28.09.2023

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Ob die von Heinrich Schliemann (1822-1890) in der Region von Troja ausgegrabene Goldmaske den Agamemnon darstellt, ist umstritten, doch einen nordischen Mann aus der Bronzezeit auf jeden Fall. Die mykenischen Griechen waren Einwanderer aus dem Norden, die ältesten griechischen Aschenaltäre des Zeus finden sich im bayerischen Isar-Donaubereich.    

AGAMEMNON

Agamemnon griff nach des Bruders Hand:
„Menelaos, jetzt einen wir Griechenland,
das wird eine Kriegsfahrt wie keine zuvor
wir greifen uns Paris, den albernen Tor !

Er tat uns Schimpf an, er stahl dir das Weib,
für herrlichste Rache reift jetzt die Zeit.
Meergott Poseidon schenk‘ guten Wind,
dass wir der Räuber rasch habhaft sind.

Bald stehn wir vor Trojas Raubvogelnest,
dann hält auch kein Hektor die Helena fest.
Wer uns Griechen etwas zu rauben wagt,
wird nicht nach Liebe und Laune befragt.

Rüstet Recken und tausend Meerrösser fein,
das soll ein Schauspiel für Götter sein,
an das man gedenkt bis ans Ende der Welt,
bis das Himmeldach von seinen Säulen fällt.

Wenn Poseidon den Wind nicht senden will,
da mach‘ ich den Groll der Olympier still,
ich schenk‘ Iphigenie, das mache ich wahr,
leg‘ mein liebes Kind auf den Opferaltar.

Wir sind Söhne des Hyllos im Pelleponnes,
wir zeigen den Pelaskern und Metöken es,
dass wir Mykener vom Herakliten-Stamm
die Mauern zertrümmern und jeden Damm.

Sammelt die Helden vom Süd bis zum Nord,
Achilleus und Odysseus müssen mit fort,
auch den weisen Nestor nehmt mit ins Boot,
Klugheit und Kraft nützen Kriegern in Not.

Ich sehe sie schon, meine stolze Phalanx,
die Lanzenblätter glühen im Morgenglanz.
Nach dem Sieg über Troja erst find ich Ruh‘,
sein Reichtum und Weiber fallen mir zu !“

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Mehr oder minder edle Räuber waren sie alle, keiner der Herrscher - bis heute - gelangt ohne Raub und Trug in den Besitz großer Schätze. Der trojanische Prinz Paris raubte zwar die schöne Helena, doch der damit beraubte Menelaos und sein Bruder Agamemnon, waren selbst erfolgreiche Land- und Seeräuber, die sich von der Eroberung Trojas zurecht gewaltige Gewinne erhofften. Der vorgeschobene moralische Kriegsgrund gegen Troja (Frauenraub) ist typisch für die vielen vorgetäuschten Kriegsgründe der Vergangenheit; auch darin hat sich seit Jahrtausenden nichts geändert. In der griechischen Erinnerungs-Mythologie ist Agamemnon der Sohn des mykenischen Königs Atreus und seiner Frau Aerope. Er war ein König in Mykene und eine führende Gestalt im Trojanischen Krieg.

Nach dem Tod des mykenischen Königs Eurystheus kam es zu einem Kampf um den Thron, da der König keine Nachkommen hatte. Der Thron ging an den Vater von Agamemnon, Atreus. Doch Thyestes (der Bruder des Aëreus) wollte die Herrschaft für sich selbst, und ihre Rivalität endete mit dem Tod des Aëreus und einem Versuch, sowohl Agamemnon als auch seinen Bruder zu töten. Beide Brüder, Agamemnon und Meneláos, flohen daraufhin nach Sparta.

Sobald sich jedoch die Gelegenheit ergab, kehrte Agamemnon nach Mykene zurück, tötete Thyestes und rächte den Tod seines Vaters. Mit dieser Tat wurde er der neue König von Mykene. Agamemnon war ein mächtiger und erfolgreicher König, unter dessen Herrschaft die Stadt wuchs und gedieh. Er heiratete Klytaimnestra, die Tochter des Königs Tyndareus, und gemeinsam hatten sie vier Kinder - einen Sohn, Orestes, und die Töchter Eleuthera, Iphigeneia und Chrysothemis.

Damals entbrannte ein Streit zwischen den Göttinnen Hera, Aphrodite und Athene darüber, wer von ihnen die Schönste sei. Dieser Konflikt entstand wegen eines goldenen Apfels, den die Göttin des Streits Eris erschuf und „der Schönsten von allen“ schenkte. Ihr Streit sollte in Paris entschieden werden. Jede der Göttinnen bot ihm große Geschenke an, aber nur Aphrodite bot ihm das wertvollste Geschenk, nämlich die Liebe. Sie versprach ihm das Herz der schönen Helena. Paris wählte daher Aphrodite als die Schönste und traf bald darauf Helena, die sich in ihn verliebte und mit ihm nach Troja floh. Diese Tat erzürnte Menelaos so sehr, dass er zusammen mit Agamemnon beschloss, ein Heer gegen Troja aufzustellen, um Helena zurückzuholen und zu bestrafen.

Der Krieg zwischen Griechenland und Troja dauerte zehn lange Jahre, die in den Erzählungen darüber immer mehr von den angeblichen Intrigen der Götter durchsetzt wurden. Eines Tages rief Zeus Agamemnon im Traum herbei und forderte ihn zum Angriff auf. Die Griechen flüchteten, aber Paris beschloss, den Streit mit einem Duell auf Leben und Tod zwischen ihm und Menelaos zu beenden. So wurde ein Waffenstillstand geschlossen und es kam zum Duell. Paris verlor und wurde von Aphrodite gerettet. Der Krieger Pandaros missachtete den Frieden und verwundete Meneláos mit einem Pfeil, woraufhin es zu einer großen Schlacht kam, die letztlich keinen Sieger hatte. Tatsächlich vereinbarten beide Seiten einen Waffenstillstand, bis die Toten beider Seiten begraben waren. In den folgenden Tagen gingen die Kämpfe weiter, und schließlich wurde Troja durch eine List mit einem hölzernen Pferd voller Soldaten (das „Trojanische Pferd“) zerstört. Die Trojaner zogen das Pferd als Kriegsbeute in ihre Stadt, des nachts stieg eine besonders kampfgeschulte Griechen-Truppe hinaus, überwältigte die Torwachen und Troja ging schließlich in Flammen auf und in Sturzbächen von Blut unter. 

Nach dem gewaltigen Sieg segelte Agamemnon mit der großen Kriegsbeute nach Hause. Bei seiner Ankunft ließ er den Scheiterhaufen anzünden, um seiner Frau Klytaimnestra seine Rückkehr mitzuteilen. Die aber hatte bereits einen anderen Liebhaber und das war Aigisthos. Also schmiedeten sie gemeinsam einen Plan, wie sie Agamemnon verderben könnten. Aigisthos lud ihn zu einem Festmahl ein und ließ ihn von seinen Soldaten ermorden. Dann heiratete er Klytaimnestra und wurde König von Mykene.