14.12.2022

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„Erziehung zum Hass - Geistige Militarisierung in der DDR“

Buch von Karl-Günter Schirrmeister, 274 S. : Ill., Noten; mit s/w. Abbildungen und Illustrationen, Ausgabe 1987. Weder durch den Abschluss der Ostverträge noch durch die Empfehlungen der KSZE ist die Erziehung zum Hass in der DDR eingeschränkt worden. Erklärtes Ziel ist es, besonders den Soldaten der DDR ein Kriegs- und Feindbild zu vermitteln, das in seiner Motivation keineswegs auf die Verteidigung der „sozialistischen Errungenschaften“ beschränkt bleibt, sondern von „unauslöschlichem revolutionärem Haß“ geprägt wird. Die Erziehung zum Hass steht nach Auffassung der DDR nicht im Widerspruch zu den Zielen des Sozialismus. Hass wird als notwendige Konsequenz aus dem Befreiungskampf der Arbeiterbewegung verstanden. Nicht subjektive Meinungen und Vorstellungen, sondern konkrete gesellschaftliche Bedingungen bestimmen das Freund-Feind-Verhältnis.

Die Frage stellt sich heute, wo das über Jahrzehnte vermittelte und aufgespeicherte Hass-Potential nach der „Wende“ geblieben ist und ob wir heute, mit den diversen Aktionen der linkslastigen Berliner Ampel-Regierung, seine Wiederauferstehung erleben ?

Über die DDR-Erziehungsrichtlinien in den Schulen, Seite 47f: „ Vor allem im Heimatkundeunterricht (Klasse 2 und 3) sollen die Schüler emotional angesprochen werden und begründete Einstellungen und Verhaltensweise entwickeln, Wert wird auf Anschaulichkeit des Unterrichts gelegt.

Faschisten begannen den 2. Weltkrieg, drangen heimtückisch und unerwartet in die friedliebende Sowjetunion ein, erschossen unschuldige Menschen. Aber auf ihren siegreichen Vormarsch schlug die Rote Armee sie zurück. Die NVA schützt vor Anschlägen der feindlichen Gutsbesitzer, Kapitalisten und Faschisten, die jetzt in Westdeutschland leben: Man muss sie hassen – so der Lehrplan für Deutsch und Mathematik.

(Man muss sich diese faustdicken Geschichtslügen auf der Zunge zergehen lassen, bis der Brechreiz einsetzt ! Die „friedliebende Sowjetunion“, welche eine fanatisierte Rote Angriffsarmee für die Weltrevolution und die Erzwingung einer „Diktatur des Proletariats“ für den Rest Europas aufgebaut hatte (mit massiver Unterstützung der USA), mit um die 30.000 gepanzerten Fahrzeugen, stand unmittelbar vor ihrem Startschuss zum Ärmelkanal, als ihr die deutsche Wehrmacht in den Arm fiel. Stalins Hungerterror gegen die Ukraine, der Überfall auf Finnland, die mörderische Vergewaltigung des Baltikums, Vereinnahmung Bessarabiens waren vorausgegangen. Alle Deutschen in der Sowjetunion („Deutsche Aktion“ 1937/38) erfuhren grauenhafte Sonderbehandlungen, Wolgadeutsche und Bessarabiendeutsche die dabei nicht umkamen, deportierten die Sowjets nach Sibirien und Zentralasien, um sie dort als Volksfeinde, „Niemzy-Faschisty“, Zwangsarbeit leisten zu lassen. Die bolschewistischen Massenerschießungen in Ostpolen (z.B. Katyn) erfolgten kurz darauf. Der 2. Weltkrieg ist nicht durch A. Hitler ausgelöst worden, sondern durch die diesbezügliche Absprache zum Vierfrontenkrieg gegen Deutschland vom Herbst 1939 durch den Weltkiegsfanatiker und Atombombenbauer Roosevelt, in Übereinkunft mit Churchill und Stalin. Die englische Kriegserklärung vom 03.09.1939 an Deutschland ist in ihrer ersten Fassung bereits Ende August 39 verfasst worden. Und Dutzende von Kriegen zwischen einzelnen Nationen fanden in den letzten hundert Jahren statt, ohne dass die Weltkontrolleure daraus einen Weltkrieg konstruiert hätten, zum Zwecke der Ausraubung und Auslöschung eines Wirtschaftskonkurrenten.

Neid und Hass waren die mitgebrachten Rammböcke der marxistischen Linksparteien zur beabsichtigten Gesellschaftszertrümmerung, mit dem Ziel, ein rotes gleichmacherisches Wolkenkuckucksheim zu errichten, was in Wirklichkeit ohne Zwang nirgends funktioniert hat und geradewegs in den Sklavenhalterstaat des Gulag führte. Sozialneid, Klassenkampf, Klassengesellschaft, „Diktatur des Proletariats“ und „Weltrevolution“ waren die angesteuerten Wegmarken des roten Wahnes, dem viele Millionen unschuldiger Menschen erbarmungslos geopfert worden sind. Dann kam die Reaktion, aus Angst und Vernunft, die zum Aufbau des NS-Staates in Deutschland führte, der dem marxistischen Hass- und Neidkomplex die versöhnlichen Ideen der „Volksgemeinschaft“, der „Volkswohlfahrt“ und der Blutsgeschwisterschaft entgegensetzte. Bis zum  Weltkrieg und bis Kriegsende stand die Mehrheit der Deutschen beharrlich für ihren Volksstaat an den Fronten, gegen eine erdrückende Übermacht der größten und bestialischsten Weltmächte, die Deutschland zertrümmert haben. Ich gehöre dieser Trümmer-Generation an, der man mittels Brandbomben die Wohnhäuser über dem Kopf ansteckten, deren Väter im Krieg oder in Gefangenschaft ermordet und deren Mütter geschändet wurden. Jch habe die silbrig-glitzernde Bomberflut am blauen Himmel gesehen, wie sie über uns hinweg nach Frankfurt zog, um dort ihre mörderischen Lasten abregnen zu lassen, in flächigen Verfahren, die man aus der Ungeziefervernichtung kennt. Als der Todestanz begann - das Zerstampfen einer Großstadt - haben wir sein Inferno über 40 km akustisch mitbekommen. Nicht wenige meiner Familie wurden dort zu Tode gebracht; sie verbrannten lebendigen Leibes. Während eines späteren Besuchs in Frankfurt, sahen wir, vor dem „Römer“ stehend, bis zum Dom über eine einzige flache Trümmerfläche. Die gesamte dicht verschachtelte Altstadt war weggeblasen, der Massenmordrausch der Feinde hatte sich an tausenden von Frauen, Kindern und Greisen ausgelassen. Das Kriegssiegen hat seine erbärmlichen und hässlichen Seiten. Als die Amis dann auf der Wiesbadener Wilhelmstraße eine Siegesparade abhielten, während der sie Apfelsinen an uns Kinder verteilen ließen, wollte ich das rote, runde Ding nicht annehmen, das mir ein grinsender Neger hinhielt. War das so einer von den Kerls, die mir meine Verwandten in Frankfurt verbrannt hatten ? Wie recht ich mit meinem Misstrauen hatte, erfuhr ich erst viele Jahre später, als ich einen Mann kennenlernte, der als junger Kriegsgefangener bei den Amis in Mainz-Hechtsheim auf den sog. Rheinwiesen-Lagern hinter Stacheldraht eingepfercht worden ist. Wie sie morgentlich die Leichen erfrorener und verhungerter Kameraden vor Lagertore bringen mussten. Und wie mancher der spaßvollen GIs mit der Öffnung von Coca-Cola-Dosen - nur mal so zur Erheiterung der allgewaltigen US-Siegermenschen - die Nasenspitzen abdrehten. Das war so ungemein lustig und einfach: „Stillgestanden !“, Dosenöffnung über die Nase drücken, einmal rumdrehen, die Nase war weg ! Sieger dürfen das, und die Opfer war ja nur „Nazis“ ! Ich kenne das stumme Warten in den Luftschutzkellern, die Detonationen der Einschläge, die Löscharbeiten der Frauen auf den Speichern, die Schreie von Verletzten durch heimtückische Spätzünder-Bomben und ich hab' die Bomben- und Erstickungsopfer aus den städtischen Kellern selbst gesehen, auf Gehsteigen aufgereiht, die langen Reihen toter Frauen, mit ihren toten Kindern auf den Bäuchen. Jetzt steht wieder Deutschland im Krieg gegen Russland, ebenso wie der Kaiser und der NS-Führer zuvor. Diesmal führte ein SPD-Politiker unser Land in den Krieg und wie dieser dritte Russlandkrieg endet, das wissen wir noch nicht !

Um bei Schülern der Klassen 7 und 8 im Fach Staatsbürgerkunde das klassenmäßige Freund-Feind-Bild zu entwickelnd, ist die Erziehung zur Liebe zum Sozialismus mit folgenden Zielen zu verbinden:

1. mit einem festen politisch-ideologischen Engagement für Staat, Partei und Sozialismus;
2. mit der Einstellung, eigene Interessen müssen mit denen des Klassenstaates übereinstimmen;
3. mit der Erziehung zur Freundschaft zur Sowjetunion und anderen Völkern;
4. mit der Entwicklung der Solidarität mit allen um Fortschritt kämpfenden Völkern;
5. mit der Entwicklung einer positiven Traditionspflege und „Entwicklung des sozialistischen Perspektivbewusstseins“;
6. „mit der bewussten Erziehung zum Kämpfertum und zum Hass gegenüber dem Todfeind des deutschen Volkes, dem westdeutschen Imperialismus und Militarismus“.

1967 noch wurde schlichtweg behauptet:

„Es kommt nicht primär auf die Erkenntnis der bestehenden Gesellschaftsordung in der Bundesrepublik an, sondern Ziel des Unterrichts ist Hass auf den volksfeindlichen Charakter der in Westdeutschland bestehenden Gesellschaftsordnung.“

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Seite 233: Lieder der Nationalen Volksarmee (1978/79)

„Divisionslied“

Wir stärken den Schutzwall der Arbeitermacht,
vom Klassenfeind bedroht.
An unserem Mut und unserer Kraft
zerschellte der „Fall Rot“.
Stolz sind die Taten
unserer kühnen mot. Schützendivision.
Stolz sind die Taten
unserer Division.

Wir pflanzten die Fahne der Arbeitermacht
aufs Brandenburger Tor.
Dort weht sie und weht, seit der Feind im August
die Klassenschlacht verlor.
Stolz sind die Taten …

Wir haben dem Todfeind ins Auge gesehn
am dreizehnten August,
sind uns als Soldaten der Arbeitermacht
der Klassepflicht bewusst.
Stolz sind die Taten ...

Worte: Rolf-Peter Bernhardt, Weise: Helmut Nier