WAS IST DRAN AN FRAUEN ?
 
Pausenlos fragt sich der Mann,
was ist an der Frau nur dran,
dass er an sie denken muss,
dass er lechzt nach ihrem Kuss ?
 
Sie ist doch ein Menschenwesen,
manchmal Biest und sogar Besen;
hat zwei Beine -, ganz normal,
kennt die Freude, kennt die Qual.
 
Keine Frau stieg aus dem Himmel,
woher kommt der Männerfimmel,
Frau’n als „Engel“ zu vergöttern,
zu erröten und zu stöttern ?
 
Sieht der Mann ein Frauenbein,
ist’s ihm so als schwemmte Wein
Daten, Dienst und Denken fort -:
 kreist sein Hirn im Lust-Import.
 
Sieht der Mann des Beines mehr,
ein bisschen Bauch, so ungefähr,
fühlt er sich als Bungee-Springer,
hinab in einen Tiger-Zwinger.
 
Unaufhaltsam zieht’s ihn hin,
wie hin zu einem Hauptgewinn -;
in einer Art Verzweiflungsstürzen,
das Männerleben so zu würzen.
 
Und immer lauert die Gefahr,
beständig sind die Ängste da -;
denn ist der Trieb auch aufgewühlt,
die eig’ne Blindheit wird gefühlt.
 
Es ist die „Angst der Bienen-Seele“ -
das scheint die beste Parallele -
die vor den „Venus-Fliegenfallen“ -;
auch Blütennäpfe bergen Krallen.
 
Verheißung lockt wie Sonnenfeuer,
doch keine Gluten sind geheurer.
Wer in die Sonne fliegt, verbrennt,
dagegen schützt kein Sakrament !