Abb. 1 = Phantastisch-blödsinnige neuheidnische Dattelbaum-Irminsul-Verballhornung und Abb. 2 = originale Irminsul der vom Kloster Fulda geraubten „das All tragenden“ sog. „Jesus“-Krypta-Säule der Michaelskapelle.
IRMINSUL-VERBLÖDUNG
Die Borniertheit der traditionellen Heidenkreise in Deutschland ist erstaunlich, ja höchst verwunderlich. Seit den diesbezüglichen Unsinnspredigten des christlichen Theologen Wilhelm Teudt (1860-1942), der sich im Laufe seines Lebens zu einem deutsch-nationalen Patrioten entwickelt hatte, griff eine Geistesverwirrung um sich, die man nur als eine Psychose bezeichnen kann. Das gebogene Palmettengebilde des romanischen Kreuzabnahme-Relief vom Externstein fehl-deutete W. Teudt als die gebogene Irmin-Säule, welche das altsächsische Zentral-Symbol ihres heidnischen Glaubens war.
Dass dieses Gebilde im Externstein-Reliefs - auf welchem der Nikodemus während seiner Hilfestellung bei der Kreuzabnahme des christlichen Kunstgottes steht - in jedem einzelnen seiner Details den altorientalischen Lebensbaum-Darstellungen voll entspricht, ficht die Narrenschar der Jünger der fehlgeleiteten Irminsul-Narretei bzw. Irminsul-Psychose nicht an. Jeder Fachmann für orientalische Kunstgeschichte ist unzweifelhaft im Bilde und hat nie etwas anderes dargelegt, als die Feststellung, dass es sich bei dem Externstein-Bäumchen um eine sogenannte „Palmette“ handelt, wie sie in der orientalischen, byzantinischen, römischen und christlichen Kunst hundertfach vorkommt. Was sollte bildkompositorisch auch unpassend sein, wenn bei einer in Jerusalem spielenden Handlung ein Palmbäumen eingebaut wurde ?! Unverkennbar sind die beiden Palmblattranken, Palmblattfächer mit der deutlichen Darstellung der spezifischen Palmblatt-Anatomie. Am eindringlichsten rufen dem Beschauer des Externstein-Baumes die beiden nach unten gerichteten Röllchen das traditionelle Bild des orientalischen Lebensbaumes - der aus dem Naturbild des leben-spendenden Dattelbaumes hervorgegangen ist - in Erinnerung. Die Röllchen stellen bei den orientalischen Bildern den herabhängenden Dattelfruchtstand dar. Allerdings fällt es natürlich nur dann auf, wenn der Mensch eine Vorstellung von den orientalischen Darstellungen besitzt ! Und hier fehlt es leider, fehlte es schon bei Wilhelm Teudt, der leichtsinnig und verbohrt - koste es was es wolle - seine unausgegorenen Postulate seinen unwissenden Zuhörern aufschwatzte.
Da heidnisch denkende Menschen in Deutschland nicht eben dümmer sein können als der übrige Bevölkerungsanteil, erhebt sich vordergründig die Fragestellung, wie es zu einer partiellen Blindheit der Betreffenden kommen konnte und kann ? Der Teudt’sch Irminsul-Blödsinn hat mittlerweile eine Qualität erreicht, welche nur als Glaubensdogmatismus zu verstehen ist. Gläubige Menschen schalten das kritische Überprüfen des zu glaubenden Gegenstandes aus, weil sie glauben, ein Sakrileg zu begehen sobald sie das Glaubens-Tabu in Frage stellen. Der größte Unsinn kann auf diese Weise zementiert werden, man sieht es am Beispiel der diversen Dogmen und gewohnten Einrichtungen der Christenkirchen, aber nicht nur bei diesen. Je einfacher ein Menschengeist beschaffen ist, um so eher wird er geneigt sein, ungeprüft Parolen nachzubeten und zu -schreien die ihm altvertraut erscheinen. Das alltägliche und dümmste Argument von Flachköpfen ist nur allzu bekannt: „Das haben wir doch schon immer so gemacht !“ und „Das war doch noch nie anders !“
Es trägt in Deutschland aber ein weiterer Umstand dazu bei, subalterne Geister in die Irre zu führen. Für nicht wenige der heutigen alternativen dem Neuheidentum zuneigenden Köpfe sind die Schriften aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts schon deshalb beachtens- und lesenwert, weil sie aus einer Zeit stammen in der Deutschland politisch unzensiert war, also noch eine Selbstbestimmung besaß, die nach Ende des Weltkrieg II., mit den Besatzungs-Kontrollratsrichtlinien, nicht mehr gegeben sein konnte. Das Dritte Reich bot seinen Bürgern fast uneingeschränkte Freiheit was die Vorgeschichtsforschung und die Beschäftigung mit völkischer Thematik anbelangt. Das änderte sich schlagartig nach Kriegsende und bis heute werden diese Dinge mit Argwohn beäugt, zumindest verlästert und verketzert. Was liegt also näher, als die Schriften und „Erkenntnisse“ aus den 30er Jahren als Quellen ersten Ranges aufzufassen ?! Da die NS-Einrichtung des Instituts „Ahnenerbe“ mit dem Logo des Externstein-Bäumchens firmierte, liegt darauf eine Art anhänglicher Treue zum vermeintlich alt-deutsch Echten und Wahren. Dass es seitens der echten Wissensträger damals schon die größten Bedenken und Vorbehalte gegenüber den Ergüssen des Wilhelm Teudt gab, ist den ihrer eigenen Auffassung nach „treuen“ Irminsul-Freunden nicht bekannt. Allein deshalb, weil in der NS-Zeit dieses Zeichen als Irminsul größeren Bevölkerungskreisen bekannt gemacht wurde, halten etliche Leute daran fest und meinen - als „gute Deutsche“ - jede neuere, bessere, fundierte Betrachtung ablehnen, ja bekämpfen zu müssen. Damit tragen sie unschuldig und natürlich unbewusst ihr Teil bei zur Verfestigung der deutsch-heidnischen Irminsul-Verblödung.
Ich fasse es einfach nicht, wie kann ein Mensch so stumpf, so blöde oder blind sein, um sich keine Gedanken zu machen, um nicht zu stutzen, innezuhalten, herkömmliche Darlegungen und Abbildungen kritisch zu überprüfen, zu vergleichen und sich selbst zu fragen: Was hätten an einer himmel-tragenden Säule - eben der Irminsäule - die an den Enden aufgerollten Fächerflügel zu suchen ?! Er müsste ja nicht einmal sofort begreifen, dass es sich um Palmbaumblätterranken handelt. Er müsste sich schon als Durchschnittsmensch mit Minimalbildung, der des folgerichtigen Denkens auch nur im Ansatz fähig ist, selbst sagen, dass derartige Gebilde zur Funktion der Himmelsdachstützung absolut ungeeignet, zumindest überflüssig sind. Aber diese naheliegende Frage stellte sich der Initiator des Irminsul-Blödsinns nicht und sie wird von Nachbetern ebensowenig gestellt. Ich muss es so derb ausdrücken, denn ich habe es mit geistig sehr derben bzw. begriffsstutzigen Ansprechpartnern zu tun.
Das deutsche Heidentum als Gesamterscheinung kann unmöglich so blind und taub sein, die Narretei einer Dattelpalmen-Irminsul mitzutragen. Da müssen subtilere Kräfte am Werke sein, die da mit unsichtbaren Händen in die falsche Richtung steuern. Man mag mich für einen Verschwörungstheoretiker halten, so werden ja heute sehr gern Menschen tituliert die einen Blick hinter manche Kulissen geworfen haben und nicht so naiv sind, zu glauben, es gäbe in unserer Welt keine Verschwörer und Verschwörungen, um in ihrem Sinne die Welt zu manipulieren -, sollte es im wirtschaftlichen, politischen, religiösen und mystischen Bereich sein. Es ist doch naheliegend, dass der offensichtliche Blödsinn von einer Externstein-Irminsul im Interesse einer Gruppe gewisser Leute liegt, die ihn tatkräftig zu unterstützen versuchen. Wer könnte denn ein Interesse daran haben, dass deutsche Heiden ein orientalisches Symbol als IHR heiliges Sinnbild annahmen und verehren ? Wer ist denn bemüht, seit über 1.000 Jahren, die Deutschen zu orientalisieren ? Das Extenstein-Bäumchen ist nichts als die Dattelbaum-Lebensbaum-Ikone Babylons. Wer treibt die Babylonisierung Europas voran, auf hunderten verschiedenster Wege ? Es gab und es gibt in der Wissenschaft der Hochschulen die sogenannten Pan-Babylonisten, die das Postulat „Ex oriente lux“ auf ihre Fahnen geschrieben hatten und noch immer haben. Sie verkünden verbissen, dass alles Licht bzw. alle Wissenschaft und Kultur ihren Ausgang im Zweistromland - der Heimat des „Urvaters Abraham“ - genommen haben müsse. Die Christenkirche, die Freimaurerei, die Jesuiten und eine Phalanx der internationalen Politik gehören zu diesen Kantonisten. Man stelle sich einmal vor, wie diese Illuminaten (Orient-Erleuchteten) sich bei ihren Geheimtreffen auf die Schenkel klopfen über jene verblödeten Deutschen die den Dattelpalmen-Lebensbaum des Orients als ihr „nordischen Heilszeichen“ gewählt haben.