12.01.2022
 
DIE METAPHER
 
Kein Deutscher darf die Metapher lassen
und ihre Feinde soll er herzlich hassen.
Sie trägt die Nummer Eins als Seelenzahl,
da gibt es keine schwere Qual der Wahl.
 
Wie kommt‘s zu dieser Zahlen-Phase ?
Der Einundzwanziger ist der „Ase“.
„Hagal“ meint Sechzehn, also Sieben,
zur Siebenunddreissig wird‘s getrieben.
 
Nach Additionen bleibt am Ende Zehn,
als Resultat der guten Hoffnung steh’n.
Und Null bleibt ewig Null, also eh keins,
so findet man zu der Metapher „Eins“ !
 
Das sei die Maske einer echten Größe,
man stieß nach ihr zahllose Todesstöße.
Doch keiner davon hat sie hingerafft,
jene deutsche Geist- und Seelenkraft.
 
Zum heiligen Mythos ist sie geworden,
nie wird es, aus Sinnen sie zu morden.
Sie war der Freiheit brennendes Fanal,
sie leuchtete ins fernste deutsche Tal.
 
Sie hat zum Freiheitskampf getrieben.
Wäre den Deutschen nichts geblieben,
als dieser eine Wille, wieder frei zu sein,
stünde „Eins“ allein im heil‘gen Schrein.
 
Was liegt an Siegern und Gewinnern,
so lang‘ die stolzen Enkel sich erinnern,
der Vorväter, die mit Bravur gekämpft,
und nur die Übermächte sie gedämpft.
 
Ewiglich kann neue Macht erwachen,
wenn Metaphern helfen, sie entfachen.
Siege und Niederlagen, das ist einerlei,
bleiben allein die tapferen Herzen frei !
 
Drum soll man keine Schmähung dulden,
auch niemals Akzeptanz von Schulden.
Wer je der „Eins“ das Ehrenheil zernagt,
hat sich als Volksfeind angesagt.