S A T I R E !
               
 
FRAUEN-GEWALT

Man redet viel von Männer-Gewalt
und das ist sicher richtig -,
zurecht man oft die Männer schalt,
der Schuldspruch ist gewichtig.

Jedoch gibt’s Frauen, nicht zu knapp,
die schlagen ihre Männer -,
die machen ihre Kerle schlapp,
schon früh im Monat Jänner.

Beginnt das Jährlein seinen Lauf -
fängt an das Jahr der Liebe -
haut eine böse Frau schon drauf,
setzt es gar schlimme Hiebe.

Ist das Männlein schwach gebaut,
kann sich’s kaum erwehren,
kriegt’s sein armes Fell geblaut,
darf sich nicht beschweren.

Ich gesteh’, so ging’s auch mir,
d’rum ließ ich mich scheiden -,
hab’ gelitten, wie ein Tier,
ja -, ich könnt’s beeiden.

Nie gab ich’s dem Schutzmann an,
der sah ’rauf zum Zimmer -,
hielt mich für ’nen Maso-Mann,
mein Schrei’n für Lustgewimmer.

Nie zeigt’ ich’s der Polizei,
tat mich schrecklich schämen,
hoffte, dass es ging’ vorbei,
tät mich heimlich grämen.

Doch die Frau war ein Sadist,
selten schien sie milder -,
quälte mich mit arger List,
trieb’s ohn’ Rücksicht wilder.

Sie allein trank guten Wein,
mich doch ließ sie dürsten,
zwang mich unters nackte Bein,
fing sich an, zu bürsten.

Ich diente ihr als Hocker oft,
tät’s mich schier ersticken -,
durft’ ich höchstens unverhofft,
die Gäste mal erblicken.

Sie saß auf mit nacktem Steiß,
quetscht' mich in die Falte,
dass ich kaum zu atmen weiß -,
leis’ „Erbarmen“ lallte.

Wer hält solch' ein Leben aus,
die Kraft ging mir zu Ende -;
im Mai schon floh aus dem Haus,
trotz meiner lahmen Lende.