24.02.2023

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 Thyra Danebod aus dem Roman von Sigfred Pedersen, 1958

Thyra Danebod, auch Thorwi und Tyre (um 880-935) war durch Heirat mit dem Wikingerkönig Gorm die dänische Königin. Der Beiname „Danebod“ ist eine Zusammenziehung von „Danmarkar bot“. Über den auf mindestens zwei Runensteinen erwähnten Namen hinaus sind hauptsächlich Legenden über sie überliefert, wonach sie eine weise Herrscherin war. Es wird die Vermutung vertreten, dass es sich um die gleiche Thyra handelt, die auf dem Runenstein von Lærborg genannt wird: Rafnunga-Tofi hio runaR þæssi æft Þorwi, drotning sina („Tofi/Tove, von Rafn abstammend, machte diese Runen zur Erinnerung an Thorwi/Thyre, seine Herrin“). Tofi/Tove stellt sich als Runenschreiber dar. Auf diesem Stein sind zu Beginn und Ende des Textes jeweils ein Thorshammer dargestellt, ein Zeichen, dass Tofi und Thyra dem alten Glauben an die germanischen Götter anhingen.

Gorm der Alte, dänisch Gorm den Gamle, (900-994) war der letzte volksgläubige vorchristliche König in Dänemark und Begründer der Jelling-Dynastie, die bis 1378 herrschte. Die beiden Grabhügel in Jelling sind nach ihm und seiner Frau Thyra benannt. Sein Beiname „der Alte“ ist auf das hohe Alter, das er erreicht hat, zurückzuführen. Der große, weise heidnische Nordkönig errichtete seinem geliebten und hoch geehrten Eheweib einen Gedenkstein. Das ist signifikant für das nordische Heidentum und seine noble Denkweise vor dem moralischen Niedergang im Christismus. Darüber schrieb kein Fachgelehrter kundiger und tiefgründiger als Bernhard Kummer in seinem Werk „Midgards Untergang - Germanischer Kult und Glaube in den letzten heidnischen Jahrhunderten“, 1927. Dieses Buch ist an erster Stelle zu empfehlen, wenn es darum geht, diese chaotische „Blutzeit und Beilzeit“, nach der Kristung des Nordens, verstehen zu wollen. Es war eine Zeit in der sich Brüder verrieten und bekriegten, in der das alte Recht und die Götter der Eltern nichts mehr gelten sollten und allein die Gier nach Macht und Goldgewinn viele Seelen überwucherten und in den Abgrund eines wahnhaften Kirchenheiles zogen. Strauchdiebe und Ganoven aller Couleur sahen einen verbrecherischen Freiraum, sich im Auftrage feister und skrupelloser Bischöfe, zwecks brutalster Bereicherungen, an der Heiden-Bekehrung zu beteiligen. Ein Heidenleben galt nicht mehr viel und der kirchliche Segen für jeden Heidenmord war den Lumpenhunden gewiss. Die Heidenmission hinterließ eine breite Blutspur, die die Kreaturen der Kirche, die Lügen-Mönche des Mittelalters, zumindest für das öffentliche Bewusstsein fein säuberlich wegzuwischen begannen. Es ist ein bleibendes Verdienst der wissenschaftlichen NS-Generation, das Tuch des Vergessen über dem verleumdeten und ausgemordeten nordischen Geist weggezogen zu haben. Moral- und Sittengeschichtlich ist es hochbedeutsam, dass ein nordischer Heidenkönig seiner Frau einen Erinnerungsstein aufstellt, weil es ihn innerlich drängt, seiner Liebe und Ehrerbietung dauerhaften Ausdruck zu verleihen. In den gesamten übrigen Weltkulturen  war eine derartige Hochschätzung der Frau undenkbar !   

Was der untadelige Ostpreuße Otto von Corvin (1812-1886) bereits auf vollendet ironische Weise, mit seinem berechtigten Aufklärungswerk „Der Pfaffenspiegel“ (1845/1891) geleistet hatte, das als „gepfeffert polemisches Werk“ gilt. Das Buch erlebte bis ins 20. Jahrhundert hinein immer neue Auflagen. Ihm wurde von Seiten die bekannten Heuchler und Menschheitsbetörer zu Unrecht „Geschichtsklitterung“ vorgeworfen. Auch die NS-Bewegung nutze das Werk aufklärerisch, von dem Moment an, wo die Katholische Kirche ihren antideutschen Kurs, mittels „Bischöflicher Rundbriefe“ bzw. Hetzschreiben, begann. Während der NS-Zeit wurde das Buch im Januar 1934 verboten und eingezogen, aber im Mai 1934 wieder ausgehändigt und von später zu Aufklärungskampagnen gegen die Verbrechen der katholische Kirche und ihrer sittenlosen Mönche benutzt. Auch v. Corvins Fortsetzungsband von 1860, „Die Geissler“, gehört als Pflichtlektüre in jeden Bücherschrank eines erwachten Menschen.

Bernhard Kummer (1897-1962) war ein deutscher Germanist und Spezialist für altnordische Sprachen sowie germanische Religionsgeschichte. Unmittelbar nach seinem Abitur meldete sich der untadelige junge Mann in Weltkrieg I. an die Westfront, wo er von 1918 bis 1920 in französische Kriegsgefangenschaft geriet. Nach seiner Rückkehr nach Leipzig begann Kummer 1920 an der dortigen Universität ein Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie und Zeitungskunde, später noch Religions- und Altnordische Wissenschaft. Er wurde 1927 mit seiner Dissertation „Midgards Untergang. Germanischer Kult und Glaube in den letzten heidnischen Jahrhunderten bei dem Nordisten Eugen Mogk und dem Religionswissenschaftler Hans Haas in Leipzig promoviert. 1928 trat der streitbare und bekenntnisfrohe Kummer in die aufstrebende NS-Bewegung ein und bald darauf wieder aus. Kummer verfasste zahlreiche Artikel für das „Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens“. Er schrieb für den „Völkischen Beobachter die „NS-Schulungsbriefe“ und fungierte als Herausgeber und teilweise auch als Verfasser der hervorragenden Reihe „Reden und Aufsätze zum nordischen Gedanken.“ Ab 1939 gehörte Kummer dem „Volksbund für das Deutschtum im Ausland“ an. Von 1942 bis Kriegsende war er ordentlicher Professor für nordische Sprache und Kultur und germanische Religionsgeschichte an der Universität Jena. Kummer gehörte unter anderem der Gruppe „Lebensmächte und Wesen des Indogermanentums“ an. Bereits seit 1933 engagierte sich Kummer für die „Deutsche Glaubensbewegung“ des genialen Jakob Wilhelm Hauer (1881-1962). 1935 erhielt Kummer einen wohlverdienten Lehrauftrag an der Hochschule für Politik in Berlin. Er war ab 1942 Lehrstuhlinhaber an der Universität Jena.