zu prüfen, an wem die Runde sei.
Es würfelt der Ries' mit dem Ackermann,
der Bauer verlor, der Riese gewann !
Der „Bauer“ gleicht redlicher Gotteskraft,
der „Riese“ doch jener die Unheil schafft.
Das Lebendige sauget der kalte Erpresser,
er ist der Jötun, der gierige Fresser.
Die Dornrute schwingt er nun grauenvoll,
man heißt ihn Thurse, den schlimmen Troll.
Als Saturnus umschleicht er, so sonnenfern,
den frohen Liebes- und Lebensherrn.
Und einmal, zur Zeit, wird er der Beender,
er wirft seine grauen, eiskalten Gewänder,
wie ein Greis mit Sense und Stundenglas,
fällt seinem Schnitt alles Frohe zum Fraß.
Er ist das Symbol für den Gottesfeind,
gegen den die lichte Schöpfung sich eint.
Er will den runischen Kosmos vernichten,
der wird ihn am Zeiten-Ende doch richten.
Gott Wodin, der Ase, der Weiße Berg -
die Sonne ist nur sein Funken-Zwerg -,
er ist Einundzwanz‘ger, der Gipfel-Geist,
der ewig aus eigenem Licht sich speist !
Der ranghöchsten Drei, dem Gottes-Ich,
steht immer entgegen, unänderlich,
wie traulichen Tagen die neidigen Nächte,
der Finsternis-Gipfel der höllischen Mächte.
Hier hechelt sein Herr in Wolfes Gestalt,
die winterlich wirsige Todesgewalt.
Der Teufel der Tiefe hat einen Turm,
dort sammelt er seine Vasallen zum Sturm.
Da flattert ein schwarzes Flügelgebraus,
um das zweiundzwanzigste Runen-Haus.
Seine eische Burg auf dem Berg des Bösen;
kein lichter Retter könnt‘ sie erlösen.
Denn Zweiundzwanzig heißt Schaitans-Vier,
ist nackte Materie, ist stoffliche Gier.
In ihren Schächten winden sich Schlangen,
die kaltäugig gierigen, giftigen, langen.
Es huldigen ihm, dem Höllen-Gevatter,
die Kröte, der Molch, die Viper und Natter -;
so sind es die ekligen Würmer und Drachen,
die Erbschätze unter der Erde bewachen.
Die Güter der Grotten, die Steine, das Gold,
sind blinkender Tand nur -, des Satans Sold.
Der wahre Wert liegt im geistigen Gut,
doch Geist erwacht nur im wertigen Blut !
Das mag uns der Thurse vergessen machen,
nach Adel und Odal gelüstet sein Rachen -;
Völker und Vätergeist will er verschlingen,
drum lehrt er die Lieder des Todes zu singen.
D'rum züchtet er zornig der Wolfszeit Zank,
machen seine Dämonen das Denken krank -,
d'rum schlagen sich Brüder um schnödes Geld,
so wie es dem wölfischen Würger gefällt.
Im Terror der Bomben und Unwetterbrechen
hör’n wir die bellenden Bestien sprechen.
Der Thiazi und Thrymr, die Winter-Titanen,
woll’n wirre Wege des Todes sich bahnen.
vom Baume des Lebens lebendige Kost.
Die Finsternis fließet als tötende Flut -,
der Fenrir ist los, mit all seiner Brut !