Copyright © Gerhard Hess 27.08.2023

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 Ein Silber-Penny der sächsischen Königin Kinedrið-Cynethryth von Merzien-Mercia (Südhumbrien), einem germ. Begriff für Mark/Grenzland gegenüber den westlichen Keltengebieten in England. Das „o“ der Umschrift ist zur Sonnenheil-„ing“-Rune gestaltet, wie auf dem vorkarolingischen Türsturz von Ingelheim (Nass.-Altertümermus. Wiesbaden). Die Rückseite der Münze zeigt das Irminsul-Idol unter dem Himmelsdach.

 Königin Kynedrith, eine altsächsische Herrscherin

Frauenachtung und prinzipielle Gleichberechtigung der Frauen waren für unsere germanischen Vorfahren eine Selbstverständlichkeit, die erst im Laufe der kirchenchristlichener Umerziehung beträchtliche Einbußen erlitten hat. Die Sachsenkönigin Kinedrið-Cynethryth in England lebte in einer heidnisch-christlichen Umbruchszeit, die noch voller Erinnerungen an den runengläubigen  Volksglauben war. Dass die Königin sich im Alter beispielsweise in ein Kloster zurückzog sagt rein nichts über ihre innere Haltung zum Christenglauben aus, denn Klöster waren in alter Zeit nicht das, was man sich als heutiger uninformierter Christ darunter vorzustellen pflegt. Klöster galten als Mädchenpensionate, als Studierstätten, auch als Verwahranstalten unliebsamer und ausgeschalteter Widersacher, wie im karolingischen Frankenreich, oder zuweilen als Bordelle des Klerus. 

Ich bringe hier einige Texte aus dem Netz, bei denen nur die von mir ungewünschte Zeitbezeichnung „Chr.“ versachlicht wurde und ähnl. Kleinigkeiten: Im 8. Jahrhundert n.0 regierte eine der mächtigsten angelsächsischen Königinnen aller Zeiten das Königreich Mercia. Nur wenig ist über ihr Leben bekannt. Ausgrabungen an einem mittelalterlichen Kloster sollen nun die Geheimnisse um ihr Leben lüften. Briefe, die Karl der Große Mitte des 8. Jahrhunderts an den Herrscher von Mercia – einem der sieben angelsächsischen Königreiche jener Zeit - schrieb, waren nicht nur an den mercischen König Offa adressiert, sondern auch an dessen Frau, Königin Kynedrith oder Cynethryth. Ein deutliches Zeichen für die Macht, die Cynethryth innehatte, und die zur damaligen Zeit für eine Frau äußerst ungewöhnlich war. Trotzdem ging der Thron nach Offas Tod im Jahre 796 n.0 nicht an sie, sondern an Offas und Cynethryths Sohn Ecgfrith. Die Königin hingegen verließ den Hof und ging in ein Kloster im heutigen Berkshire, dem sie bis zu ihrem Tod als königliche Äbtissin vorstand. [So sehr tugendsam und fromm im chritlichen Sinne kann sie nicht gewesen sein, so sie den Æthelberht II. hat köpfen lassen.]

Über den Klosteralltag der royalen Bewohnerin ist bisher allerdings wenig bekannt. Um das zu ändern, will ein archäologisches Team nun Ausgrabungen vornehmen, um mehr über das Leben in dem mittelalterlichen Kloster herauszufinden – insbesondere über das der ehemaligen Königin. „Cynethryth ist eine faszinierende Figur, eine weibliche Führungspersönlichkeit, die zu ihren Lebzeiten zweifellos echten Status und Einfluss hatte“, sagt Thomas Gabor, Archäologe an der Universität Reading in England. „Die Ausgrabungen bieten eine wertvolle Gelegenheit, ein Fenster in eine entscheidende Periode der englischen Geschichte zu öffnen.“ Das Kloster, in dem Cynethryth vermutlich ihre letzte Ruhe fand, ist nur eines einer ganzen Reihe von Klöstern, die im 8. Jahrhundert die Themse säumten. Die Lage am Fluss sicherte ihnen Einfluss und Reichtum, was vermutlich eine wichtige Motivation für Cynethryth war, sich nach dem Tod ihres Mannes hierhin zu begeben. Dass es trotz ihres besonderen Status keine Dokumentationen über ihr Leben an diesem Ort gibt, ist wohl auch dem Mangel an archäologischen Funden geschuldet. „Das Kloster lag jahrhundertelang im Verborgenen“, so Gabor. „Das macht es jetzt zu einem ausgezeichneten Ort für Entdeckungen, die Aufschluss über das angelsächsische Leben dieser relativ unerforschten Region Englands geben können.“ Überreste des Klosters, in das die ehemalige Königin einzog, wurden bereits bei Ausgrabungen im Jahr 2021 in dem nahe an der Themse gelegenen Ort Cookham im Süden Englands entdeckt. Der Fund lieferte damals erste Belege für den genauen Standort des Klosters und seine regionale Vernetzung. Bei den aktuellen Ausgrabungen sollen nun anhand von Essensresten, Keramikgefäßen und persönlichen Kleidungs- und Schmuckstücken tiefere Einblicke in den Klosteralltag gewonnen werden. 

Wo und wann Cynethryth geboren wurde, ist bis heute nicht bekannt. Die ersten historischen Aufzeichnungen, in denen sie erwähnt wird, stehen in Zusammenhang mit ihrem Mann Offa, der zwischen 757 und 796 n.0 über Mercia herrschte. Eines der beeindruckendsten historischen Dokumente ist eine Münze aus den 780ern, auf der Cynethryths Kopf und ihr Name eingeprägt sind. Sie war die erste bisher bekannte angelsächsische Königin, der diese Ehre zuteil wurde.

Cynethryths Ruf als intrigante und bösartige Herrscherin, der auf einigen teilweise schlecht verifizierbaren Berichten basiert, hält sich bis heute - ein Narrativ, das im Zusammenhang mit mächtigen Frauen keine Seltenheit ist. Sie soll den Tod des Æthelberht II. verursacht haben. Æthelberht II. (auch Ethelbyrhtus, Æðelberht, Æðelbriht oder Æþelbryht; † 794) war ein König des angelsächsischen Königreichs East Anglia im späten 8. Jh.. Zu Æthelberhts Leben wurden kaum historische Fakten überliefert. Æthelberht ließ im Jahr 794 Münzen mit seinem Namen und Porträt prägen. Auf der Rückseite der Münzen war, nach römischem Vorbild oder in Anlehnung an die Dynastie der Wuffinger, die Kapitolinische Wölfin [die röm. Wölfin muss nicht gemeint gewesen sein!] unter dem Wort „Rex“ (König) dargestellt. Diese selbstbewusste Provokation hat wahrscheinlich mit zu seinem Ende beigetragen. Æthelberht wurde im Jahr 794 auf Befehl des Königs Offa von Mercia enthauptet.

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Æthelberht I. von Kent (auch Æþelbryht, Æþelbyrht, Aedilberct, Eðilberht, Eþelbriht oder Ethelbert) (um 552/560-616/618) war an der Wende vom 6. zum 7. Jh. der erste christliche König des angelsächsischen Königreiches Kent aus der Dynastie der Oiscingas. Er, volkstümlich auch „Saint Albert“ genannt, wurde wegen seiner Verdienste um die Ausbreitung des Christentums vermutlich nach seinem Tod als „Heiliger“ inszeniert. Erst seit dem 13. Jh. ist der Kult belegt. Die Oiscingas sind „Nachfahren des Oisc“ und waren das Königsgeschlecht des angelsächsischen Königreiches Kent. Sie benannten sich nach Oeric (aus Erik), der den Beinamen Oisc trug. Die Dynastie herrschte vom 5. bis ins 8. Jh.. Oeric war ein Sohn des Hengest der mit Bruder Horsa aus Norddeutschland, um das Jahr 449, zur Eroberung und Besiedelung nach England fuhr, nachdem die Römer im Jahr 407 aus Britannien abgezogen waren. Oeric wurde Vater des Ohta, der etwa in den Jahren 512-522/539 regiert haben muss. Die späteren Quellen zu Ohta sind widersprüchlich: Beda Venerabilis schrieb um 730, dass er ein Sohn des Oeric und der Vater des Eormenric sei. Um 800 beschrieb ihn Nennius hingegen als Sohn des Hengest und Vater des Ossa (= Oisc/Oeric). Der Geograph von Ravenna (7. Jh.) nannte einen princeps („Fürst“) Ansehis, der die „Sachsen“ nach Britannien geführt haben soll. Möglicherweise erhielt Oeric seinen Beinamen Oisc, der etymologisch mit Ansehis verwandt ist (Ansehis = Ansen/Asen ?) , um ihn nachtraglich mit dem mythischen Gründer zu identifizieren.

Ohta und sein Vetter Ebusa sollen auf Geheiß Hengests und Vortigerns [britischer Herrscher] mit 40 Schiffen nach Norden gefahren sein und weite Gebiete Schottlands und der Orkneyinseln gebrandschatzt und erobert haben. Geoffrey von Monmouth schmückte diese Sage im 12. Jh. weiter aus. In Geoffreys Darstellung fiel Ohta in einer Schlacht gegen Uther Pendragon und wurde dadurch mit der Artussage verknüpft. Zumindest in Hinblick auf seine Taten, ist Ohta jedoch als mythisch einzustufen. Die geschichtliche Zeit Kents beginnt mit Eormenric. Die Ahnentafeln von Hengist und Horsa gehen auf Gautr, Gautatýr bzw. Wodan zurück.

Æthelberht I. von East-Angla (auch Alberht od. Ethælbert) war ein König des angelsächsischen Königreichs East Anglia um die Mitte des 8. Jh.. Zu Æthelberhts Leben wurden keine zeitgenössischen Berichte überliefert. Mit Ælfwalds Tod im Jahr 749 erlosch die Dynastie der Wuffinger. Das Königreich wurde zwischen Hunbeanna und Alberht (Æthelberht I.) aufgeteilt. Nach anderer Auffassung folgten auf Ælfwald die drei gemeinsam herrschenden Könige Hun, Beorna und Æthelberht I., von denen jedoch nur Beorna und Æthelberht durch Münzfunde zweifelsfrei als Könige belegt sind. In Burrow Hill (Suffolk) wurde Anfang der 1980er Jahre eine vom Münzmeister Tilræd geprägte Münze Æthelberhts gefunden, in die der Königsname Ethælbert in Runenschrift eingeprägt ist. Æthelberhts Herrschaft endete um das Jahr 760.

 

Wer war der „Heilige“ den die Königin hat köpfen lassen ?

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Eine der drei erhaltenen Münzen des Æthelberhts - Umschrift mit Nutzung von Runen-Buchstaben.

Æthelberht, Edelbert II. von East-Anglia (auch Ethelbyrhtus, Æðelberht, Æðelbriht oder Æþelbryht war ein König des angelsächsischen Königreichs East Anglia im späten 8. Jh.. Er wird als Märtyrer und Heiliger verehrt. Zu Æthelberhts Leben wurden kaum historische Fakten überliefert. Die hoch- und spätmittelalterlichen Hagiografien zeugen zwar von seiner Bedeutung als Heiliger, doch ist ihre Aussagekraft zur geschichtlichen Person Æthelberhts gering. Æthelberht ließ im Jahr 794 Münzen mit seinem Namen und Porträt prägen. Auf der Rückseite der Münzen war, nach römischem Vorbild oder in Anlehnung an die Dynastie der Wuffinger, die Kapitolinische Wölfin unter dem Wort „Rex“ (König) dargestellt. Diese selbstbewusste Provokation hat wahrscheinlich mit zu seinem Ende beigetragen. Æthelberht wurde im Jahr 794 auf Befehl des Königs Offa von Mercia enthauptet. Der Kult um ihn wurde von der Kirche bald darauf inszeniert. Bereits um 940 war ihm die Kirche in Hoxne (Suffolk) geweiht und um das Jahr 1000 auch die Kathedrale von Hereford. Hereford, dessen Schutzpatron Æthelberht ist, wurde zum Zentrum der Verehrung des Heiligen, der auch in East Anglia hohes Ansehen genoss. Ihm wurden insgesamt 14 Kirchen geweiht. Drei mittelalterliche Hagiografien wurden über Æthelberht verfasst. Die älteste erhaltene Vita stammt von Matthäus Paris aus der Mitte des 13. Jh. Nach Richard von Cirencester, einem Mönch und Geschichtsschreiber des späten 14. Jh., war Æthelberht der Sohn des Königs Æthelred I. von East Anglia und seiner Frau Leofrana aus Mercia. Er soll ein Leben im Kloster erwogen haben, bevor er gedrängt wurde „Altrida“ (Ælfthryth), die Tochter des Königs Offa, zu heiraten. Trotz böser Omen reiste er zur Brautwerbung an Offas Hof Villa Australis in Sutton Walls (bei Hereford), wo er durch eine Intrige der Königin Cynethryth enthauptet wurde. Zunächst wurde Æthelberhts Leichnam verscharrt, aber bereits einige Tage später in einer Kirche von Hereford beigesetzt. Der Kopf soll nach Westminster Abbey überführt worden sein. Im Chronicon von John Brompton (um 1437) wurde die Legende weiter ausgeschmückt..

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Merkien - Ein sächsisches Markland in England

Mercia (altenglisch: mierce, myrce), deutsch Mercien, Merkien, Merzien oder Südhumbrien (da südlich des Humber, vgl. Northumbria), war eines der sieben angelsächsischen Königreiche während der Heptarchie. Der Begriff selbst leitet sich von der germanischen Bezeichnung für „Grenzgebiet“ (vgl. im Deutschen Mark) ab. Die Landschaft wurde wahrscheinlich nach ihrer Lage zu den angrenzenden und im 6. Jahrhundert nach Westen zurückgedrängten keltisch-britischen Königreichen benannt oder als Grenzland zwischen Northumbria und Südhumbrien aufgefasst. Der Ursprung des Königreichs Mercia lässt sich auf Grund der kargen Quellenlage nur grob skizzieren. Im 6. Jh. wanderten aus dem deutsch-germ. Gau der Angeln stammende Gruppen in die Region ein. Icel, der legendäre Gründer der mercischen Königsdynastie, soll im 6. Jh. gelebt haben. Frühe Zentren des Königreichs lagen südlich des mittleren Trent und waren Lichfield, Tamworth und Repton. Spätestens gegen Ende des 6. Jh. hatte sich Mercia nach der Verschmelzung etlicher Volksgruppen (z. B. Tomsæte, Pencersæte) als Königreich etabliert.

Mit dem letzten heidnischen König Penda (um 630-655) trat Mercia in das Blickfeld der Chronisten. Penda war ein kriegerischer Herrscher und weitete den Einflussbereich Mercias im Bündnis mit walisischen Königen wie Cynddylan deutlich aus. Penda fiel 655 im Kampf gegen Oswiu von Northumbria in der Schlacht von Winwaed. Daraufhin herrschte Oswiu selbst über Mercia, bis im Jahr 658 die mercischen Ealdormen Immin, Eafa und Eadberht gegen ihn revoltierten und mit Wulfhere den jüngsten Sohn Pendas zum König Mercias erhoben. Wulfhere stellte die Souveränität Mercias wieder her und weitete die Oberherrschaft auf das Königreich Lindsey aus. Spätestens unter Æthelred (674/675-704) war auch das Königreich Hwicce von Mercia abhängig. Den Höhepunkt seiner Macht erreichte Mercia unter Æthelbald (716-757) und Offa (757–796), der sich als rex Angliorum bezeichnete. Unter Cenwulf (796-821), Ceolwulf I. (821–823) und Beornwulf (823-825) begann der Einfluss Mercias auf die abgelegenen Gaue allmählich zu schwinden. Das mercische Regierungssystem war erstarrt und konnte sich den Veränderungen nicht anpassen. Die tatsächliche Macht verschob sich von den Königen und deren eingesetzten „Beamten“ zu den Ealdormen, die in den Regionen verwurzelt waren und Rückhalt in der Bevölkerung genossen. Im Jahr 825 besiegte Egbert von Wessex Beornwulf in der Schlacht von Ellandun und Mercia verlor seine Vormachtstellung im Süden Englands an das aufstrebende Wessex. Mercia war in der Folge auf sein Kerngebiet beschränkt. Burgred (852-874), der letzte unabhängige König Mercias, konnte sich letztlich nicht der wiederholten Angriffe der Wikinger erwehren und wurde 873/874 vertrieben. Die Wikinger beherrschten den Osten Mercias selbst und setzten Ceolwulf II. (874-879) als Marionettenkönig im westlichen Teil ein. Die Eigenständigkeit war zu Ende, seit das „englische Mercia“ ab etwa 880 vom Königreich Wessex durch den Ealdorman Æthelred (um 880-911) verwaltet wurde.

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Fast aufs Jahr datierbar sind Münzen aus der Regierung des Königs Peada von Mercien (655-56/57) mit Peadas Namen in der runischen Form „pæda“, a und e als Binderune Æ.

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Aethelberht I., Alberth (-749), von East-Anglia ließ Penny-Münzen schlagen in denen Runen erscheinen. Er ist vom späteren Aethelberht zu unterscheiden, der von Offa von Media in 794 getötet wurde. [Übersetzung aus dem Englischen] Wie bei den meisten Königen von East Anglia ist über diesen König wenig bekannt. Der einzige Verweis auf ihn ist in der „Historia Regnum“ (History of Kings) etwa vierhundert Jahre später im elften Jahrhundert, wo aufgenommen wurde, dass das Königreich von East Anglia 'Alhbert' in Benny geteilt wurde. König Benny ist hauptsächlich aus Münzen des Nahen Hurling-Hards bekannt, aber Albert war unbekannt, bis eine einzige Münze mit anderen von Benny auf Burrow Hill in Suffolk gefunden wurde. Dieses wurde 1992 vom Britischen Museum erworben und bis diese neue Münze gefunden wurde, war die einzige bekannte Münze namens Aethelberht I. Diese neue Münze verstärkt die historische Absicht, dass Benny und Aethelberht I aktiv zur gleichen Zeit waren, da sie viel gemeinsam haben mit einigen Münzen von Benny, die die Runenform verwenden. Die neue Sorte hat innerhalb des inneren Kreises auf beiden Seiten und eine fortlaufende Legende, die die Runen ausklammert und von einem Kreuz ungebrochen ist. Das Gewicht richtet sich mehr nach den bekannten Münzen von Benny, als nach der britischen Museumsmünze, wodurch die Verbindung zwischen den beiden Münzen weiter verstärkt wird. Das lange Kreuz, das die umgekehrte Legende teilt, ist auch ein Merkmal einiger Bennys Münzen. Es ist nicht bekannt, wie lange Aethelberht I. regierte, aber nach seinen Münzen erscheint es eher nicht, dass seine Regierung sehr kurz gewesen wäre. Archibald schrieb über die Münze im Jahr 1995, dass die Benny war Beornred, ein Median regieren East Anglia, der auf die Ermordung von Aethelbald von Media in 757. An diesem Punkt ging er nach East Anglia zurück, wo Aethelbert I, ein Mitbegründer seit 749, zum alleinigen Herrscher geworden war. Der Vorschlag in diesem ist, dass seine kurze Regierung als alleiniger Herrscher von East Anglia von Benny um 757/58 beendet wurde, der dann lange genug für sein Geld Wired regierte, um Licht Münzen Pence für Offa. Numismatically the East Anglian Münze von Benny and Aethelberht I steht zwischen der früheren kleineren Flagge 'sceatta' pence und der später breiten Flagge Pence von Offa. In den Jahren 740-80 in Südengland können kleine Münzen sicher zugewiesen werden, während die nordumbrischen Könige, besonders Eadberht (737-58) zusammen mit Erzbischof Egbert (d.765) aktiv produzierten. Die East Anglian Münzen von Benny und Aethelberht I scheinen daher mit der nordumbrischen Münze verbunden zu sein und waren die einzigen südumbrianischen Münzen, die zu dieser Zeit in irgendeinem Umfang produziert wurden. Wie die Northumbrian-Münzen benennen sie einen Herrscher auf der einen und ein Geldbetrag auf der anderen Seite. Die Münzen mit größerer Flagge als die „Sceattas“, aber kleiner als Off's Pence, gehören daher zu einer Übergangsphase in der südumbrischen Münze und als solche sind nicht nur Benny und Aethel.

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Silberpenny von König Cuthred von Kent in Canterburry 802-804 - Sonnenstandarten und Irminsulen unterbrechen die Münzumschrift.

Cuthred (auch Cudrædus, Cuthredus, Cuðred, Cuþred (regierte: 789-807) war König des angelsächsischen Königreichs Kent. Zwischen 800 und 807 ließ Cuthred in Canterbury Münzen prägen. Die etwa 50 erhaltenen Stücke weisen zahlreiche Varianten auf. Am augenfälligsten ist, dass ab etwa 804 außer dem Namen auch ein Porträt des Königs in die Münzen geprägt wurde. Nachdem Cuthred im Jahr 807 in Kent gestorben war, wurde sein Königreich wieder als Provinz von Mercia einverleibt und stand unter Cenwulfs direkter Kontrolle. Cuthred (auch Cuthrid, Cuðred, Cuþred, Cuþræd) ist ein angelsächsischer männlicher Vorname. Der Name ist aus den Elementen Cuth- (= „kundig, bekannt, sicher, ausgezeichnet, freundlich, verwandt“) und -red/-ræd (= „Rat, Weisheit, Glück, Hilfe, Macht“) zusammengesetzt. Bedeutende Namensträger waren: Cuthred (Wessex), König von Wessex (740–756) und Cuthred (Kent), König von Kent (798-807).

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Königreich Mercia unter Coenwulf 796-821 Silberpenny - Irminsulen (mit Himmelsbalken darüber), Malkreuz und Gleichschenkelkreuz stehen einträchtig beieinander.

Coenwulf, Cenwulf (796-821) König des angelsächsischen Königreiches Mercia. Er gehörte zur Dynastie der Iclingas. Cenwulf kam nach dem Tod von Offa von Mercias Sohn Ecgfrith an die Macht. Er behauptete, von Cenwalh abzustammen, einem jüngeren Bruder von Penda und Eowa von Mercia, obwohl selbst in diesen Tagen der Wahrheitsgehalt dieser Behauptung bezweifelt wurde. Einige Historiker vermuten jedoch, dass es sich um Cenwalh von Wessex handeln könnte, der mit einer Schwester von Penda verheiratet war, die er später verstoßen hatte. Der plötzliche Tod von Ecgfrith, obwohl er anscheinend an einer Krankheit starb, musste bedenklich gewesen sein und Cenwulfs Ehrgeiz war selbst so eindeutig, dass man daraus schließen könnte, dass er seine Thronfolge selbst in die Wege geleitet hatte. Es wurde vermutet, dass Cenwulf mit dem früheren Herrscherhaus von Hwicce verwandt gewesen ist. Dieses Reich scheint ungefähr zu der Zeit verschwunden zu sein, als Cenwulf erschien. Ob er ein Thronfolger von Hwicce war, oder dieses Reich als Trittstein benutzte, um Mercia zu erlangen, ist unbekannt. Der northumbrische Abt Alcuin, der Berater am Hof von Karl dem Großen war, hielt Cenwulf für einen Tyrannen und Usurpator, und verdammte ihn dafür, dass er seine erste Frau zugunsten einer anderen verlassen hatte. Cenwulf hatte genügend gesunden Menschenverstand, um seine Zeit abzuwarten, was ihm die päpstliche Akzeptanz einbrachte, nicht nur seiner Position als König, sondern auch in Form eines Richtspruchs über Eadbert III Praen. Dieser hatte in Kent eine Rebellion gegen die Oberherrschaft von Mercia angezettelt und sich selbst zum König gemacht. Zuvor war er allerdings ein Priester gewesen, den man zwangsweise in ein Kloster gesteckt hatte, um ihm die Thronfolge zu verweigern. Cenwulf wartete auf das Urteil von des Papstes, der bestätigte, dass Eadbert keinen Anspruch auf den Thron von Kent hatte, weil er ein abtrünniger Priester war. Papst Leo III's Antwort ermöglichte es ihm, in Kent einzufallen, Eadbert gefangen zu nehmen, einzusperren und zu foltern, und seinen eigenen Bruder Cuthred zum König von Kent zu machen. Gleichermaßen setzte er seine Autorität über East Anglia durch, dessen König Eadwald es gewagt hatte, seine Unabhängigkeit zu fordern. Über Eadwalds Schicksal ist nichts bekannt, doch es war vermutlich nicht weniger schrecklich als das von Eadberht. 799 schloss er einen Friedensvertrag mit Wessex, dessen König Beorhtric von Offa eingesetzt worden war. Es ist ein Beweis für Cenwulfs macht, dass er so schnell die Autorität von Mercia über Wessex wieder herstellten konnte. Zu dieser Zeit ging er so weit, dass er sich selbst als König und "Kaiser" bezeichnete, der erste nach Karl dem Großen, der diesen Titel seit dem Ende des Römischen Imperiums für sich beanspruchte. Als nächstes wandte er sich Wales zu, führte Raubzüge nach Powys und Gwynedd, und tötete bei einem davon 798 Caradog ap Meirion. Weiterhin scheint er einen Aufstand gegen Eardwulf von Northumbria unterstützt zu haben, denn dieser führte 801 einen Feldzug gegen Cenwulf, der schließlich zu einem Friedensvertrag führte.

Cenwulf war unzufrieden damit, dass der führende Erzbischöfliche Sitz in England sich in Canterbury befand, und bemühte sich um die Erlaubnis des Papstes, diesen nach London zu verlegen. Dies wurde ihm verweigert, doch 803 befand er sich in einer freundlicheren Beziehung zu Aethelhard von Canterbury, und scheint so zufrieden gewesen zu sein damit, dass er dafür sorgte, dass die Erzdiözese von Lichfield wieder zu einem Bischofssitz herabgesetzt wurde. Doch er bereute dies bald, denn seine Beziehung zum neuen Erzbischof Wulfred, der 805 ernannt wurde, verschlechterte sich schnell. Ein Großteil des Streits drehte sich um die weltliche Kontrolle über Kirchenländereien. Mercia besaß viele Ländereien in Kent, besonders in Minster-in-Thanet und Reculver, das laut Wulfred Canterbury gehören sollte. Dies brachte sie in einen Konflikt, der so stark war, dass Cenwulf sich nach dem Tod seines Bruders Cuthred 807 selbst zum König von Kent machte. Der Streit hielt einige Jahre an, doch 815, nachdem Wulfred nach Rom gereist und wieder zurückgekehrt war, und die Bestätigung seiner Autorität durch den Papst erhalten hatte, versuchte er erneut, die Kontrolle über die Kirchenländereien zu bekommen. Cenwulf war so wütend, dass er Wulfred aus dem Reich vertrieb und ihm die Rückkehr verweigerte. Papst Paschalis I erlaubte Cenwulf die weitere Kontrolle, und obwohl Wulfred zurückkehren konnte, erhielt er seine Position als Erzbischof erst nach Cenwulfs Tod zurück.

Währenddessen hatte Cenwulf seine Angriffe auf Wales wieder aufgenommen und führte Überfälle bis hinunter nach Dyfed, wobei er seinen Vorteil aus den dynastischen Kämpfen in Gwynedd zog, um das Gebiet zu plündern. Seine Ehrgeiz war so groß, dass er vermutlich versuchte, die Waliser - auf jeden Fall Powys - zu unterwerfen, und seine Kontrolle auch über sie auszuüben. Er starb aber 821, während er einen neuen Feldzug ins nördliche Wales vorbereitete. Cenwulf war ein starker König mit einem boshaften und unkontrollierbaren Temperament, was er an seine Tochter Cwoenthryth vererbt zu haben scheint, die Äbtissin in Winchcombe, Gloucestershire, war, wo Cenwulf begraben wurde. Legenden behaupten, dass Cwoenthryth am Mord an ihrem Bruder Cynehelm beteiligt war, dem Thronerben, und obwohl die Geschichten, die darüber zirkulierten, vermutlich eher erfunden als wahr sind, ist es wahrscheinlich, dass Cwoenthryth den Ehrgeiz ihres Vaters geerbt hatte.

Ceolwulf I. († 823) war der Bruder des mercischen Königs Cenwulf. Ceolwulf wurde nach dessen Tod im Jahre 821 zum König der angelsächsischen Königreiche Mercia und Kent erhoben. Seine Herrschaftszeit dauerte nur zwei Jahre. Während seiner kurzen Regierungszeit führte er die expansive Politik seines Vorgängers gegenüber den walisischen Königreichen fort und brachte mit der Eroberung der Festung Deganwy im Jahre 822 das Königreich Powys kurzzeitig unter seine Kontrolle. Seit dem Beginn seiner Herrschaft wurde Ceolwulf mit innenpolitischer Uneinigkeit und unzähligen Streitigkeiten konfrontiert, gleichzeitig schien ihm die Kontrolle über Kent zu entgleiten. Ceolwulf wurde 823 von seinem Nachfolger Beornwulf gestürzt.

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Wie auf den Merowinger-Münzen erscheinen auf den Münzbildern der Angelsachen das Irminssul-Weltstützenzeichen gleichgeachtet neben dem Kreuz. Auf dem Silber-Penny der Königin Cynethryth von Mercia und auf den Münzen von Coenwulf von Mercia. Die beiden o.a. Merowinger-Münzen sind:  Oben = aus ca. 585-675 mit sog. Ankerkreuz und unklarem Objekt. Unten = ca. 620-640 mit Herrscherkopf und Ankerkreuz (möglicherweise Pippin der Ältere oder Pippin von Landen/Belgien)

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Auch der mittelalterliche, trapezförmigen Siegfried-Sarkophag aus Buntsandstein, der nach einem zeitgenössischen Protokoll im Jahre 1753 beim ehemaligen Kloster Hagen, das rund dreieinhalb Kilometer vom ehemaligen Reichskloster Lorsch entfernt liegt, aufgefunden worden ist, weist auf den Innenseiten des Sarges insgesamt vier lateinische Kreuze und sechs irminsulartige Motive auf (Museum Lorsch).

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Irminsul-Idole auf bronzezeitlichen Plattenfibeln, im mythischen Weltenschiff, auf germanischen Schmuckanhängern, angelsächsischen Münzen, Kirchen-Türstürzen, etlichen am Würzburger Dom, auf vielen nordischen Taufsteinen, auf sakralen Säulenkapitellen und Tympana --, aber nicht am Agister- bzw. Externstein, das ist eine geknickte Dattelpame, ein Lebensbaum-Idol des Orients !

1. = Bronzezeitliches Felsbild aus Bohuslän, Schweden
2. = Bronzezeitliches Rasiermesser aus Dänemark
3. = Mittelalterlicher Türsturz aus Würzburg, Gebruner Weg 22, 11. Jh.
4. = Silberfibel aus Heithabu bei Eckernförde, ca. 8. Jh.
5. = Wandalenschmuck aus Sakrau (poln. Zakrzów), Schlesien
6. = Taufstein von Rieseby bei Eckernförde, 12. Jh.
7. = Bronzezeitliche Plattenfibel von „Vegstorp i Kareby“, Bohuslän

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