RUNEN-STÄBE-RITZEN
 
Wie könnt ihr die Runen ritzen,
dieses sollt ihr gleich erfahren,
wollt ihr Zauberzeichen schnitzen,
um die Zukunft zu gewahren.
 
Schneidet feine, glatte Stäbe,
von den Hölzern eurer Ehrung.
Bittet, dass euch Wodin gäbe
seines Geistes Gunstgewährung.
 
Nehmt die Späne eines Stammes,
wählt die Buche, Eibe, Birke,
flucht dazu dem Gott des Lammes,
dass allein die Wahrheit wirke.
 
Glättet fein des Holzes Häute,
segnet es mit dem Geloben,
dass euch die Walküren-Bräute,
heilen in Walhalla droben.
 
Ritzt die vierundzwanzig Raunen,
in der Stäbe glatte Leiber,
achtet auch des Mondes Launen,
wie die alten Runen-Schreiber.
 
Neumond soll die Nacht erhellen,
erste schmale Himmels-Sichel,
dann ergreift an würd’gen Stellen,
einen scharfen Ritze-Stichel.
 
Doch nicht nur das Holz alleine,
taugt als guter Runen-Träger.
Bernstein wie auch schöne Steine,
bieten sich dem freien Wäger.
 
Ist das Ritzen brav vollendet,
sprecht dem Wodin eine Minne,
eines Hornes Trank ihr sendet,
ganz im hohen, heil’gen Sinne.
 
Nunmehr seid ihr wohl gerüstet,
ruft der Runen reife Ratung,
allzeit, wenn es euch gelüstet,
aus des Asen-Gottes Artung.
 
Fotografie: Meine in ostpreußischen Bernstein eingebrannten und eingefärbten Runen-Steine mit Behältnis aus Pferdebeinknochen - Deutsche Bergkristall-Runen-Steine aus Ida-Oberstein - Alpenländische Blutstein (Hämatit)-Runen-Steine - Runen-Stäbe aus Eichenholz mit isländischer Widder-Ledertasche - Gefundenes Hufeisen aus Dithmarschen / Heide Holstein, wo der älteste Ur-Runen-Schriftfund herstammt - Menschenschädel aus Bergkristall - Geschnitztes Trinkhorn