P A N I K ?

Panik, Panik -, was ist Panik,
wie nur kommt’s zu der Mechanik ?
Ich bin stur -, bin panikfrei -;
dem Stoiker ist’s einerlei:

Ob der Sturm von vorne kommt,
ob es schadet, ob es frommt,
ob ein Wind die Segel treibt,
ob mir meine Liebste schreibt,

oder ob sie lieber schmollt,
ob der Chef mit Augen rollt,
ob die Räder stille steh’n,
ob die Freunde von mir geh’n,

ob mein Hund das Kotelett frisst,
Nachbarn an die Beine pisst -;
ob es hagelt, oder schneit,
ob einer oder keiner schreit,

ob das Christkind etwas bringt,
ein Kinderchor im Radio singt,
ob mir platzen meine Plomben,
die Juden Palästina bomben,

ob die Amis Kriege machen,
lügen, dass die Balken krachen,
ob die Erdölpreise steigen,
Politiker das Geld vergeigen -,

ich bleib’ immer ganz gelassen,
werfe nie mit Kaffeetassen,
zücke nie den Dolch zum Stoß,
bleib’ ganz ruhig und famos !

Läuft mir gar das Liebchen weg,
rühr’ ich mich nicht weg vom Fleck;
ich bin allzeit ausgewogen,
bis ich ins Jenseits umgezogen.

Wenn ein Stein ins Wasser fällt,
auch die dickste Welle schwellt,
wird die Fläche wieder glatt,
die sich rasch beruhigt hat !