FÜSSCHEN
 
IHRE FÜSSCHEN
 
Wenn ich mein Liebchen begrüße,
dann küss’ ich zuerst ihr Füße -;
massier’ ich die niedlichen Zehen,
könnt’ ich vor Lust fast vergehen.
 
Drei Zehen nehm’ ich in den Mund,
sie sind so fingerfein und rund,
wie eine liebe Zwergen-Gruppe -;
wie’s andere sehen ist mir schnuppe.
 
Besonders liebe ich den Kleinen,
er ist der Feinste von den Feinen,
hockt wie verschüchtert so am Rand,
als nutzlos wird er meist verkannt.
 
Des öfteren wird er gar gestoßen,
was selten widerfährt den Großen;
drum tröste ich das arme Kerlchen,
und sage ihm: „Du bist mein Perlchen“.
 
Liebchens Füßchen, kühl und weiß -,
darüber fährt die Zunge, heiß -,
zwischen die Fugen schlingt sie sich,
führt sanfte Bahnen, Strich für Strich.
 
Schätzchen schließt die Augen zu,
verträumt sich in geliebter Ruh,
genießt der Zunge Huldigungen -,
die ist von Wonne selbst durchdrungen.
 
Wie weich und glatt, wie fest und fein,
ist meiner Liebsten Fersenbein -;
der Tüchtigkeit ich gern gedenk’,
seh’ ich ihr straffes Sprunggelenk.
 
Schau’ ich die Sohlenseiten an,
studier’ ich gleich der Zonen Plan;
denn jeglicher plantare Fleck,
erfüllt seinen Verbindungs-Zweck.
 
Kommuniziert mit den Organen,
könnt’ an Störung mich gemahnen;
drum drück’ ich liebevoll gelind,
das Füßchen wie mein Sorgenkind.
 
Ich folg' der Adern zartem Schwunge,
verspielt, mit feuchter, spitzer Zunge,
und geb’ dem Mittelfuß zum Schluss,
noch einen schmatzend dicken Kuss.