Copyright Gerhard Hess / Juni 2020

 
Alemannisch-bajuwarische kultische Zierstücke aus dem Gräberfeld bei Maisach. Abb. 1 - Pyramidenknöpfe dienten als Riemendurchzüge zur Befestigung der Spathascheide am Wehrgehänge. Sie sind typisch für die erste Hälfte des 7. Jhs. Die silbertauschierten Pyramidenknöpfe - wie der hier gezeigte - sind auf den südwestdeutsch-alamannischen Raum begrenzt. Es ist für den laienhaften Betrachter zunächst nicht einfach, spontan das Doppelschlangen-Bildkürzel als solches zu erkennen. Die beiden Schlangenköpfchen, mit weit aufgetanen Kiefern, sind mittels einer einfachen oberen Bogenlinie verbunden, während sich im unteren Bildbereich die Schlangenkiefer berühren, wodurch ein Kreislaufbild vorliegt. Unterstrichen wird die Sinnbildaussage durch diese Achterschlaufe inmitten des „Schlangenkreislaufs“ die bis heute als Gleichnis der Unendlichkeit bekannt ist. Dieser Gesamtsymbolismus des Emblems beschwört eindringlich das „Ewige Leben“, es appelliert förmlich an den Glauben daran. Höchst verständlich ist es, dass ein germanischer Krieger, der dem Tod immer aufs Neue ins Auge sehen musste oder wollte, sich mit solchen Glaubenssymbolen umgab, sie als Zierdekor auf Gürtelschnallen, Gürtelzungen und Gürtelknöpfen bei sich trug. - Abb. 2 - Das kleine quadratische Zierblech zeigt zwei sich kreuzende Doppelschlangen, dem germanischen Sinnzeichen des Ewigen Lebens, zum Sonnenradkreuz kombiniert. Die Bezüge sind sinnvoll, denn so wie die Sonne jeden Abend versinkt und am nächsten Morgen wieder frisch erwacht, so soll auch nach dem Glauben der Alten, die Menschenseele der nächsten Wiedergeburt zustreben. Sonne und Seele standen im innigsten Symbolverband. In derselben Weise hat die politisch-mythische NS-Bewegung den Sinn ihres linksläufigen Hakenkreuzzeichens verstanden, nämlich zum östlichen neuen Aufgangspunkt der Sonne (für den Beschauer auf der irdischen Nordhalbkugel).  
 
DOPPELSCHLANGEN
 
Keine Bange, kein Bange,
denn auch Deine Seelenschlange
schlängelt sich im Zeitengange
auf- und abwärts, endlos lange !
 
Seelen sind von Licht gesponnen,
aus dem hohen Glanz geronnen,
so wie kleine, selige Sonnen,
wahrer Menschen reine Wonnen.
 
Andere Seelen sind aus Sümpfen,
wo mit Schraten oder Schlümpfen,
Samen aus Titanen-Rümpfen,
formen sich zu Teufels-Trümpfen.
 
Sonnen-Seelen - Schatten-Seelen,
könnten nimmer sich vermählen,
ohne Herkunft zu verhehlen -,
müssen ihresgleichen wählen.
 
Dort nur finden sie Genossen,
von der Art der sie entsprossen,
bei den reinen Sonnen-Rossen,
oder schwarzen Drachenflossen.
 
Beide sich zum Endkampf rüsten,
rum, um alle Himmels-Küsten,
wo sie, je nach Art-Gelüsten,
aufeinander treffen müssten.
 
Licht- und Dunkelseelen fliegen,
durch die Dimensionen-Stiegen,
aufwärts, abwärts sich zu biegen,
zum Unterliegen oder Siegen.
 
Alle sind wir Doppelschlangen,
aufwärts, abwärts alle schwangen,
bis die Besten, ungefangen,
heim ins ewige Licht gelangen.
 
Der Lebensraum der Gemeinde Maisach, seit der Steinzeit kontinuierlich besiedelt, liegt nordwestlich von München, etwas nördlich von Fürstenfeldbruck. Früheste Funde auf Maisacher Flur datierten aus der Zeit des Endneolitikums ca. 2800-2200 v.0. Bereits in der NS-Zeit fand man Gräber der frühen Bronzezeit im Rahmen des Flugplatzbaus. Beim Bau der Südumgehung Gernlinden wurden18 Gräber aus der gleichen Phase gefunden. Auch während der Mittelbronzezeit und Spätbronzezeit 1600-1200 v.0 war diese Gegend stark besiedelt. Grabungen in Gernlinden haben Teile einer Siedlung freigelegt, die zwischen 1200 und 700 v. 0 blühte. Ein uralter Weg führte von der Amper bei Esting über Gernlinden, Maisach, Malching bis nach Altenberg am Lech. Immer neue Funde aus der Urnenfelderkultur, der Hallstattzeit, der Latènezeit über Römer- und Bajuwaenzeit erzählen von den Siedungen bei fruchtbaren Böden und wildreichen Waldungen. Nach dem endgültigen Abzug der Römer um 450 n.0 entstand im Amperland Im Zuge der Völkerwanderung der Volksstamm der Bajuwaren aus siedelnden germanischen Söldnern, den Alamannen, Langobarden und altansässigen Kelten. Die aus daraus hervorgegangene Bevölkerung breitete sich entlang der großen Flüsse bis zu den Alpen aus. Funde aus den großzügigen Gräberfeldern bei Emmering, Germering und Maisach sind Zeugnisse bajuwarischer Besiedlung von ca. 500 n.0 bis in die Anfänge des 8. Jahrhunderts. Bei der Anlage eines Kabelschachtes in der NW-Ecke des Flugplatzes Fürstenfeldbruck kamen 1998 wieder Skelette zum Vorschein. Nach dem Humusabtrag von Teilfläche 1 waren 10 Gräber erkennbar. Etwa 50 m entfernt wurde eine weitere Teilfläche geöffnet, bei der 37 Gräber erkennbar waren. In drei Grabungskampagnen (1998/99), wurden ca. drei Dutzend Germanengräber geborgen. Nach Meinung der Ausgräber erscheint eine Ausdehnung des Gräberfeldes auf 5000 m² durchaus im Bereich des Möglichen, sodass eine Hochrechnung 650-700 Gräber ergäbe. Damit wäre es etwa so groß wie das bekannte Emmeringer Reihengräberfeld. Auf Grund der Funde lassen sich die Gräber in das des 6./7. Jh. einordnen.
 
Fast alle Gräber sind bereits in antiker Zeit beraubt worden. Aus Grablege Nr. 50 ist den Raubgräbern eine kleine silberne, ursprünglich vergoldete, Riemenzunge entgangen, die eine Runeninschrift enthält. Obwohl keine weiteren signifikanten Funde Rückschlüsse auf den Toten zulassen, gingen die Ausgräber von einer weiblichen Leiche aus, vielleicht wegen der Zierlichkeit der Gürtelzunge und wegend des Perlenfundes. Die Riemenzuge (2 x 2,5 cm lang und 5,6 gr. schwer) lag im Bereich ihrer Beine, die Vermutung, sie sei am Gürtel genutzt worden, ist eher unwahrscheinlich. Von der ursprünglich wohl recht reichen Ausstattung des Toten hatten sich nur 19 Glasperlen, eine eiserne Gürtelschnalle und die Riemenzunge erhalten. Die  Riemenzunge wurde in einer alemannischen Werkstatt hergestellt. Sie ist in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts zu datieren. Warum die Grabräuber das wertvolle silberne Stück nicht mitnahmen, wird verständlich, wenn wir ihren runisch-magischen Inhalt in Rechnung setzen. Möglicherweise wurden sie abgeschreckt von ihr, zusammen mit der Kopfdarstellung des Zaubergottes Wodin/Odin, eingerahmt von zwei stilisierten Rabenvogelköpfen (?), die sich symmetrisch zur Stirn hinwenden. Der Schnabel des linken Vogels ist etwas deutlicher zu erkennen. Naheliegend böte sich die Erklärung an, dass die Grabräuber kein Unheil auf sich herabbeschwören wollten und die Riemenzunge deshalb im Grab zurückließen. Das größere und kleinere Auge des Gotteskopfes könnten sich auf Sonne und Mond geziehen, während die Augenbrauen-Nasen-Partie zur Weltstütze der „Irminsul“ - bzw. der Himmelstützen-Rune, der „T“-Rune, sogenannter „Tyr“-Rune - geformt worden ist. Der große ovale Mund des Od-Gottes ist, wie wir es von den Goldbrakteaten-Bildchen her kennen, weit geöffnet, um den Lebenshauch zu spenden.
 
„DRAOTI“ = OD-TRÄGER
 
 
Beim Restaurieren der Riemenzunge kam auf der Rückseite eine klar eingeritzte Runeninschrift zutage mit folgender Lesung: „idraoti“. Diese Inschrift lässt sich nur vage deuten. Man kennt die germanischen Vornamen Ida („Fleißige“), Iddan, Idons, Idorin und den Idarwald bei Trier. Ida, Idu, Iduberga (eine kath. „Heilige“ Iduberga ist Schutzpatronin der Schwangeren); Ida von der ahd. Silbe „id“ = „Arbeit, Werk“, aus germ. īdi-, īdiz = „Wirksamkeit“, altnord. īð, ae. = „Arbeit, Verrichtung“, ae. adj. īdig = „fleißig“. Der im Mittelalter sehr geschätzte  deutsche Vorname Ida zählt in Skandinavien noch immer zu den beliebtesten weiblichen Vornamen. Der germ./indogerm. Begriff der Disen für heilige Frauen, für die Feen könnte durch Voranstellung der Silbe „id“ zu den wirkmächtig-fleißigen Idisen („idisi“) des 1. „Merseburger Zauberspruchs“ gelangt sein, wobei umgangssprachlich das zweite „d“ des Suffix verloren ging, ebenso wie bei Idistaviso= „Idisenfeld“ bei Minden in Westfalen. Rudolf Idar ist auch der deutsche Familiennamen eines Kunstmalers (1871-1960). Altnordisch adj. iðri (innri) bezieht sich auf das Innere; iðu-endr adj. meint „noch atmend, lebend“, also gewissermaßen die/der „innere(r) Lebendigkeit/Fleiß“. Wer keine innere/seelische Trägheit und Abgestumpftheit besitzt, ist eines reflektorischen Gemütsprozesses fähig, nämlich der Reue. So scheint es zu folgenden Bedeutungsbezügen gekommen sein: germ. adj. idrīga-, idrīgaz = „reuig“ und altnord. iðra „bereuen machen“, sowie got. idreigs, adj. „reuig”, got. idreiga Buße”. Begriffe wie Reue und Buße machen keinen Sinn auf der Gürtelschnalle einer altgläubigen Person, es muss nach einer vorausgegangenen Begrifflichkeit Ausschau gehalten werden. Es könnte germ. idraoti auf der Gürtelschnalle eines Germanen ein Bekenntnis zur kämpferischen Männerbundfraktion der runenreligiösen Od-Gläubigen, der „Oti/Otis“ (nach Jordanes: schwedische „otingi“) meinen, denn der Ablaut „i“ weist auf personenbezogene Pluralbildung hin. Handelt es sich tatsächlich um das Requisit einer Dame, könnte es sich um eine Priesterin der Od-Religion handeln.
 
Und jetzt die Überraschung: Ich ging bei meiner bisherigen Deutung von dem von den Runenwissenschaftlern D. Reimann u. K. Düwel angegebenen Schriftzug „idraoti“ aus. Bei genauer Untersuchung ist aber ein Anfangs-„i“ absolut nicht vorhanden. Keine I-Rune ist erkennbar, lediglich einige dünne Kratzerlinien, die aber weit entfernt davon sind, an die Ritzstärke der übrigen Runen heranzureichen. Es handelt sich um leichte Beschädigungsspuren. Auf der Rückseite dieser germ. Gürtelschnalle steht klar und deutlich „draoti“ = Odträger als Kennzeichnung eines Angehörigen der Odreligion, wie sie sich im Ur-Runenverband des ODING-Wizzods artikuliert. Siehe dazu: germ. dragan = „tragen“, ziehen, schleppen, bringen“; altnord. draga; ahd. tragan; mnd. dragen; germ. dragō-, dragon = Träger.
 
Was die Grabräuber ebenfalls übersehen haben waren das bronzene Spatha-Ortband, also eines zweischneidigen Langschwertes, drei Saxe (einschneidige Kurzschwerter), 7 Pfeilspitzen, 2 Lanzen, mehrere Kämme, eine Schere, mehrere Messer, eine Sichel, Glasperlen, Keramik und Gürtelbeschläge mit tauschierten Riemenzungen. Den Gürteln kam nach heidnischem Glauben eine magische Bedeutung zu, worauf die vielen unterschiedlichen mythologischen Verziermotive hindeuten, oft das Schicksalsgewebe oder Seelenschlangenmotive darstellend. Zwei tauschierte Gürtelbeschläge von Maisach zeige ich als die ersten beiden Abbildungen. Sie sprechen eine intensive Symbolsprache. Der obere Pyramidenknopf, Abb. 1, führt das Sinnbildkürzel des Glaubens an das „Ewigen (Seelen-)Leben“ vor. Es ist die senkrechte Achterschlaufe, integriert in das Doppelschlange-Zeichen. Deutlicher zeigt die Doppelschlangen-Metapher die heidnisch-merowingische Grabstele des 7. Jhs. von Niederdollendorf (Stadtteil von Königswinter/Nordrhein-Westfalen), die im LVR-Landesmuseum Bonn deponiert ist. Die geschnitzten Doppelschlangen auf den Baumsärgen aus dem alemannisch-merowingischen Gräberfeld von Oberflacht (Kreis Tuttlingen) stammen aus dem 6./7. Jh. wie die vorher genannten Funde auch. Auch sind zwei Doppelschlangen-Darstellungen zu sehen auf dem Deckel des angelsächsischen Runenkästchens von Auzon“ bzw. Franks Casket“, 8. Jh. aus Northumbria, und zwar über dem Kopf sowie unter den Füßen der sitzenden Gestalt im Jenseitssitz Walhalla. Was der Schöpfer des Kästchens mit seiner Bildsprache insgesamt beabsichtigte ist nicht klar ersichtlich, fest steht allein, dass er in seinen mythologischen, runen- und andersschriftlichen und Bildaussagen keine deutlichen christlichen Anklänge erscheinen lässt, sondern die aus seiner norddeutsch-angelsächsischen Urheimat herrührenden altgläubigen Symbole und Mythen zur Darstellung gelangten. Eine zurückhaltende synkretistische Haltung scheint ihm eigen.
 
Replik-Typus: Allemannisch-merowingische Zierscheibe mit zwei Doppelschlangen, zum linksläufig sich drehenden Sonnen-Radkreuz geformt.
 
Die Schlange als zwiespältiges Symbol
 
Die Seele kann in der Vorstellungswelt der Völker eine Tiergestalt annehmen, besonders häufig die einer Schlange, der „Seelenschlange“, oder des „Seelenvogels“. Beide Formen sind in den germanischen und altdeutschen Texten und Bildzeugnissen, wie z.B. den mittelalterlichen Goldbrakteatenbildern nachweisbar. Der Geistgott Wodin-Odin galt einerseits als „Hrafnaguð“, Rabengott, denn seine geistigen Qualitäten, wie Gedanke und Erinnerung, wurden von den Raben Hunigin und Munin versinnbildlicht. In Schlangen und in Adlergestalt schlüpfte Odin um den Skaldenmet, den Óðrœrir, zu gewinnen. Die „Vita Barbati“ berichtet von einem langobardischen Schlangenkult der mit einem heiligen Baum verknüpft war, im ihrem italischen Herzogtum Benevent. Die Begriffe der beiden Schlangen Ofnir („Weber, Schlingenmachen“) und Wafnis gehören zu Odins Beinamen.Uralt ist der Glauben, dass Schlangen, weil sie „aus der alten Haut fahren“ können, unsterblich wären, was wohl hauptsächlich zu der Vorstellung von Seelenschlangen führte. Der kurze Herolds- und Zauberstab des griechisch-römischen Seelengeleites („Psychopompos“) Hermes-Merkur und späteren „Hermes Trismegistus“ den die „Interpretatio Romana“ in Wodan sehen wollte, weist das konkrete Verständnis. Zwei Schlangen umwinden den Stab, den sog. „Caduceus”. Es wurde gesagt, dass er sowohl aus dem Schlaf erwecken, wie in den Schlaf schicken könne. Wenn seine Zauberkraft auf die Lebenden angewendet wurde, war das ihr Tod, aber auf die Toten angewendet, kehrten sie ins Leben zurück. Die beiden verschlungenen Schlangen des Merkurstabes werden auf den Abbildungen manchmal von einem Flügelpaar überragt. Auf den mittelalterlichen Bildnissen trägt die eine der Schlange oftmals Flügelchen, so dass sie als jene zu deuten ist, die nach dem Tod zunächst frei schwebend, ihre Erdenlast abgelegt hat. Die germanische Metapher der Doppelschlange könnte ihren gedanklichen Impuls durch den Caduceus des Hermes-Merkur erhalten haben. Sehr richtig schreibt zum Schlangensymbol die Autorin Ingrid Olbricht: „Die Schlange ist ein Ursymbol, in fast allen Kulturen spielt sie in Mythen und im Brauchtum eine große Rolle. Es gibt wenige Symbole, die so vieldeutig und vielschichtig sind und eine solche Spannbreite polyvalenter Bedeutungen aufweisen. So bedeutete die Schlange einerseits Leben, Erneuerung, Verjüngung, Häutung, Auferstehung und andererseits Tod, Gift und Zerstörung. Sie symbolisierte die schöpferische Kraft der Erde. Sie war Begleiterin der Großen Mutter, geheimnisvoll wie sie, rätselhaft, intuitiv, eine unkontrollierbare, undifferenzierte, unerschöpfliche Lebenskraft. Sie war Verjüngerin, Licht, Wärme und Feuer; Sonnenstrahlen und der Blitz wurden ihr zugeordnet. Sie war aber auch mit der Unterwelt verbunden, hatte Zugang zu Zauberkraft und Heilwissen, war ein Symbol für Macht und Weisheit und verkörperte den weiblichen Logos, das weise Wort. Als Hüterin der Schwelle war sie ein häuslicher Schutzgeist und gleichzeitig auch Hüterin der Schwelle in eine andere Welt, Mittlerin zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen Himmel und Erde. Sie war eine personifizierte Schicksalsmacht und galt als Symbol der inneren Natur des Menschen und seines Gewissens. In einer uralten Version des Schlangenmythos erschuf die zweifache Mondgöttin den Menschen. Er sollte unsterblich wie die Schlange sein, aber auch unter die Erde gehen können und Zugang zu deren Kräften haben, damit wurde er sterblich. Die Schlange galt als unsterblich und war dennoch mit der tiefen unteren Welt verbunden und vertraut mit den Toten. Die Seelen Verstorbener sollten als Schlangen wiederkehren, die Seelen der Ahnen, sie verkörperte aber auch die Seele der Heilerin oder des Heilers oder der Muttergöttin. Sie war selbst Göttin oder Attribut von Göttinnen, sie war Begleiterin von Mond- und Wassergottheiten, Reittier von Göttinnen und Göttern. Es gibt kaum ein Symbol von solcher Totalität und Dualität und es gibt kaum ein bei so vielen Kulturen so weitverbreitetes Symbol.“