Von Arthur Kampf (1864-1950),
bedeutendster Historienmaler des 20. Jhs.
ANSTÄNDIGE KERLE
Anständige Kerle sind immer allein,
wenn Proleten ihre Parolen schrei’n,
wenn sich der Mob in den Gassen ballt,
den Meute-Menschen das Mütchen wallt.
Es geht nicht darum: „Viel Feind, viel Ehr‘“,
was nur eine Pflege des Stolzes wär‘.
Es geht um Recht und Wahrheit bloß
und um das Volks-Heil, bedingungslos.
Ein rechter Kerl steht zur Nation,
er duldet weder Schmach noch Hohn,
steht ein für jedes blanke Weib,
und deckt es mit dem eigenen Leib.
Wenn der Proleten Meute schreit:
„Auf, auf zum Sturm, es ist so weit !“,
dann hält ein wahrer Kerl Gericht,
schlägt ihr das Grinsen vom Gesicht.
Der Haderlumpen Niedertracht,
die über Weib und Werte lacht,
die unreif grusel-„links-grün“ ist -,
die stinkt als wie ein Fuder Mist.
Denn immer stinkt das Hass-Geschrei,
weil‘s Mord und Totschlag schreit herbei.
Dann wird ein echter Kerl zum Mann,
der sich dem Hass erwehren kann.
So stand ganz Deutschland oft allein,
umgeben rings von Feindes-Reih’n,
mit Mord und Land-Raub nur im Sinn,
des Weltkriegs Kriegsgrund seit Beginn.
Erich Kühn, „Schafft anständige Kerle - Zeitlose Zeitgedanken“, 1939