ZWIESPÄLTIGE GEISTERWELTEN
 
Ihr irdischen Geister, ihr regelt das Leben,
ihr seid am schaffen, am knüpfen und weben,
ihr schlingt die Knoten zum bunten Tuch,
doch das Irdische ist auch des Geistes Fluch !
 
Die vollen Wangen, die schwellenden Lippen,
sich straffende Sehnen, sich dehnende Rippen,
die sich füllenden Lungen zum gierigen Zug,
tanzen und taumeln durch irdischen Trug.
 
Alles ist Geist nur, die Welt ist ein Schein,
energetische Schwingung, Gebirge und Stein;
ein farbiges Spiel für die irdischen Sinne,
ganz ohne die wahren, die feinsten Gewinne.
 
Die Körper sind Sinnbild für geistige Dinge,
sie sind deren Gleichnis, sie sind das Geringe;
das Wahrhafte, Geistige umhüllt sich mit Leib,
und wählt sich als Werdegehilfin das Weib.
 
Neid wie auch Missgunst, bösartiger Wille,
das lärmend Brutale, Blöde und Schrille,
sind wie das Gediegene, Feine und Hohe,
die Flammen-Nuancen der kosmischen Lohe.
 
Und alles gemeinsam ist Gott, ist das Od,
ist der Friede und Krieg, ist Leben und Tod.
Der Leiber Gestaltung ist Geistes Spiel -;
in die Zukunft zurück weist der Weg das Ziel.
 
Drum rüstet Euch vor, ihr irdischen Geister,
ist Materie zwar Euer dortiger Meister,
bedenket und lenket der Urheimat Weise,
ihr seid doch zum reinen Geist auf der Reise.
 
Wohl denen die diesen Zweck nie versäumt’,
nicht sich im Ird’schen behaglich verträumt’,
die des Himmels Rückruf nimmer vergaßen,
nicht des Satans goldglänzende Lügen fraßen.
 
Die Heimkehr wird leichter ins Geisterreich,
denn macht auch Erlösung die Geister gleich,
blüht endliche Lösung aus irdischer Schlucht,
den Bewussten allein zur geistseligen Frucht.