15.04.2024

Weltaugen.JPG

Bilder aus meinem Aufsatz „IRMINSUL-NARREN und ihr NARREN-BAUM“ >> https://oding.org/religion/irminsul-irrtum/irminsul-narren-und-ihr-narren-baum?highlight=WyJoZWlsaWdlIiwiYnJpZ2l0Il0=

Ein derartiges Weltbetrachtungsverständnis lässt sich schon in der nordisch-megalitischen Urzeit nachweisen. Eine trichterbecherzeitliche Urne aus Vesterby / Langeland / Dänemark ist mit dem Weltsäulenabbild verziert, welches hoch auf dem Weltenberg stehend, die beiden Gestirne unterhalb der Himmelstragearme platziert (Abb. 9). Ein weiterer in Dänemark gefundener Kumpf von „Jättestue Svinö ved Vordingborg“, aus 3.200 v. 0, befindet sich im Museum von Roskilde (Abb. 10). Er zeigt die gestochene Bodenlinie der Menschenweltebene und die beiden Gestirne unterhalb des gestützen Himmelsbogens. Auch die sogenannten „Folkton-Trommeln“ aus Kreide demonstrieren das kosmische Schema, sie stammen von einem spätneolithischen Kindergrab südlich von Folkton / Yorkshire / England (Abb. 11, Ø 14,6 cm).

ÄPFEL, BIRNEN UND IRMINSUL

Aus gegebenen Anlasses Sache
warne ich sehr und sage und lache:
Äpfel und Birnen nicht verwechseln,
keinen Irmin-Unsinn drechseln !

Als arischer Ur-Riese galt der Ymir,
aus dem die Ur-Welt einst entstand,
die alten Perser nannten ihn Yima,
die Inder haben ihn Yama genannt.

Das heißt „Zwilling“ einfach schlicht,
denn androgyn ist alles ausgericht‘,
was unserer Erde Ursprung wurd‘,
mann-weiblich war die Ur-Geburt.

Sonne und Mond galten als Augen,
die Felsen als des Ymirs Knochen,
die Wälder als des Ur-Riesen Haare,
so hatte der Mythus es besprochen.

Wenn man so will, mit viel Fantasie,
wär‘ die Nase unter den Augen, die:
Die All-Säule, Welt-Stütze, Irminsul
und weit unter ihr der Höllenpfuhl.

Solche Bilder gibt’s auf alter Keramik,
das kann und will ich nicht bestreiten.
Doch führt das nicht zur Sul-Erklärung,
daraus ist keine Deutung herzuleiten!

Der „Palmetten“-Dattel-Lebensbaum,
der hoch geehrt in des Orients Raum,
hat mit der Ur-Irminsul nichts gemein,
es sei denn, der Säule groben Schein.

Verwechselt also nicht dies‘ mit jenem,
ohne strenges Denken wächst kein Rat
und wer es sich zu leicht gemacht',
gelangt nur zu des Blödsinns Schad‘.