Copyright Ⓒ Gerhard Hess / November 2017
Sonnen-Halo - Sonnenerscheinung im hohen Norden
DER HYPERBOREER OD
Such‘ Dich Germane, wohin Du gestellt,
von Nord bis Süd, auf der weiten Welt
und ein jeglicher Hyperboreer dazu,
sucht Eure Eigenart, gebt keine Ruh‘ !
Werft in Eure Seelen ein tastendes Lot,
Ihr müsst es ergründen, das rettende OD.
Findet Euch selbst und lasst vom Christ
weil des Orients Heil nicht das Eure ist !
Glaubt keine Legenden vom Weltengott,
die Lehre treibt mit den Göttern Spott.
Viele göttliche Mächte ringen im Spiel,
im Kosmos wie in des Menschen Gefühl.
Das OD Eurer Seelen wirkt auch im All.
Der kosmischen OD-Kräfte Widerhall
ist das Lieben und Leiden in Eurer Brust,
werdet des göttlichen Odems bewusst !
Euer OD ist das God das ursächlich war,
das ewiglich bleibt auch für immerdar.
Kein Stammesgötze aus Asiens Land
hat je der Nordkinder Sehnen erkannt.
Das Sonnen-Ethos, das klärende Licht,
welches Erhellung der Tiefen verspricht,
geleitet Euch Hyperboreer zur Tat,
unter dem Banner vom Sonnen-Rad.
Die Meerwogen wallen wohl auf und ab,
das OD kennt Täler doch nie das Grab.
Und wer ihm vertraut dem reinen OD,
den führt es aus Nächten ins Morgenrot.
ALLE ORDNUNG KOMMT AUS DEM OD
Wer nicht zu deuten vermag und zu deuten wagt, wird das germanische Urmythologem nie erfahren, denn die „Edda“ überlieferte einzelne Bruchteile der Mythen, nicht aber den echt heiligen altreligiösen Glaubenskernbezirk. Der isländische Liedersammler, Skalde und Politiker Snorri Sturluson (1179-1241) war als Christ ganz selbstverständlich zu jener Zeit nicht gewillt und befähigt die nordische Heidenreligion zu konservieren. Bei seiner Sammlerleidenschaft ging es nicht um die nordgerm. Altreligion, sondern um die Neigung zu den altvölkischen Geschichten und Gesängen -; darin liegt ein gewaltiger Unterschied. Deshalb kann das Verharren allein in den Bildern der Edda nicht voranführend sein. Die von mir eröffnete weitere authentische Quelle des runischen ODING-Wizzod bietet sich als Ergänzung an. Und die Bodenfunde kommen hinzu. Die angestrebte Ergründung des nordischen Heilsgedankens ist und bleibt eine der vornehmsten Aufgaben der deutschen Nation, in Gestalt ihrer sich selbst verpflichtenden Denker. Mit viel Elan ist diese Aufgabe in der Zeit der NS-Führung begonnen worden, führte jedoch damals nicht zu tragfähigen Ergebnissen. Wir Heutigen sind, nach dem Bekanntwerden einer Vielzahl neuer Funde, dazu bedeutend besser gerüstet.
Reale Urerfahrungen und daraus abgeleiteter Symbolismus mischen sich in der nordisch-germanischen Weltentstehungslehre. Am Anfang waren im Nebelheim des Nordens, Eis und Reif -, im Süden, im Muspellheim des Feuerriesen Surt, Hitze und Helle. Schnee und Sturm vom Ersteren und Feuer und Funken vom Letzteren trafen sich in der Ur-Schlucht der Mitte namens Ginnungagap und wurden zu Tropfen. Daraus - aus Feuer und Eis - entstand der androgyne Ur-Riese Ymir („Zwilling“), in dessen Schweiß seine titanischen Abkömmlinge als das älteste Geschlecht emporwuchsen. Sie sind als sinnbildhafte Ur-Ideen der elementaren und ungezähmten Naturgewalten zu begreifen. Als es weiter taute, kam die Ur-Kuh Audhumla zum Vorschein, mit ihren vier Milchströmen. In Ymir, dem Ur-Zwilling ist leicht die germ. „Urgottheit Tuisto“ zu erkennen von der Tacitus berichtet. Die Kuh Audhumbla, mit ihren befruchtenden vier Milchströmen, darf als das gebärende Ur-Weibliche gedeutet werden. Aber in diesem Begriff liegt noch mehr begründet. „Aud/auð“ ist die ältere Form von „od/oð“, wie sie noch im Gotischen vorhanden war, mit der Bedeutung von Gut/Geist/Seele. Isl. „umla“ bedeutet „murmeln, raunen“ (geheimnisvolles Flüstern), ags. „umbor“ war das Kind unbekannter Abstammung. Es wäre denkbar, dass im altkultischen Begriff der Audhumbla ein uns Heutigen schwer zugängliches Urverständnis mitschwingt, so etwa wie „das geheime, geraunte Od“. Jedenfalls besagt der Mythos, dass Audhumbla einerseits aus dem großen Eis den Od, Ur-Vater aller Götter, herausleckte, welcher der Ehemann der germanischen Muttergöttin Freia („die Liebe“) wurde und andererseits ernährte die Ur-Kuh den Ymir zur gewaltigen Größe seiner Wesenheit, aus der einmal die neue Welt erschaffen werden sollte. „OD“ ist als Ur-Triade zu verstehen (im ODING-Runensystem ist O = 1 und D = 2 also insgesamt 3), denn es/er zeugte mit einer riesischen Ur-Macht drei Söhne: Wodan oder Wodin (Odin), Wili und Wé (Seele, Wille, Weihtum). Als die göttlichen Gebrüder ihren Anspruch von Ymir bedroht sahen, „opferten“ sie ihn und machte aus seinem Fleisch die Erde, seinem Blut die Flüsse, Seen und Meere. Sie hoben das feste Land aus den Wogen hinan, aus seinen Gebeinen schufen sie die Berge, die Knochen wurden zu Felsgestein, aus den Haaren formten sie die Vegetation und schließlich aus seinem Hirn die Wolken und aus dem Schädel ward der gewölbte Himmel. Nebenbei verliehen die göttlichen Drei den madenartigen Kleinlebewesen in Ymirs Blut, Gestalt und Geschick, damit sie fürderhin als Zwerge ihr Können zugunsten der Götter wie der Menschen einsetzen sollten. Vier davon - kaum als Zwerge zu denken - erhielten die Macht, um den Himmel zu tragen. Sie hießen: Nordri, Sudri, Austri und Vestri - nach ihnen wurden die Richtungen benannt.
Das heißt hinsichtlich der mythischen Kosmologie: Das sich personifizierende, seiner Selbst bewusst werdende göttlich-triadische OD (Wodin-Wili-Weh) schuf aus der Urkraft-OD-Substanz (Audhumbla-Ymir) den Kosmos von Himmel und Erde. Die Götter sind Emanationen des Ur-OD und der von den Göttern aus unbewusster pflanzlicher Substanz ins Menschliche gehobene doppelgestaltige Mensch („Asc oc Emblo“: Asker und Embla) ebenso. Das germ. Femininum „Emblo“ ist vage versucht worden als „Ulmenbaum“ zu erklären. Doch bei leichter Anlautvokalverschiebung, von „a“ zu „e“, erinnert die „Emblo“ an „Umla“, dem „Murmeln“ -; dem Urzeitraunen ? Sicher ist das nicht, denn „um“ wird im Altnordischen wie im Deutschen auch als Vorsilbe bzw. Präfix gebraucht. „Um“ trägt eine Vielzahl von Bedeutungen: etwa, ungefähr, annähernd, ungefähr, fast, rund, gegen, annäherungsweise, schätzungsweise, beinahe, vielleicht, überschlägig, um-herum (örtlich); all, ganz, über, hin, durch (altnord.).
Mit dem von mir wiederentdeckten OD-Begriff sind wir auf eine der tiefsten Schichten des germanischen Heiltums gestoßen. Das und der OD standen im Zentrum altreligöser Verständnisse. Die Ehegattin des Gottes Od war Freya, auch Freia, Freyja, südgerm. Frija, langobard. Frea (altnord. „Herrin“). Es ist der Name der gemeingermanischen und altnordischen Muttergöttin, zuständig für Fruchtbarkeit, Liebe und Ehe. Sie ähnelt der röm. Liebesgöttin Venus, deshalb wurde aus dem röm. Dies-Veneris der germ. Freitag. Sie gehört einer älteren Schicht an als die eddische Frigg(a). Doch das Verständnis von Freia erschöpft sich nicht in der Deutung als „Herrin“, vielmehr gehen die Begriffe freien, heiraten, werben um, zur Frau nehmen, die Freite = Brautschau, von got. frijōn, asächs. friohon, aengl. frēogan, anord. frjā auf Bedeutungen von „frei sein“ und „lieben“ zurück, mit Ableitungen von einem Substantiv, das in asächs. frī, aengl. Frēo zu Tage tritt. Der Bruder von Freia/Freya ist der Sonnen- und Fruchtbarkeitsgott Frō, Frodo oder Frey, Freyr. Ihr Gatte ist in der eddischen Mythologie Gott Od, altnord. Óðr. Freya gilt als die „berühmteste von den Göttinnen“, heißt es im Gylfaginning, Kap. 23. Dass die gemeingerm. Muttergöttin mit Gott Od und nicht mit Wodan/Wodin/Odin verehelicht ist, beweist Od als eine ältere Form der Geist- und Seelengottheit. Mit dem germ. göttlichen Urelternpaar Od und Frija verbinden sich also Vorstellungen vom Zusammengehen von Geist/Seele und Liebe/Fruchtbarkeit. Absolut Folgerichtig ist es, dass die intellektuelle Schaffung der Runen, in deren Verbund sich die religiöse Lehre und die damit innig verbundene Zeitweisung gleichermaßen eingebettet finden, als Produkt des Gottes Od verstanden werden musste und mithin seinen Namen „Oding“, also Od-Kind, trägt. Dieser Begriff ergibt sich bekanntlich bei rechtsbeginnender Lesung des aus antiker Zeit stammenden Runen-Futhark. Ich trenne die Schreibweisen, je nachdem wie der Begriff gemeint ist: Entweder ist das runische Buchstabensystem gemeint, dann schreibt man die drei Lautzeichen „O.D.ING“ in Versalien, ebenso wie ABC -, oder man meint den mythologischen oder kalendarischen Aussagekomplex, dann ist „Oding“ gemischt zu schreiben.
Wie direkt die Bezüge des OD zum Solaren sind, spiegelt sich in der runisch-oding’schen Zahlenmythologie: Das OD trägt den Zahlenwert 3, da es sich um den 1. und 2. Runenbuchstaben des ODING handelt. Die Zahl 3 trägt auch die 3. Rune, die des Ingo-Frō/Ingvi-Freyr als solarer Fruchtbarkeits-Bringer und die 9. Rune - also potenzierte 3 - nämlich die 3X3 - heißt Sowilo bzw. Sonne. Das Gesamtsystem der 24 Runen addiert sich zu 300 auf, ist also als ein einziger heiliger Sonnenraum zu begreifen. Und auch der als vergöttlichter Ahnen-Geistführer verstandene „Ase“ Wodan-Wodin-Odin, der im ODING auf 21. Position steht, reduziert sich in seiner Quersumme - also dem mythischen Kernbezirk - zur solaren 3. Es handelt sich demnach beim germ. Oding-Wizzod (Od-Evangelium) um eine reine Sonnen-Theologie, wie sie sich seit nordischen Steinzeittagen und in den Felsritzungs-Bildwerken der skandinavischen Bronzezeit manifestierte.
Eine Vielzahl der Übereinstimmunen von altreligiösen Gottheiten, Brauchtümern und Festzeiten lassen erkennen, dass aus dem nordischen Trichterbecherkulturkreis (4.200-2.800 v.0) nicht allein die Germanen hervorgegangen sind, sondern am hyperboreeischen Kulturerbe auch die gallo-germanischen und slawo-germanischen Völker Anteil haben. Vielerorts ließen sich germanische von keltischen Völkern kaum abgrenzen, so wissen bis heute nicht genau, ob die Teutonen Kelten oder Germanen waren. Ähnlich verhält es ich mit den sog. Slawen, den Sclaveni (heidnischen „Götzensklaven“) der karolingischen Zeit. Die Russen (nord. „Ruderer“) und Ukrainer sind maßgeblich aus den schwedischen Bootsmannschaften der Warägern und den Gründern der Reiche von Kiew und Nowgorod (deutsch: Navgard, Naugard, Neugarten / altnord: Hólmgarðr) hervorgegangen. Die Rurikiden, ein russisches Fürstengeschlecht warägischer Abkunft, das auf den Nordmann Rjurik zurückgeht, bestimmte wesentlich die russische Geschichte. Zahlreiche Adelsgeschlechter, die den Rurikiden zuzuordnen sind, existieren noch heute. Auch die aus Mitteleuropa ausgewanderten Iren, die Waliser und urnordischen Schotten gehören zu dieser großen Völkerfamilie. Die Südwanderungen der Norditen haben große Bevölkerungsteile auf die Apenninhalbinsel, die Iberische Halbinsel und in frühester Zeit in Regionen der Schwarzmeerküsten, sowie die Balkanhalbinsel getragen, so dass auch in diesen Ländern Nachkommen leben die sich dem hyperboreeischen Od-Glauben verbunden fühlen könnten. Wir dürfen das Bewusstsein pflegen, einer großen europäischen Gemeinschaft anzugehören, deren Urheimat in der Trichterbecherkultur, mit ihren Nachbarkulturen, anzunehmen ist.
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Nach dem genialen deutschen Physiker Burkhard Heim (1919-2001) ist das Welterklärungsmodell nach Einsteins Ansatz, der nur eine einzige Naturkraft - die Gravitation - geometrisch beschrieben hat, zu einfach. Auch Einsteins Versuch, seine Metrik allgemeiner zu fassen, damit diese auch das elektromagnetische Feld enthält, ist unzureichend. Heims Schüler Illobrand v. Ludwiger führt u.a. aus: Heim stellte fest, dass die Weltgeometrie nicht nur durch eine einzige metrische Struktur beschrieben wird, sondern dass es drei Partialstrukturen gibt, die miteinander gekoppelt sind und damit eine Vielzahl geometrischer Beziehungen ermöglichen. Heim führt drei Partialstrukturen ein, die wiederum vier metrische Tensoren durch Korrelationen erzeugen. Diese Geometrie führt zu Eigenwertgleichungen, mit denen es möglich ist, das Massenspektrum sowie die internen Struktur-Flüsse der Elementarteilchen abzuleiten. Materie besteht demnach aus einem wechselseitigen Austausch von Maxima und Minima von Kondensationen kleinster Flächen in Unterräumen des „R6“. Heim gelangt zu einer 6-dimensionalen Welt. Mit seiner 6-dimensionalen, polymetrischen Metronenrechnung stellt Heim rund 2.000 Eigenwertgleichungen für sämtliche existierenden Teilchen, Photonen und Gravitonen auf, wogegen es in Einsteins Gravitationstheorie nur 10 Feldgleichungen sind. Heims Theorie ist die einzige wirklich einheitliche Feldtheorie. Denn alle übrigen Theoretiker versuchen zwar alle physikalischen Wechselwirkungen einheitlich zu beschreiben. Doch biologische und psychologische Phänomene wie Bewusstsein, das Ich, der Wille, werden bisher von keinem Wissenschaftler der Vereinheitlichung mit einbezogen. Da die Beschreibung der geometrischen Struktur der Teilchen nur in einem 6-dimensionalen Raum gelingen kann, wobei die beiden zusätzlichen Dimensionen imaginär sein müssen, sind auch wir Menschen in 6 Dimensionen eingebettet, was die Frage nach der Bedeutung der 5. und 6. Dimension und die Ausdehnung des Menschen in diese Bereiche aufwirft. Nach Heim bezeichnet die 5. Dimension eine organisierende Wirkung, die immer von der 6. Dimension begleitet wird. Die 6. Dimension steuert die Organisationen in der Zeit. Während sich die Schrödinger-Gleichung durch Approximationen seiner Weltselektor-Gleichungen herleiten lässt, musste Heim 2 weitere Dimensionen (x7 und x8) einführen, um seine Theorie mit der Quantenmechanik vereinigen zu können. Sein letztes Buch Strukturen der physikalisch Welt und ihrer nichtmateriellen Seite schrieb er gemeinsam mit Walter Dröscher. Darin entwickeln beide ein Bild vom „Universum vor dem Zeitbeginn“ aus logischen Kalkülen.