ADLER UND FISCH
(Germanisches Weltbild)
Adler und Fisch sind zwei Symbole,
sie vertreten im Weltverständnis die Pole
von Oben-Unten, von Hoch und Tief,
der Charaktere von straff und schief.
Wodin ist der Adler und Loki der Fisch.
Lokis List und Tücke sind unterirdisch.
Der Adler allein hat den weiten Blick,
es sieht auf Götter- und Menschengeschick.
Adler und Fisch, wie Feuer und Wasser,
wie hoher Held und niederer Hasser.
Scheeläugig der Fisch nach oben schaut,
wie ein böser Spion gibt er keinen Laut.
Er steht mit unteren Mächten im Bund,
mit chthonischen Wesen im tiefen Grund,
mit schleichenden Schlangen am Tümpelrand,
mit Molchen und Würmern ist er verwandt.
Der Fisch ist nicht von Germanen-Art,
drum symbolisiert er den Gegenpart.
Wem die hohe Sonne im Herzen brennt,
der hat für das Düstere kein Talent.
Das von mir 1989 entwickelte Logo des dt. Heidentums
Loki ist eine der vielschichtigsten Gestalten des nordischen Pantheons: Einerseits hilft er den Göttern, um sich einzuschmeicheln, zumeist spielt er ihnen aber Streiche und betrügt sie. Dabei macht er von seiner Fähigkeit als Gestaltwandler Gebrauch und erscheint zum Beispiel in der Gestalt eines Lachses oder einer Fliege. Aufgrund dieser ambivalenten Rolle wird er häufig als Trickster-Figur interpretiert. Es gibt viele Geschichten in der Edda, in der Loki eine unrühmliche Rolle spielt. Er ist der Anti-Gott in der Edda-Mythologie und kämpft beim vorläufigen Weltende auf Seiten der Riesen und Unholde gegen die Lichtkräfte. Der verschlagene, unterseeische Loki-Fisch findet seine Entsprechung im christenkirchlichen Gedankengut, welches sich selbst als blutarmer, demütig-stummer Fisch personifiziert.