Runenrätsel- und Irminsul-Ergründer Gerhard Hess
 
MEINE RÄTSEL
 
Ich wusst‘ es mit zwölf Jahren schon,
ein Geheimnis würde ich lösen,
und stünden auch hundert Teufel davor,
die feindlichen, lichtscheuen, bösen.
 
Das Geheimnis sah ich als schwarzes Tor,
wie es turmhoch mich überragte,
als ich mit Fäusten die Riegel erbrach
und wie dann das Himmelslicht tagte.
 
Es goss sich hinein in den dunklen Raum,
so ward das Geheimnis gelüftet,
es wurde erkennbar im klärenden Schein,
so blieb es nicht länger vergrüftet.
 
Unvergessen blieb mir die Jugend-Vision,
durch das Gewirr der Gedanken:
Welches Geheimnis nur war gemeint ?
„Du Schicksal, hebe die Schranken !“
 
Es gibt der weltlichen Rätsel so viel,
tausend Fragen war’n zu besinnen,
all‘ die Jahre gingen mit Raten dahin,
manche Klarheit konnt‘  ich gewinnen.
 
Das Rätselraten war mein Geschick,
mein Leben lang hab‘ ich gerungen,
gegrübelt, gelesen, geforscht, erdacht,
dabei sind die Jahre entsprungen.
 
Unlösbar aber ein Rätsel mir blieb,
wie mocht‘ ich als Knabe schon wissen,
dass mich die Rätsel, die Rätsel entzückt‘
und das Knacken von Rätselnüssen ?!