsbroten, statt Barry eine Melone und färbte sein Haar, um jünger zu wirken. [Wohl nicht um jünger, sondern um markanter/attraktiver zu wirken, denn er war hellhaarig] Seine leibliche Mutter Helene besuchte Frederick in deren Arbeitsstätte regelmäßig - zumeist in Abwesenheit von Karl, der seinen einzigen überlebenden Sohn so gar nicht liebte. Erst 20 Jahre nach Fredericks Tod entdeckte man einen Brief Louise Kautskys, der auch Engels letzte Botschaft auf dem Sterbebett enthielt und der aufdeckte, daß damals fast alle Führer der sozialistischen Bewegung trotz Karls Vertuschungsversuchen wussten, wer in Wirklichkeit Freddy Demuths Vater gewesen war. Louise Kautsky schreib dazu: Marx „liebte den Buben nicht, der Skandal wäre zu groß gewesen.“

22.10.1972, DER SPIEGEL 44/1972: Frederick Demuth, unehelicher Sohn von Marx, galt bislang als verschollen. Seine sorgfältig verwischten Spuren fand jetzt der englische Journalist David Heisler wieder. Der sterbende Friedrich Engels - er litt an Kehlkopf-Krebs - schrieb es auf eine Schiefertafel, doch erst rund 60 Jahre später wurde seine letzte Botschaft bekannt; Henry Frederick Demuth, am 23. Juni 1851 in der Dean Street 28 im Londoner Stadtteil Soho geboren, war ein unehelicher Sohn von Karl Marx - gezeugt mit der Haushälterin der Familie, Helene Demuth, genannt Lenchen. Kleinbürgerliche Prüderie der Weltrevolutionäre, ihre panische Angst, das Proletarier-Idol könnte, würde der Fehltritt bekannt, an Glanz verlieren, und schließlich ihr eifriges Bemühen, den Propheten des Klassenkampfes als in jeder Beziehung unfehlbar darzustellen, verurteilten Marxens einzigen - die Kinderjahre überlebenden - Sohn zur Anonymität, zum blinden Fleck in der Geschichte des Marxismus und seines Begründers. Engels selbst hat vermutlich alle Briefe vernichtet, die das freudige Ereignis auch nur erwähnten und sogar gegenüber der Familie die Vaterschaft übernommen. Freilich war auch er auf seinen guten Ruf bedacht gewesen: Daß Marx der Vater Frederick Demuths sei, so forderte er, müsse dann bekannt werden, wenn ihm der Vorwurf gemacht würde, er habe sich um seinen Sohn nicht gekümmert. Doch erst zu Anfang der sechziger Jahre gelang es Werner Blumenberg, Abteilungsleiter im Amsterdamer Internationalen Institut für Sozialgeschichte, das streng gehütete Marxisten-Geheimnis aufzudecken. Freilich, was aus dem illegitimen Marx-Sohn geworden war, blieb weiterhin im dunkeln. Auch der japanische Geschichtsprofessor und Biograph von Marxens Lieblingstochter Eleanor, Chushichi Tsuzuki (SPIEGEL 52/1967), konnte trotz umfangreicher Recherchen lediglich ermitteln, daß Frederick (Freddy) Demuth 1910 im Osten Londons gewohnt habe. Dann, so Tsuzuki, »verschwand er für ein halbes Jahrhundert aus den Annalen der sozialistischen Bewegung«. Jetzt fand der englische Journalist David Heisler, 24, die fast perfekt verwischten Spuren des Marx-Abkömmlings wieder. Kronzeuge für seine überraschende Entdeckung ist Freddy Demuths nun 90jähriger Adoptivsohn Harry Demuth. Von ihm erfuhr Heisler, daß Freddy bei einer armen Fuhrmannsfamilie namens Lewis aufwuchs und das Büchsenmacher-Handwerk erlernte - vermutlich bezahlte Friedrich Engels die Ausbildung. Im Jahre 1873 heiratete Demuth in der Pfarrkirche St. Georg am Hanover Square die irische Gärtnerstochter Ellen Murphy. Als seinen Vater gab er einen »William Demuth« an, Beruf: Fuhrmann. Demuth, so erinnerte sich ein von Heisler befragter Nachbar-Sohn, war eine respektable Erscheinung im Arbeiterviertel Hackney. Wenn er zur Arbeit ging, hatte er sein Mittagessen in einer Arzttasche bei sich, und statt der Ballonmütze trug er eine Melone. Er färbte sich sein Haar und den Schnurrbart, um jünger zu erscheinen. In dieser Zeit besuchte Demuth sehr oft seine Mutter, die nach dem Tode von Marx im März 1883 Engels den Haushalt führte. »Sie saßen immer nur in der Küche«, erinnert sich Adoptivsohn Harry, »sie war sehr nett und konnte gut kochen.« Im November 1890 starb Lenchen Demuth an Krebs. Sie wurde im Marxschen Familiengrab beigesetzt. [...] Eleanor Marx, die bis zu ihrem Selbstmord im März 1898 mit Freddy in Verbindung stand, wird ihm kaum die letzte Nachricht von Engels mitgeteilt haben. Sie war, so Engels, am eifrigsten bemüht, »ihren Vater zum Götzen zu machen«. Heisler ist daher sicher, daß Freddy niemals erfahren hat, wer wirklich sein Vater war - nicht geklärt ist auch, ob Marx-Sohn Frederick wußte, daß Engels, um den Freund vor einem Skandal zu bewahren, sich für seinen Vater ausgegeben hatte. Erst 20 Jahre nach Demuths Tod er starb am 28. Januar 1929 - entdeckte Marx-Forscher Blumenberg einen Brief Louise Kautskys, der auch Engels letzte Botschaft enthielt und der aufdeckte, daß damals fast alle Führer der sozialistischen Bewegung wußten, wer wirklich Freddy Demuths Vater gewesen war. Louise Kautsky: Marx »liebte den Buben nicht, der Skandal wäre zu groß gewesen«.

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Frederick/Freddy Demuth, der blonde Sohn vom blonden Lehnchen Demuth und dem schwarzhaarigen Karl Marx, den seine Freunde „Mohrchen“ nannten, weil er dem äthiopen (negroiden) Hauttyp entsprach.