EVA BRAUN
 
GEFÄLSCHTES TAGEBUCH - GEFÄLSCHTE NASE
 
 
10.06.2016 „Fokus“ Online - „Eva Braun - Mehr als Hitlers naives ‘Tschapperl‘“ - Der Berichterstatter sinniert darüber, dass Adolf Hitlers Geliebte und Ehefrau der damaligen breiten deutschen Öffentlichkeit verborgen geblieben sei, was schwerlich als auffällige Besonderheit zu begreifen ist, denn auch heutzutage ist es durchaus üblich, dass einflussreiche Männer der Politik ihre Liebschaften nicht unbedingt jedermann zu präsentieren pflegen. „Und doch“, meint der Autor, „pflegte sie offenbar eine enge Beziehung zu … Adolf Hitler und wurde später sogar dessen Ehefrau - für einen Tag. War Braun die naive Geliebte des Führers oder eine zentrale Propaganda-Stütze ?“
 
Die rhetorischen Fragen muten seltsam an, denn warum sollte Eva „naiv“ gewesen sein und dass sie keine „Propaganda-Stütze“ gewesen sein kann, ist, in Anbetracht ihrer Unbekanntheit, offenkundig. Der Artikel weist auf die Biographie „Eva Braun: Leben mit Hitler“ (2011) der Autorin Heike B. Görtemaker hin, welche ein „schiefes Bild“ korrigieren möchte. Unsinnigerweise, heißt es, sei Eva oft als unglücklich beschrieben worden, „mit einem verlorenen Leben in dem sie oft nur auf den Führer gewartet hätte.“ Görtemaker kommentiert: „Das ist Quatsch ! Eva Braun lebte ihr eigenes Leben. Sie war leidenschaftliche Fotografin und Sportlerin und sie gab sich diesen Tätigkeiten ausgiebig hin. Sie hatte auf dem Obersalzberg - dem Rückzugsort Hitlers - das Privileg, immer fotografieren zu dürfen. Denn sie genoss das Vertrauen des Führers. Ihre Bilder verkaufte sie für viel Geld an Heinrich Hoffmann, in dessen Fotostudio sie als junge Frau gearbeitet hatte.“ Görtemaker hat sich über Eva Brauns Leben kundig gemacht, ist trotzdem nicht frei, Unlogisches von sich zu geben von der Art: „Eva Braun war Teil der Propagandamaschinerie und strickte eifrig mit an dem Bild, das die Welt von Hitler haben sollte“. Sie war eben alles andere als ein Propaganda-Vehikel, da ja kaum einer von ihrer Existenz wusste. An anderer Stelle sagt Görtemaker: „Eva Braun war keine tragische Hörige, die der hypnotischen Macht Hitlers verfallen war…“ Sie war total verliebt, ja sicher, nicht mehr und nicht weniger als verliebte Menschen seit Urzeiten der Ausstrahlung des Liebesobjekte erlegen sind.
 
Abb. 2 - Fotografierende Eva Braun
mit Pianisten-Händen
 
„Viele Erkenntnisse über die Interessen Eva Brauns zieht die Historikerin aus alten Bildern. Andere Quellen sind Aussagen ihrer Familie und des inneren Kreises um Hitler.“ „Es gibt ein paar Briefe und ein Tagebuchfragment, das eventuell von Eva Braun stammt“. Der Focus-Redakteur merkt an: „Welche Art von Beziehung Eva Braun und der Führer führten, bleibt unklar.“ Die Fragestellung ist albern -, wie wird die Beziehung eines Liebespaares wohl gewesen sein ? So wie die von Milliarden anderer Verliebter eben auch ! Dazu Görtemaker: „... ja, ich glaube, die beiden führten eine mehr oder weniger normale Beziehung, auch in sexueller Hinsicht.“ Genügend Bild- und Filmmaterial zeigt eine innige Liebesbeziehung zwischen einer bezaubernd schönen, gertenschlanken jungen Frau auf und einem Mann der von ihrer sportlichen Jugendlichkeit verzaubert war, so wie sie mit unaufdringlichen Gesten der Nähe und Vertraulichkeit ihre bedingungslose Liebe anzeigte. Die im Jahr 1912 geborene Lehrerstochter Eva lernte Hitler als 17-jährige im Fotoladen des Heinrich Hofmann in München kennen. Mit 17 ist ein Mädel nicht berechnend, da schwärmt es, da verliebt es sich Hals über Kopf in einen interessanten, starken Mann ihres Geschmackes. Eva verknallte sich unsterblich in den feschen Adolf, mit seinen großen blauen Augen, der federnden Gangart des Athleten, seinen guten Manieren und seinem österreichischen Scharm der alten Schule. Hitler wurde damals von vielen Frauen angeschmachtet, er beachtete Eva nicht über das normale Maß seiner Höflichkeit hinaus. Aus mädchenhaft unerwiderter Verliebtheit unternahm sie im Jahr 1932 einen Selbstmordversuch mit der Pistole ihres Vaters, indem sie sich ins Herz zu schießen versuchte. Der Schuss verfehlte das Organ nur knapp, wie die Ärzte dem ans Krankenlager eilenden Hitler bestätigten. Daraufhin kümmerte sich Hitler um Eva und es begann sich die große Liebe zu entwickeln. Die Historikerin sagt: „Spätestens ab 1935 hat sie auf dem Obersalzberg eine unangreifbare Position eingenommen“. In einem allerdings umstrittenen Tagebuchblatt Evas heißt es (18.02.1935): „Ich bin so unendlich glücklich, dass er mich so lieb hat und bete, dass es immer so bleibt. Ich will nie Schuld haben, wenn er mich einmal nicht mehr gern hat.“ Der ultimative Liebeserweis der Eva war „ihr Entschluss, ins zerstörte Berlin zu gehen und sich am 30. April 1945 im Führerbunker gemeinsam mit ihm das Leben zu nehmen, mit 33 Jahren…“, resümiert Görtemaker. „Eva Braun ist eben nicht das Modepüppchen als das sie gerne hingestellt wird“, sagt die Autorin. Und weiter: „Jedenfalls sind die gängigen Klischees von Eva Braun als dumme, selbstbezogene und ignorante Freundin Hitlers völlig überzogen. Sie hatte überdies eine Funktion auf dem Berghof: Sie arbeitete ihrem früheren Chef, dem Fotografen Heinrich Hoffmann zu, verkaufte ihm Propagandafotos, die sie vom Privatmann Adolf Hitler machte - als nettem, fürsorglichem Familienmenschen.“ Für und mit ihrer Liebe in den Tod zu gehen, „zeigt eine tiefe Überzeugung, Konsequenz und Härte. Die Oberflächlichkeit, die ihr immer unterstellt wurde, ist falsch. Wäre sie in München geblieben, hätte sie ein gutes Leben gehabt; sie wäre befragt worden, aber nicht verurteilt, die Journalisten hätten sich um sie gerissen…“ Die echte Eva Braun war kein „Tschapperl“, war nicht „naiv“ und „oberflächlich“, war eine hingebungsvoll Liebende, die die Liebe ihres Lebens in Adolf Hitler gefunden hatte, die für diese Liebe den Tribut zahlloser Verzichtsleistungen und schließlich mit dem freiwilligen Tod im besten Lebensalter bezahlte.
 
Tagebuch-Fälschungen
 
Wir leben in einer Welt der Täuschung und der Lüge, denn beides war - aufgrund moderner technischer Möglichkeiten - nie so leicht wie heutzutage. Auch der Eva Braun hat sich die Täuschungsindustrie angenommen. Es existiert ein 22-seitiges Tagebuch-Fragment aus dem Jahr 1935, das von Eva Braun stammen soll, aber höchstwahrscheinlich eine Fälschung ist. Angeblich soll auch der Alpinist und Filmemacher Luis Trenker in den 1940er-Jahren ein gefälschtes Tagebuch von Braun verbreitet haben, was - berücksichtigt man den biederen katholisch-frommen Charakter Trenkers - kaum zu glauben ist. Das Fragment ist in Sütterlin geschrieben. „Normalerweise schrieb Eva Braun kein Sütterlin“, sagt die Historikerin. Offiziell heißt es: „Die Tagebücher der Eva Braun gelten bis auf wenige Einzelblätter seit 1945 als verschollen. Die unter Titeln wie „The Diary of Eva Braun“ bis heute immer wieder veröffentlichten angeblichen Aufzeichnungen beruhen dagegen auf einer Ende der 1940er Jahre von Luis Trenker verbreiteten Fälschung.“ Trenker gab an: „Ich habe nie ein Tagebuch der Eva Braun veröffentlicht, das war eine Unterschiebung einiger Presseleute, die die angeblichen Tagebuchnotizen gegen meinen Willen veröffentlicht haben, weil sie dieselben dann leichter verkauft haben.“ Es kam zu einem Verleumdungsprozess. Die jüd. Wochenschrift „Aufbau“ hielt den kriminellen Kommunisten und Deutschenhasser Walter Ullmann (Pseudonyme: z.B. Dr. Jo Lherman,  Dr. Gaston Oulmàn) für den Urheber. Welcher niedere Geist hinter dem Machwerk steckt, wird ersichtlich, wenn man darin liest, dass Eva auf Hitlers Geheiß lederne Unterwäsche getragen habe, Hitler Vollbäder verabscheut und sich lediglich die Füße gewaschen hätte und dass man einen übermäßig Wasser saufenden Ochsen habe zur gemeinsamen Freude Evas und des Führers habe zerplatzen lassen. Trotz erwiesener Fälschung wird bis heute im englischsprachigen Raum das Elaborat als „echtes“ Tagebuch Eva Brauns vertrieben. Die - unter Vorbehalt - als echt bewerteten 22 Tagebuchblätter beginnen mit Evas 23. Geburtstag, dem  06.02.1935, und enden am 28.05.1935. Evas Schwester Ilse hatte die Tagebuchblätter, die ihr nach dem Krieg von einer US-Behörde entwendet wurden, zunächst verwahrt und scheint selbst, oder Dritte, darin geschrieben zu haben. Auch Görtemaker spekuliert, dass die Einträge von einer Schwester Evas verfasst worden sein könnten. „Die Welt“ (29.07.2015) schreibt unter dem Aufmacher „Wie Eva Braun wirklich mit Hitler lebte“: „Vater-Tochter-Verhältnis oder intime Liebschaft ? Eine angebliche Quelle wirft ein neues Licht auf die Beziehung von Hitler und Eva Braun - doch die Historikerin Heike B. Görtemaker ist skeptisch.“ Unlängst ist erneut ein Eva-Braun-Buch erschienen, das „Luxemburger Tagebuch“, das sie während einer Reise nach Luxemburg 1942 verfasst haben soll. Angepriesen wird es mit: „Bislang unbekannte Reisenotizen der Geliebten Adolf Hitlers aus dem Großherzogtum“ „Die Welt“ fragt: „Halten Sie das Luxemburger Tagebuch für eine Fälschung ?“ Die uns bekannt gewordene Fachhistorikerin Heike B. Görtemaker antwortet: „Auf jeden Fall. Bereits nach kurzer Lektüre wird klar: Das kann nicht echt sein. Denn darin tauchen Versatzstücke des einzigen bisher bekannten echten Tagebuchfragments von Eva Braun aus dem Jahr 1935 ebenso auf wie in Memoiren überlieferte Details über ihr Leben mit Hitler. Außerdem weist der Text über das Jahr 1942 hinaus auf die kommende Entwicklung hin, bezieht sogar schon den Untergang des Dritten Reichs ein. Genau genommen [handelt es sich um] eine Satire, die durch die naiv-dümmliche Brille der Hitler-Geliebten sowohl die NS-Elite als auch prominente Deutsche und Luxemburger der damaligen Zeit aufs Korn nimmt. Die Herausgeber wollten vermutlich einen Coup landen, um Aufmerksamkeit für ihren Verlag zu erregen.“
 
Abb. 3
 
Auch „Die Welt“ sinniert über Eva: „Ihr Verhältnis zu Adolf Hitler ist mythenumrankt: War Eva Braun nun die Geliebte des Diktators, hatten sie eine ganz normale sexuelle Beziehung ? Oder war er asexuell, also gar nicht an körperlicher Intimität interessiert ? Angesichts solcher Ungewissheit erhält jede Quelle zum Leben der Frau, die im Führerbunker Hitler heiratete und einen Tag später mit ihm Selbstmord beging, Aufmerksamkeit….“ Die Beziehung von Eva und Adolf ist keineswegs mythenumrankt, einer Mystifizierung nehmen sich erst Nachkriegs-Medien an, denn die Aussagen von Zeitzeugen liegen in Menge vor, so dass wir uns ein völlig klares, mythenfreies Bild machen können. Die Versuche der Verunklarer gehen in Richtung einer exessiven Geheimnissuche, ja einer Obskurisierung einer absolut normalen Liebesbeziehung, für die es zahllose Bestätigungen gibt.  
 
Abb. 4 u. 4 a - Die große Liebe - E. Braun / A. Hitler
 
Zunächst eine Affäre wie andere auch
 
„Dr. Henry Picker schreibt in seinem Werk „Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier“, 1976: „Als Siebzehnjährige hatte sich Eva Braun1929 in den 23 Jahre älteren Hitler verliebt, er war der ‘Mann ihres Lebens‘. Seit den letzten Tagen des Jahres 1932 intim mit ihm verbunden, blieb sie ihm in allen Höhen und Tiefen des Schicksals treu und schied ohne Furcht und Tränen gemeinsam mit ihm am 30. April 1945 aus dem Leben. Hitler liebte sie sehr. Hatte sie Magenbeschwerden oder erkrankte sie sonstwie, war er wie ein Primaner um sie besorgt, um sie mit seiner Pflege und Zärtlichkeit, Blumen und Leckerbissen schnell wieder hochzupäppeln. Viele Hitlersche Tischgespräche über Frauen- und Ehefragen kreisen daher im Grunde genommen nur um ‘seine Eva‘. Eva Braun war das, was man landläufig eine ausgesprochen schöne und attraktive Frau nennt. Sie war mittelgroß und hatte blonde Haare, blaugraue Augen, ein frisches, ovales Gesicht und eine grazile, durch und durch sportliche Figur. Das Dirndl stand ihr genausogut wie das Hauskleid, das elegante Kostüm oder das Abendkleid. Sie war stets ‘wie aus dem Ei gepellt‘, auch in ihren persönlichen Dingen peinlich sauber, pünktlich und akkurat. Ich empfand sie als das ‘menschlichste Element in Hitlers Lebenskreis‘. Sie war Hitler gegenüber von verblüffender Aufrichtigkeit und leugnete im Gespräch mit ihm nicht einmal ihren regelmäßigen Besuch der katholischen Messe. Als Tochter eines Gewerbeoberlehrers meisterte sie die Wirtschaftsführung in Hitlers ‚Berghof‘ zu seiner vollsten Zufriedenheit. Dem Personal gegenüber war sie gleichmäßig höflich und korrekt. (S. 23 f) - „Hitlers einziger Luxus und sein Lebenselixier war sein nächtliches Telefonat mit Eva Braun [jeweils 22 Uhr]. In ihr hatte er sein Frauenideal gefunden, eine moderne, sportliche, lebensgewandte und dabei doch nicht ‘intellektuelle‘ Eva. Ganz offensichtlich liebte er sie zärtlich. Da ich im FHQu seine Bar-Kasse … zu verwalten hatte, weiß ich dass sie ihn nie um Geld bat. … Hitler war Frauen gegenüber ein Charmeur, beschenkte sie gern mit Blumen, war ein unermüdlicher Bewunderer ihrer Schönheit, ihrer Eleganz und ihres Esprits. Er küsste bei der morgendlichen Begrüßung selbst seinen Sekretärinnen mit alt-österreichischer Grandezza die Hand. Aber obwohl ihm zahllose Frauen Avancen machten, blieb er - wie ich von seiner Wirtschafterin Anny Winter-Brunner weiß - seiner Eva seit Weihnachten 1932 uneingeschränkt treu. (S. 45 f) Den ersten Fernsehempfänger den die Industrie Hitler präsentierte, den Fernseh-Volksempfänger „E 1“ für 600,50 RM (Bildgröße 20X23 cm), schenkte Hitler 1939 seiner Eva weiter, zur Aufstellung in ihrem kleinen Münchener Zwei-Etagen-Häuschen Wasserburger Straße 12. Eva war also die erste private Fernseher-Besitzerin Deutschlands.
 
Der debile Auftragsschreiber Walter C. Langer („The Mind of Adolf Hitler“, 1972) verzapfte im Auftrag des US-Geheimdienstes „OSS“ im Jahre 1943 den Unsinn bezüglich A.H.: „Ein Irrer, dessen Persönlichkeit gespalten ist und der zu seinen Mitmenschen kein normales Verhältnis findet - erst recht nicht zu Frauen.“ Der skrupellose und karrieresüchtige W.C. Langer lieferte was immer man von ihm wünschte. Er erbot sich eine eigene psycho-analytische Sektion im „OSS“ zu gründen („PFU“, „psychoanalytic field unit“), um die Ursachen der Kriegsunwilligkeit der amerikanischen Bevölkerung zu analysieren und wie man da Abhilfe schaffen könnte. Das Projekt erwies sich dann als nicht mehr notwendig, doch blieb der illustre „Psychoanalytiker“ Geheimdienstberater. U.a. gewann er Ernst Simmel zur Geheimdienst-Mitarbeit und man entwickelte die Idee, das deutsche Volk durch sublime Propaganda-Attacken in panikartige Zustände zu versetzen; Simmels Idee war, dass Propaganda am wirkungsvollsten war, wenn sie nicht bemerkt würde. (Michael B. Buchholz, „Psycho-News-Letternr.91“, 2012) Langer scheint pervers veranlagt gewesen zu sein, anders sind seine krankhaften Projektionen nicht zu erklären. Auf Hitler gemünzt fantasiert er von angeblicher „Impotenz“ und „Fußtritte hätten ihm nicht die höchste Leidenschaft erzeugen können, seine Perversionen waren ganz anderer Art“, um dann von „Fäkalien-Erotik“ zu fachsimpeln, durch die er zum Orgasmus, gekommen sei. Die Schauspielerin Renate Müller habe A.H. treten müssen -, Renates Schwester Gabriele bezeugte aber, es habe nicht einmal den Ansatz einer Beziehung gegeben. Aber wie normal Hitlers Sexualleben in Wirklichkeit war geht aus den Berichten der zitierten Zeitzeugen hervor. Keine der von  A.H. beglückten Frauen machte auch nur die geringsten Andeutungen bezüglich irgendeiner Abnormität. In den Kriegsjahren verringerte sich zwangsläufig die Potenz des überforderten Mannes. Werner Maser („Adolf Hitler“, 1971) gibt an, dass die junge Geliebte, Eva Braun, den Hitler-Leibarzt Dr. Theo Morell bat, „das sexuelle Verlangen Hitlers durch Stimulanzien wieder zu fördern.“ Maser meinte, dem Führer fehlte wenig zum Casanova, österreichischer Charme gab ihm ein Schwerenöter-Image. Fest steht, Hitler war ein vollendeter Kavalier, den zahllose Frauen anhimmelten, er war ihr männliches Idol, er bekam alles was er von ihnen erhoffte: Liebe, Einfluss, Geschenke zum Aufbau der Partei, bis hin zu hohen Geldsummen. Die Chronisten registrierten sechs weibliche Selbstmordversuche aus Liebe zu Hitler.
 
Um damit A. Hitler zu treffen, wird Eva Braun gern als das „blonde Dummerchen“ hingestellt, als habe Hitler sich keine stärkere Frau zugetraut, was völliger Blödsinn ist. „Hitlers Verhältnis zu Frauen war äußerst nuancenreich und durch seine Wiener und Münchener Jahre 1908 bis 1914 programmiert. Während er seinen Linzer Schüler-Schwarm Stefanie, die schlanke, blauäugige, blonde Obersten-Tochter aus Linz-Urfahr, nur 'anfernelte', hinderte ihn nach Aussage seiner Schwester Paula sein Einzelgängertum keineswegs in Wien und München an Flirts. Da er auf gutes Benehmen, peinlichste Körperhygiene, korrekte Kleidung, gebügelte Hosen, sicheres Auftreten und gewandte Konversation schon früh Wert legte, war es ihm ein leichtes, das Wiener Charmieren mit Handkuss, blumigen Komplimenten und zärtlicher Gefühlsgestik noch dazu zu erlernen.  Allerdings verabscheute er 'käufliche Liebe', Straßenbekanntschaften … Gern hatte er es dagegen, wenn sich gleichaltrige oder jüngere Mädchen nach ihm umschauten oder sein Umschauen erwiderten und man sich dann in einem der vielen kleinen Wiener Kaffees 'zusammenhocke'. Auch in den Lokalen der Wiener und Münchener Künstler und Kunststudenten war er ein regelmäßiger Gast und perfektionierte sich in der Kunst des 'Anbandelns' so, dass er von seinen Mitarbeitern später gar nicht verstehen konnte, wenn sie bei der Freundinnen- oder Gattinnenwahl Schwierigkeiten hatten. … Dabei war Hitler seinen 'Angebeteten' für die ihm geschenkten 'schönen Stunde' zeitlebens dankbar. Der 'verschwiegene, treue Schaub' musste sie bei Jubiläen im Namen Hitlers jeweils mit Rosen und dem teuersten Konfekt erfreuen; waren sie in Notlagen, half Hitler diskret und anonym, und zwar ebenfalls über Schaub. ... [So] sorgte er stets dafür, dass seine einstigen Lieben ebensowenig vergessen wurden wie seine früheren Zimmervermieterinnen, seine Mitkämpfer aus den Anfangsjahren der Partei und die Familien, die ihm Gastfreundschaft gewährt hatten.“ (Picker, S. 90 f) Hitlers Eindruck auf Frauen hatte etwas Magisches, nicht selten besuchten ihn Anhängerinnen in seiner Münchener Wohnung, um ihn - aber erfolglos - mittels eines „Blitzstripptease“ zu gewinnen. Über die Frauen die sich sterblich und unsterblich in A.H. verliebten, gibt der Journalist Erich Schaake einen recht gut zusammengetragenen Überblick („Hitlers Frauen“, 2000). Von Hitlers Wirkung auf Frauen berichtet auch Hitlers Flugkapitän Hans Baur („Mit Mächtigen zwischen Himmel und Erde“, 1971, S. 90 ff): „Bei dieser und später bei manch anderen Gelegenheiten sprach ich zwangsläufig mit Frauen und Mädchen über Hitler. Sie waren alle begeistert, fanatisch oder hysterisch. An jenem Abend drehte sich die Unterhaltung mit meiner Nachbarin nur um das Thema: Hitler. Sie gestand mir, sie sei in Hitler verliebt und fürchte, mit ihren 22 Jahren keinen Mann zu bekommen, da sie alle mit Hitler vergleiche und keiner ihm ähnele.“ Hitler war ein Frauenversteher, ein Frauenkenner, dem Probleme im Umgang mit Frauen unbekannt waren. Mancher Unwissende wundert sich über Hitlers Erfolge im Umgang mit Menschen, aber beispielsweise „war [er] ein Meister in der humorvollen Situationsschilderungen und in der Nachahmung. Er liebte zum Beispiel den Humor des berühmten Karl Valentin und es gab, glaube ich, keine der bekannten Valentin-Geschichten, die Hitler nicht Wort für Wort auswendig konnte und in einer der Valentinschen geradezu verblüffend ähnliches Art weiterzugeben vermochte.“ (Friedrich Christian Prinz u Schaumburg-Lippe, „… verdammte Pflicht und Schuldigkeit..“, 1966, S. 277)
 
„Tatsächlich galt er [Hitler] seit Beginn der zwanziger Jahre als eine Art Frauenheld. Er selber erzählte später: ‘Ich habe damals sehr viele Frauen gekannt. Manche hat mich auch gern gehabt.‘ Zahlreiche Frauen, nicht wenige von ihnen verheiratet, waren intime Freundinnen Hitlers, einige bezeichneten sich allerdings nur als ‘mütterliche Freundinnen Wolfs‘, wie Hitler sich während er Kampfzeit gelegentlich nannte. Helene Bechstein, die Frau des Pianofabrikanten Carl Bechstein, Viktoria von Dirksen, deren Sohn später Botschafter in London war und die von informierten Nationalsozialsten ‘Mutter der Revolution‘ tituliert wurde, ferner Gertrude Seidlitz, eine reiche Hitler-Gönnerin, Elsa Bruckmann, die Frau des Münchner Verlegers Hugo Bruckmann, und Erna Hanfstaengl, die Schwester des vorübergehenden Hitler-Freundes Ernst Hanfstaengl gehörten dazu. Die Liste der Hitler-Freundinnen erreichte eine respektable Länge: Carola Hoffmann, die Witwe eines Münchner Studiendirektors, eine Finnin namens von Seydl, die geschiedene Stephanie Prinzessin von Hohenlohe, Jenny Haug, die Schwester eines Hitler-Chauffeurs und Eleonore Bauer, eine ehemalige Nonne („Pia“), die aus Begeisterung für Hitler sogar im November 1923 am Marsch zur Münchner Feldherrnhalle teilnahm und später ein Kind bekam, das auf Kosten der NSDAP ausgebildet wurde.“ (DER SPIEGEL, Nr. 17/1973, S. 150) In seiner frühen Zeit nach Weltkrieg I. galt Hitler als Frauenheld und erotischer „König von München“, wie ihn die feindlich gesinnte sozialdemokratische „Münchener Post“ titulierte. (DER SPIEGEL, Nr. 46/1977, S. 127) Der US-Psychiater Walter C. Langer gab ein Machwerk über A.H. heraus - mit pseudowissenschaftlichen Arabesken garniert - in dem der typisch amerikanische Schwachsinn über den deutschen Politiker versprüht wurde, er sei „impotent“ und „pervers“ gewesen. In der Regel gedeihen derlei perverse Projektionen aus impotenten Gehirnen, die schamlos genug sind, hemmungs- und verantwortungslos Menschen in den Schmutz zu ziehen, wie es besagter Schmierfink mit der Schauspielerin Renate Müller machte, der er ein „masochistisches“ Erlebnis mit A.H. andichtete. Der Hitler-Forscher Werner Maser dementierte: „Die Frauen verließen ihn entzückt und begeistert.“ („STERN“, Nr. 41/1972)
 
Und ebenso wenig wie Hitler ein trockener, verbissener Parteisoldat war, war Eva Braun ein „naives Blondchen“. „Selbstverständlich wurde Eva Braun von den Frauen der führenden Hitler-Paladine nicht ohne weiteres akzeptiert. Frau Goebbels sagte deshalb bei einem Berghof-Treffen zu Hitler alles das, was ‘die Kleine nicht zu hören brauchte‘, auf französisch. Sie fiel dann aus allen Wolken, als Eva Braun die Unterhaltung auf französisch so weiterführte, dass Frau Goebbels mit ihren Sprachkenntnissen bald  am Ende war. (Hitler sprach und las Französisch, Englisch und etwas Italienisch) Als Hitler merkte, dass Frau Göring und andere bei festlichen Veranstaltungen in ihren Obersalzberghäusern ‘rein zufällig‘ Eva Braun einzuladen vergaßen, ließ er sich Göring kommen und erklärte ihm: ‘Fräulein Braun ist zwar mit ihren 25 Jahren noch zu jung und unerfahren, um die ‘First Lady‘ des Dritten Reiches zu sein. Sie ist jedoch die einzige Frau in meinem Leben. Ich werde sie heiraten, wenn ich mich eines Tages nach Linz  in den Ruhestand zurückziehe. Ich wünsche, dass das respektiert wird.“ (Picker, S. 183) Architekt Hermann Giesler besprach mit Hitler die Pläne seines Alterssitzes: „…ich lernte ein Fräulein Eva Braun kennen, zugleich aber auch einen Adolf Hitler, der sehr um sie besorgt war.“ „Nein, sagte Adolf Hitler, das ist die Angelegenheit von Fräulein Braun, alle diese Fragen besprechen Sie erst mit ihr, sie wird Hausherrin sein. Denn wenn ich meinen Nachfolger eingesetzt habe und zurücktrete, werde ich Fräulein Braun heiraten.“ (Hermann Giesler, „Ein anderer Hitler - Bericht seines Architekten Hermann Giesler“, 1977, S. 132 / 407) Frau Goebbels sagte in der Endphase des Krieges gesprächsweise - wie Friedrich Christian Prinz u Schaumburg-Lippe mitteilte - „Es gebe wenige, die man noch mit Aussicht auf Erfolg um Hilfe bitte könne. Sie wende sich neuerdings manchmal an Fräulein Braun, die habe ein Herz für andere Leute und sei auch in gefährlichen Situationen stets bereit, sich einzusetzen. Über sie habe man schon manches bei Hitler erreichen können. Ich hatte noch nie von ihr gehört, … ‘Fräulein Braun ist schon seit langer Zeit seine Chefsekretärin, eine ordentliche Person‘, sagte sie.“ („Dr. G. - Ein Portrait des Propagandaministers“, 1964, S. 275)
 
 
Aufschlussreich sind auch weitere Bekundungen von Flugkapiän Hans Baur: „Als ich im Jahre 1933 in Begleitung meiner Frau wieder einmal das Atelier von Hoffmann … betrat, um Bilder abzuholen, kam aus der Tür des Labors ein Mädchen in den Ladenraum, das ich noch nie gesehen hatte. Schon von weitem erkannte ich, dass es eine außergewöhnliche Schönheit war. … Meine brave Frau sah einmal das hübsche Mädel, dann wieder mich an, da ich mich von dem Anblick einer so lieblichen Schönheit schlecht trennen konnte. .. Dann meinte sie, sie müsse zugeben, dass sie selten ein so hübsches Mädchen gesehen habe wie dieses hier. … Hitler wohnte während der Zeit, da er in München war, in einem vierstöckigen Mietshaus … Am Nachmittag vor dem Weihnachtsfest ging ich also zu seiner Wohnung im zweiten Stock dieses Hauses. Auf mein Läuten öffnete mir Frau Winter. Sie meinte, das sei dumm, dass ich gerade jetzt käme, Hitler habe Besuch. ‘Aber klopfen Sie doch ruhig einmal an, Sie sind ja schließlich kein Fremder - er wird nicht gleich schimpfen !‘ Ich klopfte und öffnet auf das ‘Herein‘. Vor Hitler stand das Mädchen von Hoffmann. Sie wurde rot, auch Hitler war etwas verlegen. Er wollte mich bekanntmachen - aber Eva Braun, denn sie war es, wehrte ab und sagte … Nach den Feiertagen flogen wir wieder nach Berlin zurück. Bevor ich zum Mittagstisch ging, traf ich Sepp Dietrich, den Führer der Leibstandarte. Ich erzählte ihm von meiner Begegnung in München. Er antwortete nur: ‘Hat sie Dir auch gefallen ?‘ Und als ich das bejahte: ‘Ja unser Vater hat keinen schlechten Geschmack !‘ Seit diesem Zeitpunkt wusste ich von der Existenz der Frau, die einen Anteil an Hitler hatte, und die wohl auch die einzige blieb, der er wirklich zugetan war. … die schloss sich sehr oft an, wenn ich mit führenden Persönlichkeiten zwischen Berlin und München flog, … Ich mochte sie sehr gern und habe mich viel mit ihr unterhalten. … Saß Hitler im engen Kreis im Zirbelzimmer zu Tisch, so war sie stets zu seiner Rechten. Nach Beendigung der Mahlzeit küsste er ihr die Hand und geleitete sie in den anschließenden Café- und Unterhaltungsraum. Er war ihr, wie allen Frauen, die zu seinem Tisch gehörten, der aufmerksamste Tischherr, den man sich vorstellen konnte. … Sie war sich darüber im klaren, dass es ihr nie vergönnt sein würde, die Frau des Mannes zu werden den sie liebte, sie würde seine Geliebte bleiben müssen. … Und immer, wenn Hitler kam, war sie froh und glücklich.“ (Baur, S. 113 ff)
 
Die Vertrautheit der Verliebten
 
Wir hören vom Zeitzeugen Albert Speer, in seinen „Erinnerungen“, 1969, dass Hitler konsequent auf den Fahrten von München zum Berghof - seinem Landhaus am Obersalzberg - möglichst vermied, zusammen mit Eva Braun gesehen zu werden, „um dann spät abends doch [gemeinsam mit ihr] in die oberen Schlafräume zu gehen“ (S. 59), dass er bei Gesellschaften liebevoll ihre Hand hielt (S. 104), dass Eva „ungeniert in Gegenwart der Tafelrunde [Hitler] darauf aufmerksam [machte], dass seine Krawatte nicht zum Anzug passe, und gelegentlich bezeichnete sie sich aufgeräumt als ‘Landesmutter“ (S. 114). Evas Stellung war also bedeutend stärker als man das so allgemein zu zeichnen beliebt. Etwa 1939 „bekam Eva Braun ein Schlafzimmer in der Berliner Wohnung angewiesen, an das seine [Hitlers] anschließend…“ Und das angeblich so stille, bescheidene, demutsvolle Mäuschen „setzte sich [den Attacken Bormanns zuwider], wenn auch ohne Erfolg, für sie [Frau des Führerstellvertreters R. Hess] bei Hitler ein und unterstütze sie später hinter seinem Rücken“ (S. 190). Ebenso „mobilisierte“ Eva Braun „Hitler, als sie dem beabsichtigten Verbot der Dauerwelle, sowie von der Einstellung der Kosmetik-Produktion hörte“, Lebensstandart-Einschränkungen die J. Goebbels in der Kriegszeit auch von den Damen der Gesellschaft forderte. Eva hielt das für überzogen. „Sogleich zeigte sich Hitler unsicher: Er empfahl mir [A. Speer], statt eines Verbotes ein stillschweigendes ‘Ausbleiben der Haarfärbemittel und anderer zur Schönheitspflege notwendiger Gegenstände‘…“ (S. 269). Aber Eva hielt auch mit Kritik am System nicht zurück: „Manchmal gaben auch Briefe Eva Brauns zu ärgerlichen Unterbrechungen Anlass, beispielsweise, wenn sie über Fälle krasser Behördenborniertheit berichtete“ (S. 310). Diese Frau war alles andere als ein subalternes, angepasstes Betthäschen ! Ihren starken, ja heroischen Charakter erwies sie, als es zum Ende ging und als es galt, mit Würde abzutreten. „In der Tat war sie die einzige Prominente und Todgeweihte in diesem Bunker, die eine bewundernswerte und überlegene Ruhe zeigte. Während alle anderen exaltiert, heroisch wie Goebbels, auf Rettung bedacht wie Bormann, ausgelöscht wie Hitler oder zusammengebrochen wie Frau Goebbels waren, offenbarte Eva Braun eine fast heitere Gelassenheit. ‚Wie wäre es mit einer Flasche Sekt zum Abschied ? …‘“ (S. 487).
 
Über die unkomplizierte verliebte Vertrautheit zwischen Adolf und Eva berichtete ebenfalls ein Text in einem bekannten antideutschen Nachrichtenmagazin, dem eine beschönigende Darstellung fernliegt. Sie folgt dem Historiker Werner Maser „Adolf Hitler: Legende - Mythos - Wirklichkeit“, 1971: „In diese Privatwelt Hitlers [Berghof] durfte nun endlich Eva Braun als Hausherrin einziehen. Ihr Ausweis legitimierte sie als Privatsekretärin des Führers, jeder Bewohner des Berghofs aber wusste, dass sie die Chefin war. Sie verstand es durchaus, ihre Rechte neben Hitler und den Granden des Regimes zu wahren, auch wenn sie sich bei offiziellen Zusammenkünften in ihr Zimmer zurückzog. Sie sorgte dafür, dass Hitler auf dem Berghof fast immer nur Zivilanzüge (Eva: „Du mit deinen Briefträgermützen“) trug. Aus anderer Quelle die Episode: Mit seiner strikten Absage an eine modische Garderobe zog sich Hitler gelegentlich das Missfallen von Eva Braun zu, die sich gerne modisch kleidete: „Du musst dem ‘Alten Fritz‘ nicht alles nachmachen und auch so unappetitlich herumlaufen wie er.“ Sie zog ihre Freundinnen ins Haus, um die Langeweile der NS-Gesellschaften aufzulockern. Zuweilen stichelte sie auch gegen die Partei. Eva Braun legte gern eine Tanzplatte auf, um von Hitler zu hören: ‘Hübsch, was du da spielst.‘ Darauf Eva: ‘Und eben das hat dein Freund Goebbels gerade verboten.‘ Ihre Freundin Marion Schönemann assistierte dabei. Hitler frozzelte, als sie von einem Gottesdienst zurückgekommen war: ‘Es waren sicher viele Menschen da um Ihren Hut zu bewundern ?‘ Marion Schönemann: ‘Es war brechend voll. Das Gedränge wird immer größer, seit die Partei den Leuten sagt, sie sollten nicht mehr in die Kirche gehen.‘ Eva Braun hatte sogar durchgesetzt. dass ihre beiden Terrier ‘Negus‘ und ‘Stasi‘ Vorrang vor Hitlers Schäferhündinnen hatten, sie allein durften frei herumlaufen. Der Krieg der beiden Hundeparteien sorgte für manchen Standard-Scherz im Hause Hitler/ Braun. Wenn die Hausherrin gut gelaunt war, fragte der Chef: ‘Evi, erlaubst du, dass die arme Blondi für ein halbes Stündchen zu uns kommt ?‘ Dabei versagte sich Eva Braun jede Anspielung auf ihre Liaison mit dem Chef. Krause-Nachfolger Heinz Linge [Hitlers Diener] traf die beiden nur einmal im gemeinsamen Bett, weil sie vergessen hatten, das Schlafzimmer abzusperren, und der Adjutant Wiedemann sah gelegentlich vor Hitlers Schlafzimmertür ‘die kleinen Schuhe von Eva Braun neben den großen Stiefeln des Führers‘. Wiedemann: ‘Sie spielten diese ganze Komödie, und dann ließen sie ihre Schuhe vor der Tür stehen.‘ […] Adolf Hitler fühlte sich dem Tode schon so nahe, dass er am 2. Mai 1938 ein Testament aufsetzte. Er vermachte sein ‘gesamtes Vermögen‘ der Partei und verfügte, dass ‘an Fräulein Eva Braun, München, auf Lebenszeit monatlich 1000 Mark (eintausend Mark), also jährlich 12 000 Mark‘ auszuzahlen seien….“ (DER SPIEGEL, 21.05.1973)
 
Rochus Misch von Hitlers Begleitkommando berichtete: „Ziemlich zu Anfang meiner neuen Tätigkeit hatte ich eine ungewöhnliche Begegnung mit Eva ... Wenn die Diener und Adjutanten noch schliefen, brachten wir vom Begleitkommando die Depeschen sofort und ohne die üblichen Umwege über sie zu Hitler. Der Schlafraum konnte sowohl vom Arbeits- als auch vom Gästezimmer aus betreten werden, in beiden gab es daher jeweils einen kleinen „Nachrichtenhocker“. Von der Treppe aus war der Weg durch das Gästezimmer etwas kürzer als der durch den Arbeitsraum, sodass ich mir angewöhnt hatte, den Hocker im Gästebereich als Ablage für die Depeschen zu benutzen. Ich öffnete also die Tür, tat einige Schritte hinein, und erst als ich an jenem frühen Morgen gerade dabei war, das Schriftstück abzulegen, bemerkte ich, dass jemand im Gästebett lag. Ich erschrak, dann erkannte ich Eva Braun, sie war nur mit einem sehr dünnen Nachthemd bekleidet. Das Blut schoss mir in den Kopf. Eva hatte mich bereits bemerkt, daher traf mein Blick gleich ihre Augen. Sie sagte nichts, hob lediglich ihren rechten Zeigefinger an die geschlossenen Lippen. Ich machte sofort kehrt, schlich mit bis zum Hals klopfenden Herzen nebenan ins Arbeitszimmer, deponierte die Depesche auf dem dortigen Hocker und entfernte mich schnell wieder ... In den folgenden Wochen rechnete ich täglich damit, dass die Sache ein Nachspiel haben würde. Nichts geschah.“
 
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Die Fälschung der Eva-Braun-Fotografie geht offenbar auf „LIFE“ zurück, dem bekannten US-Magazin für Fotojournalismus, das Henry Robinson Luce 1936 in New York gründete, nachdem er die Namensrechte an dem vorigen „LIFE Magazine“ erworben hatte. Sein Markenzeichen waren großformatige Fotoreportagen über mehrere Seiten.
 
Die „watson.ch“ Onlinezeitung berichtete am 08.04.2014. über die Darlegungen des britischen Fernsehsenders „Channel 4“, welcher „DNA-Proben von verstorbenen Berühmtheiten unter die Lupe“ nimmt und erklärte: „Did Adolf Hitler marry a Jewish woman ? DNA tests ‘show Eva Braun associated with Ashkenazi Jews’.” Hatte also Eva Braun jüdische Vorfahren ? Was sollte daran ehrenrührig sein ?! Aber „Watson.ch“ kommentiert: „Nachdem sich ‘Dead Famous DNA‘ erst mit Hitler in die Nesseln setzte, soll's nun Eva Braun richten. … Nun steht die Frau des Führers im Fokus. Auch von Eva Braun will ‘Dead Famous DNA‘ genetische Proben ergattert haben: Hier soll eine Haarbürste die entsprechenden Proben liefern, die zum persönlichen Besitz der… [Eva Braun] gehören“. Ein Amerikaner erbeutete Evas Haarbürste auf dem Berghof am bayrischen Obersalzberg „als die 7. US-Armee mit Captain Paul Baer den Ort stürmte, nahm sich Letzterer der Haarbürste an und verkaufte sie später.“ Da Eva in Berlin starb und nicht an Obersalzberg, ist es sehr fraglich, ob die Bürste zu Frau Hitlers Besitz gehörte. Zudem ist der gesamte dortige durch die Bomben halbwegs zertrümmerte Nachlass - nach den US-Fliegerangriffen - von damit beauftragten Kriminalbeamten verbrannt worden. „Mit diesen ‘genetischen Blaupausen des Lebens‘ will das Format jene Personen besser verstehen, doch für die Episode mit Hitler erntete ‘Channel 4‘ massiv Kritik.“ Sind das britische „Rassisten“, die da versuchen, Menschen besser verstehen zu wollen, über die Kenntnis ihrer Rassenzugehörigkeit ? Man muss sich über die Arbeitstheorie aber sehr wundern, angesichts der bekannten jüdischen Selbstdarstellung, dass es sich um eine Religionsgemeinschaft handelt (die sich durch DNA-Proben doch wohl kaum nachweisen ließe). Eine Fotografie, die das Paar Eva-Hitler darstellt, wird von „watson.ch“ vorgestellt, mit der Unterschriftung „Trautes Todes-Paar. Bild: AP“ (Abb. 5 + 6). Die abgründig boshaft-fantastische Idiotie ist kaum zu steigern, eine geklaute Haarbürste vom Berghof, ausgerechnet mit der Eva Braun in Verbindung zu bringen, wo auf dem Berghof eine ganze Menge Frauen ebenso die ursprünglichen Besitzer hätten sein können. Wer alles kann sich, wird sich mit der Bürste - nach dem Diebstahl - übers Haar gestrichen haben -, wie viele Schuppen der Nachbesitzer werden sich in den Bürstenhaaren verfangen haben ?! Nein, jede Vernunft wird bedenkenlos beiseite geschoben, man will bestimmte Gene entdecken und entdeckt natürlich was man aus gewissen - nur schwer nachvollziehbaren - wohl propagandistischen Antrieben zu entdecken hoffte, nämlich die Gene einer Religionsgemeinschaft. Eine ebenso seltsame Auffälligkeit ist an dem als „Todes-Paar“-Bild bezeichneten Foto festzustellen. Die Nase der E. Braun wurde retuschiert, zu einer etwas verlängerten und an der Spitze leicht verdickten Form verändert. Was man mit dieser Verhässlichung zu bezwecken beabsichtigte bleibt das Geheimnis der Manipulateure. Kurioserweise fälscht man also nicht nur sog. Tagebücher der E. Braun, ihren Charakter usw., sondern sogar ihre Gesichtsmorphologie. Was sollen alle diese Mätzchen kurzlebiger Irreführungen ?
 
 
 
 
Abb. 5 li.-o. = das Bild wird als „undatierte Fotografie“
von A. Hitler und E. Braun bezeichnet - Abb. 6 re.-o. = Vergrößerter Gesichtssausschnitt der E. Braun mit Markierung der retuschierten Nasenpartie und verschmälertem Ohrläppchen - Abb. 7 + 8 unten = Unverfälschte E. Braun
 
ENTGEGENSTEHENDE BERICHTE
 
Hitlers Sekretärin Christa Schröder mochte Eva Braun nicht leiden, sie berichtete aus ihrer Eifersucht heraus, da sei „nichts von großer Liebe“ gewesen; sie sprach Eva die Bedeutung ab, die sie für Hitler gehabt hatte und sie dementierte Evas Hausfrauenrolle auf dem Berghof, welche auch Erich Kempka bestätigte (Christa Schröder, „Die letzten Tage mit Adolf Hitler“. S.31). Wie es zu solchen falschen oder relativierenden Aussagen aus typisch weiblicher Missgunst kam, ist erklärbar. Schröder war selbst - wie unzählige andere Frauen auch - in den Mann verliebt, was allzu klar nicht allein aus folgenden Sätzen hervorgeht (S. 283, Anm. 8): „Hitler besaß die Gabe einer seltenen magnetischen Ausstrahlungskraft. Er verfügte dazu über den sechsten Sinn und eine hellseherische Intuition, die für ihn oftmals bestimmend war. Er witterte Gefahr, die ihn bedrohte, erspürte mysteriös die geheimen Reaktionen der Masse, faszinierte seine Gesprächspartner auf eine unerklärliche Weise. Er hatte die Empfänglichkeit eines Mediums und gleichzeitig den Magnetismus eines Hypnotiseurs.“ In Schröders Buch gibt es die kennzeichnende Stelle (S. 191), wo ihr Hitler in der Silvesternacht 1938 angeblich gestand, dass sie den Verführungseffekt, also, „das gewisse Etwas“ gehabt habe. Aber selbst Frau Schröder kam nicht umhin, zuzugeben, dass Hitler Eva Braun als seine Ehefrau betrachtet habe (S. 226). Auch Frau Schröder gehörte unverkennbar zu den von A.H. bezirzten und eifersüchtigen Frauen. Als im Berliner Führer-Bunker Hitler seine Getreuen verabschiedete und sie aufforderte, Berlin zu verlassen, um sich vor den Russen in Sicherheit zu bringen, sagte ihm Eva Braun, auch Sekretärin Traudl Junge bekundete dasselbe, dass sie bei ihm bleiben wollten bis zum Ende. Da trat Hitler auf Eva zu und küsste sie auf den Mund vor aller Augen. Auf Wunsch der Frauen, gab Hitler den Frauen Giftkapseln mit den Worten: „Ich hätte ihnen zum Abschied gern etwas schöneres gegeben.“
 
(Traudl Junge im Interview 2001 - Veröffentlicht am 22.07.2015) https://www.youtube.com/watch?v=ovYPKZDaG_I